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DIE ALTE ST. PETERS-KIRCHE.

Die St. Peters-Kirche gehört zu den untergegangenen Kirchen und hätte daher
unter dieselben am Schlüsse dieses Bandes Aufnahme finden können. Sie ist jedoch an
dieser Stelle behandelt worden, weil das Manuskript und die Aufnahmen angefertigt
wurden, als die Kirche noch stand. Während des Abbruches war es dann möglich,
eine grosse Reihe von Einzelheiten, besonders technischer Art, festzustellen und die
Darstellung nach dieser Seite hin bedeutend zu vervollständigen.

Litteratur: Battenberg, Die alte und die neue Peters-Kirche in Frankfurt
am Main (Leipzig und Frankfurt 1895). — Da in diesem Werke das archivalische
Quellenmaterial und die bisherige Litteratur vollzählig benutzt und einzeln ange-
gegeben sind, so kann von einer besonderen Aufzählung hier Abstand genommen
werden.

Die nachstehend in den Hauptzügen gegebene Darstellung der älteren Geschichte
der St. Peters-Kirche stützt sich zum Theil auf das genannte Werk; die Geschichte
von 1769 ab und die Baubeschreibung dagegen stehen demselben unabhängig gegen-
über, da gerade die letztere im Battenbergschen Buche allzu dürftig ausgefallen ist und
dessen Abbildungen den berechtigten Ansprüchen nur selten genügen.

Die älteste Nachricht von der St. Peters-Kirche, aus dem Jahre 1393
stammend, besagt, dass diese von den Testamentsvollstreckern des 1381 Geschichte,
verstorbenen Kathsherrn Peter Apotheker erbaut wurde; die Nachricht
bezeichnet die Kirche lediglich als die Kapelle in der Neustadt zwischen
Biberbrunnen und Friedberger Pforte, deren Einweihung noch nicht
vollzogen, deren kirchliches Verhältniss innerhalb der Kultusorganisation
der Stadt noch nicht geregelt ist, der sogar noch der namengebende
Heilige fehlt. Da diese Kapelle in der Neustadt nur den dortigen, zumeist
in landwirtschaftlichen Betrieben beschäftigten Anwohnern als Bethaus
und nicht für umfangreichere Gottesdienste dienen sollte, so kann es nur
ein kleiner, ohne jeden Luxus aufgeführter Bau gewesen sein, dessen
Entstehung kaum vor das Jahr 1393, das Jahr der ersten Erwähnung,
gesetzt werden darf. Aus jener Nachricht erfahren wir auch, dass die
kleine Kapelle mindestens zwei Altäre in sich barg, für deren Verseilung .

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