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zur Pfarrwohnung hinzuzunehmen; diesem Plane verdanken wir den von
Hess aufgenommenen Grundriss der Kapelle (Fig. 339), von deren baulicher
Beschaffenheit wir sonst fast nichts wissen. Da sich der Umbau als zu
kostspielig herausstellte, entschloss man sich zum Verkaufe des Pfarr-
hauses und der Kapelle; die in der Kirche befindlichen Archivalien
wurden in den Pulverthurm zwischen Schneidwall und Galgenpforte
verbracht. Trotz des Wider-
spruches des Prediger-Ministe-
riums gegen den Verkauf des
Pfarrhauses beharrte der Senat
auf seinem Beschlüsse; aber die
folgenden Kriegsjahre, während
welcher die Kapelle den preussi-
schen Truppen als Wachtlokal
diente, waren für den Verkauf
der Kapelle und des Pfarrhauses
ungünstig; 1796 hatte man auch
das südlich an die Kapelle
stossende Eckhaus Kossmarkt-
Galgengasse angekauft, in wel-
ches die Kapelle zum Theil hin-
eingebaut war. 1797 stellte der
Kath den ganzen, an so her-
vorragender Stelle gelegenen
Komplex — Kapelle und beide
Häuser — zum Verkauf; Be-
Fig. 339. St. Materns-Kapelle; Grundriss.
dingung desselben war Abbruch und Neubau seitens des Käufers. Erst
1804 fand sich in dem Landamts-Aktuar Dr. Zeitmann ein Käufer für
15 710 Gulden im 24 Gulden-Fuss. Er liess die Kapelle mit den beiden
Häusern niederlegen und an deren Stelle einen für die damalige Zeit
beachtenswerthen Neubau errichten.
DIE HEILIGGEIST-KIRCHE.
Archivalische Quellen: Vereinzelte Stücke aus den städtischen Akten über
das Heiliggeist-Spital und aus dem Archiv des Bartholomaeus-Stiftes im Stadtarchiv I;
über die Wiederherstellungen von 1670, 1685 und 1763 die Protokolle des Pflegamtes
des Spitales im Stadtarchiv I; über den Abbruch 1840 Akten des Stadtarchivs II L 6
Nr. 42, L 23 Nr. 2 und L 25 Nr. 11.
Aeltere Pläne und Abbildungen: Grundriss im Historischen Museum;
Reiffensteins Sammlung ebenda; Aquarell der Innenansicht im Besitze des Spital-
meisters Oollischonn.
Litteratur: Böhmers Urkundenbuch; Quellen zur Frankfurter Geschichte
I und II; Lersners Chronik; Frankfurter Beyträge zur Ausbreitung nützlicher Künste
zur Pfarrwohnung hinzuzunehmen; diesem Plane verdanken wir den von
Hess aufgenommenen Grundriss der Kapelle (Fig. 339), von deren baulicher
Beschaffenheit wir sonst fast nichts wissen. Da sich der Umbau als zu
kostspielig herausstellte, entschloss man sich zum Verkaufe des Pfarr-
hauses und der Kapelle; die in der Kirche befindlichen Archivalien
wurden in den Pulverthurm zwischen Schneidwall und Galgenpforte
verbracht. Trotz des Wider-
spruches des Prediger-Ministe-
riums gegen den Verkauf des
Pfarrhauses beharrte der Senat
auf seinem Beschlüsse; aber die
folgenden Kriegsjahre, während
welcher die Kapelle den preussi-
schen Truppen als Wachtlokal
diente, waren für den Verkauf
der Kapelle und des Pfarrhauses
ungünstig; 1796 hatte man auch
das südlich an die Kapelle
stossende Eckhaus Kossmarkt-
Galgengasse angekauft, in wel-
ches die Kapelle zum Theil hin-
eingebaut war. 1797 stellte der
Kath den ganzen, an so her-
vorragender Stelle gelegenen
Komplex — Kapelle und beide
Häuser — zum Verkauf; Be-
Fig. 339. St. Materns-Kapelle; Grundriss.
dingung desselben war Abbruch und Neubau seitens des Käufers. Erst
1804 fand sich in dem Landamts-Aktuar Dr. Zeitmann ein Käufer für
15 710 Gulden im 24 Gulden-Fuss. Er liess die Kapelle mit den beiden
Häusern niederlegen und an deren Stelle einen für die damalige Zeit
beachtenswerthen Neubau errichten.
DIE HEILIGGEIST-KIRCHE.
Archivalische Quellen: Vereinzelte Stücke aus den städtischen Akten über
das Heiliggeist-Spital und aus dem Archiv des Bartholomaeus-Stiftes im Stadtarchiv I;
über die Wiederherstellungen von 1670, 1685 und 1763 die Protokolle des Pflegamtes
des Spitales im Stadtarchiv I; über den Abbruch 1840 Akten des Stadtarchivs II L 6
Nr. 42, L 23 Nr. 2 und L 25 Nr. 11.
Aeltere Pläne und Abbildungen: Grundriss im Historischen Museum;
Reiffensteins Sammlung ebenda; Aquarell der Innenansicht im Besitze des Spital-
meisters Oollischonn.
Litteratur: Böhmers Urkundenbuch; Quellen zur Frankfurter Geschichte
I und II; Lersners Chronik; Frankfurter Beyträge zur Ausbreitung nützlicher Künste