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: 134

Chor.

eingedeckt. Nur die Architekturtheile, wie Gesimse, Maasswerke, Pfeiler,
Dienste, Gewölberippen und die Ecken der Strebepfeiler, des Thurmes u. s. w.
sind aus rothem Sandstein, zum geringeren Theile aus Basalt hergestellt.

Der schöne spätgothische Chor, welcher den Jahren 1506—09 an-
gehört, ist mit herrlichen Sterngewölben überdeckt (Big. 148), welche auf
Diensten mit Basen, aber ohne Kapital, aufsitzen. Zwei derselben nehmen
oberhalb der Chorstühle auf Konsolen ihren Anfang (Fig. 152—153). Die
Dienste bestehen im Chorschluss aus einem Kundstabe und zwei Hohl-
kehlen. in den beiden vonreleirten Jochen aus drei Kundstäben und zwei

Hohlkehlen. Das Profil der Kippen
und der Schildbögen ist die doppelte
Hohlkehle, die Knotenpunkte sind
zum Theil mit Wappenschildern und
Blattbüscheln bedeckt. Fünf drei-
theilige, spitzbogig geschlossene Fen -
ster beleuchten den Kaum; sie sitzen
in den fünf Seiten des scliliessenden
Achtecks, haben halbkreisförmige,
nasenbesetzte Theilungsbögen und
durchweg Fischblasen - Maasswerk.
Die Fensternischen sind innen aus
zwei Hohlkehlen — einer äusseren
grösseren und einer kleineren inneren

— einer zwischenliegenden und zwei
begleitenden Fasen gebildet. Das
mittlere und die beiden auf der Süd-
seite befindlichen Fenster zeigen
aussen dieselbe Profilierung, während
die übrigen Fenster aussen in einer

Fig-. 152-153. Consoie mit Dienst im Chor. gequaderten Schräge liegen (Fig. 154

0 —1^5). Pfosten und Maasswerk sind

1 ti L L L L Jü Yo Jo Jo l0--> durchweg aus der einfachen Hohlkehle

konstruiert. Die Strebepfeiler sind
mit konkav gestalteten Pultdächern geschlossen, über denselben liegt ein
einfaches Hohlkehlen -Hauptgesims.

Auf der Südseite des Chores befindet sich eine flachbogig geschlossene
Nische mit Profil, welches sich in kleinem Maassstabe aus Kundstab mit
Basis, Hohlkehlen und Schrägen mit Durchdringungen zusammensetzt.
Die nach der Sakristei führende kleine, spitzbogige Thiire der Nordseite
(Fig. 156—157) setzt ihr Profil aus denselben Elementen mit Durch-
dringungen zusammen; ein Birnstab mit Basis tritt hinzu.

Der Triumphbogen ist unten rechteckig, in der Hälfte der Höhe auf
beiden Seiten gefast, im spitzen Bogen dagegen mit einem reicheren Hohl-
kehlenprofil versehen. Der Lettner, mit Kreuzaltar, Triumphkreuz und
 
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