Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
/

DIE LIEBFRAUEN-KIRCHE.

Archivalische Quellen: Akten, Urkunden und Bücher des Stiftsarchivs (im
Stadtarchiv) und städtische Akten über das Stift; über die Restaurierung von 1763 ff.
Liebfrauen-Bücher 64; über den Neubau des Thurmes 1770 Ugb B 9 Nr. 229; über
die Arbeiten des XIX. Jahrhunderts Akten des Bau-Amts und der Bau-Deputation.

Aeltere Pläne und Abbildungen: Abbildungen des alten Lettners in Lieb-
frauen-Büchern 64; Risse des alten Thurms vor 1770 und des 1770 errichteten neuen
Thurmes in Liebfrauen-Urkunden 780 und in Ugb B 9 Nr. 229.

Litteratur: Böhmers Urkundenbuch; Quellen zur Frankfurter Geschichte
I u. II; Lersners Chronik; Battonns Oertliche Beschreibung IV; Hüsgens Artistisches
Magazin S. 566; Gwinner, Kunst und Künstler S. 489, 568, Zusätze S. 42; Lotz, Bau-
denkmäler S. 147; Frankfurt a. M. und seine Bauten S. 115; Frankfurter Konversations-
blatt 1860 Nr. 128.

Die Häuser und Grundstücke um den Liebfrauenberg, für den 1280
zum ersten Male die Bezeichnung „Bossebühel“ vorkommt, waren im
Anfänge des XIV. Jahrhunderts meist im Besitze der reichen Familie
Wanebach. 1305 wird ein „neuer Hof“ des Volgwin von Wetzlar „in einem
engen Flecken gegen die Stadtmauer“, der zweiten, um die Mitte des
XII. Jahrhunderts errichteten Befestigungslinie, erwähnt; dieser Hof kam
bald nach dem Tode des Besitzers an die Johanniter-Kommende, welcher
Volgwins Söhne beigetreten waren, und wurde von dieser 1308 zum vierten
Theile an Wigel von Wanebach und dessen Gattin Katharina aus dem
Geschlechte der Hohenhaus verkauft.

Das erworbene Viertel von Volgwins Hof mag zu dem Platze gehört
haben, auf welchem Wigel später die der Jungfrau Maria geweihte Kapelle
stiftete. Für die spätere Xachriclit, dass an deren Stelle früher eine der
heiligen Katharina geweihte Kapelle gestanden habe*), lässt sich kein
urkundlicher Beweis erbringen ; vielleicht gründet sich diese Legende ein-

0 Diese Nachricht findet sich zuerst in den aus der zweiten Hälfte des XVII.
Jahrhunderts stammenden Extrakten aus den Rathsprotokollen Band X; daher mag
sie Lersner IV, 190 geschöpft haben.

Geschichte.
 
Annotationen