DIE ST. BERNHARDS-KAPELLE
IM HAIN ER HOF.
Archivalische Quellen: Reiffensteins Text zu seiner Sammlung im Histori-
schen Museum.
Litteratur: Quellen zur Frankfurter Geschichte I; Lersners Chronik II;
Battonns Oertliche Beschreibung III; Lotz, Baudenkmäler S. 122.
JL/er Hainer Hof, am St. Bartliolomaeus - Kirchhof auf dem Dom- Geschichte,
platze gelegen, wurde im Jahre 1240 von dem Hessischen Cisterzienser-
Kloster Haina käuflich erworben. Zweifellos wurde auch zu dieser Zeit
die Kapelle eingerichtet; sie erhielt nach dem heiligen Abte Bernhard von
Clairvaux, dem Erneuerer des Cisterzienser-Ordens, welcher 1146 ungefähr
an dieser Stelle den zweiten Kreuzzug gepredigt und Aufsehen erregende
Wunder verrichtet hatte, den Kamen der St. Bernhards-Kapelle. In der
Frankfurter Niederlassung weilten beständig zwei Mönche des Klosters,
welche auch den Gottesdienst in der Kapelle zu versehen hatten. Dass diese
schon 1152, wenige Jahre nach Abt Bernhards Wunderthaten gegründet
worden, besagt eine viel spätere Nachricht, für die sich aus den Quellen kein
Beweis ergibt; es ist unwahrscheinlich, dass vor dem Ankauf des Hofes durch
das Kloster schon eine Kapelle in demselben bestanden hat. Die Testaments-
vollstrecker des am 7. September 1473 verstorbenen wohlthätigen Patriziers
Jakob Inkus zu Schwanau liessen 1474 die verfallene Kapelle neu erbauen;
zur Erinnerung daran wurden die gemalten Wappen des Jakob Inkus
und seiner Frau, einer geborenen Holzkeimer, in die Fenster eingesetzt.
In der Keformationszeit, in welcher der Frankfurter Besitz des von Philipp
von Hessen säkularisierten Klosters Haina von dem Landgrafen fort-
währende Anfechtungen erfuhr und 1558 von demselben in Besitz ge-
nommen wurde, scheint man den Gottesdienst aufgegeben zu haben;
IM HAIN ER HOF.
Archivalische Quellen: Reiffensteins Text zu seiner Sammlung im Histori-
schen Museum.
Litteratur: Quellen zur Frankfurter Geschichte I; Lersners Chronik II;
Battonns Oertliche Beschreibung III; Lotz, Baudenkmäler S. 122.
JL/er Hainer Hof, am St. Bartliolomaeus - Kirchhof auf dem Dom- Geschichte,
platze gelegen, wurde im Jahre 1240 von dem Hessischen Cisterzienser-
Kloster Haina käuflich erworben. Zweifellos wurde auch zu dieser Zeit
die Kapelle eingerichtet; sie erhielt nach dem heiligen Abte Bernhard von
Clairvaux, dem Erneuerer des Cisterzienser-Ordens, welcher 1146 ungefähr
an dieser Stelle den zweiten Kreuzzug gepredigt und Aufsehen erregende
Wunder verrichtet hatte, den Kamen der St. Bernhards-Kapelle. In der
Frankfurter Niederlassung weilten beständig zwei Mönche des Klosters,
welche auch den Gottesdienst in der Kapelle zu versehen hatten. Dass diese
schon 1152, wenige Jahre nach Abt Bernhards Wunderthaten gegründet
worden, besagt eine viel spätere Nachricht, für die sich aus den Quellen kein
Beweis ergibt; es ist unwahrscheinlich, dass vor dem Ankauf des Hofes durch
das Kloster schon eine Kapelle in demselben bestanden hat. Die Testaments-
vollstrecker des am 7. September 1473 verstorbenen wohlthätigen Patriziers
Jakob Inkus zu Schwanau liessen 1474 die verfallene Kapelle neu erbauen;
zur Erinnerung daran wurden die gemalten Wappen des Jakob Inkus
und seiner Frau, einer geborenen Holzkeimer, in die Fenster eingesetzt.
In der Keformationszeit, in welcher der Frankfurter Besitz des von Philipp
von Hessen säkularisierten Klosters Haina von dem Landgrafen fort-
währende Anfechtungen erfuhr und 1558 von demselben in Besitz ge-
nommen wurde, scheint man den Gottesdienst aufgegeben zu haben;