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UNTERGEGANGENE KIRCHEN
UND KAPELLEN.

DIE RIEDER-KAPELLE.

Archi valische Quellen: Ugb A 98 Nr. 88 des Stadtarchivs I über den Abbruch
1795; Text Reiffensteins zu seiner Sammlung.

Aeltere Pläne und Abbildungen: Abzeichnung in Fichards Miscellanea
Heft DD des Stadtarchivs I, darnach Aquarell Reiffensteins in dessen Sammlung.
Litteratur: Battonns Oertlicbe Beschreibung I.

Der Hof im Biedertelcl, eine halbe Stunde östlich von der Stadt
gelegen, war von Alters her einer der bedeutendsten „burglichen Baue“,
welche in einem Kranze die Stadt umgaben und der Bewirthschaftung des
Beides ausserhalb der Stadtbefestigung, in Zeiten der Noth aber auch der
Vertheidigung dienten. 1193 wird der Hof zum ersten Male erwähnt, als
ihn Kaiser Heinrich YI. dem Frankfurter Schultheissen Wolfram für dessen
treue Dienste schenkte; er war also ursprünglich wohl ein königlicher
Meierhof. Der Biederhof kam nach und nach in den Besitz der Klöster
Heyna und Arnsburg, der Herren von Hanau, der Familie Frosch und
etwa im Anfänge des XY. Jahrhunderts in das Eigenthum des Hospitals
zum Heiligen Geist, das ihn noch heute besitzt.

Die Kapelle des Hofes oder, wie er auch gegen Ende des XIV. Jahr-
hunderts genannt wird, des Schlosses, der Burg in Biedern dürfte nach
der einzigen, uns von ihr erhaltenen Zeichnung dem Anfänge des XII.
Jahrhunderts angehören. Die Zeichnung (Fig. 299—302) wurde vor dem
 
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