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Jäck, Joachim Heinrich [Hrsg.]; Heller, Joseph [Hrsg.]
Beiträge zur Kunst- und Literaturgeschichte — 1.1822, Heft 1 und 2

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Jaeck: I. Ueber die Handschriften, welche ich zu meiner Ausgabe von Horazens Werken benutzte
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https://doi.org/10.11588/diglit.20410#0167
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I..

Ueber die Handschriften,

welche ich zu meiner Ausgabe yon Horazen-'
Werken benutzte.

^er heil. Kaiser Heinrich II. crncmnte bald nach
der erftcn Stiftung dcs Bisthums Bamberg cinige Ge-
lehrte zu Mitgliedern dcs DomkapitelS, welchcn er die
Vcrbrcitung wiffenschaftlicher Kenntniffe, besonders
untcr Ler Jugcnd, befaht, weswegen dieselben den
Beinamen der Magister und S ch o l a ft i k e r
erhielten. Iur Bcförderung dieses edeln Aweckeö der
Unterhaltung ciner Domschule beftimmte er, und nach
seinem schönen Beispiele auch sparere Stifter und Wohl^
thater, besondere Güter und Rcchte, wodurch die Stclle
eineö Scholaftikers am hicsigen Dom, von der Auflösung
des gemcinschaftlichen Lebens biS zur Sacularisation
dcS ganzen Bisthums, nach jener dcs Probftes und
DechanteS die ansehnlichste, einflußreichfte und eintrag-
lichfte geworden ift. Auch schcnkte K. Heinrich II.
mehrere koftbare Vüchcr dahin, wclche er auf seincn
öfteren Rciscn durch Deutschland und Jtalien aus den
berühmteften Klöftern und hohen Schulen erworben
hatte. So wurden unsere ehemaligen Domherrn, Geor-
qenBrüder genannt, in den Stand gesetzt, mit
^eichtigkeit den Faden der Künste und Wiffenschaften
aus der Vorzeit aufzugreifen, auf die Nachwelt fort-
zuspinnen, und sowohl cinheimische als auöwartige
Iünglinge, welche auf die hiesige Domschule zu kom-
men das Glück hatten, mit mannigfaltigen Kenntniffcn
zu bereichcrn. Pabfte, Patriarchen, Erzbischöfe und
Eischöfc, welche am fteigendcn Flore der Wiffenschaf-
ten sowohl alS des ncuen Visthums sich erfrcuten,
sendeten, besonders auö I'talicn, mehrere Handschrif-
ten, wclche sich durch Alter, Inhalt, iDchriftform und
Jlluminirung in gleichcm Grade auSzeichncten, und
über die damals beliebteften Wiffcnschastcn verbreiteten.
Dadurch wurde dic Bamberger Domschule nach
und nach um so berühmter, als zuglcich mehrere Schü-
!er aus den entfcrllteftcn Gcgenden dcchin gekommcn
 
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