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Jäck, Joachim Heinrich [Hrsg.]; Heller, Joseph [Hrsg.]
Beiträge zur Kunst- und Literaturgeschichte — 1.1822, Heft 1 und 2

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Literatur
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Heller, J.: Skizze einer Geschichte der verschiedenen Ausgaben Theuerdant’s
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https://doi.org/10.11588/diglit.20410#0256
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Lxxxxir

erst cm gedrucktes Werk zu sehcn, welches ahnlichs
Typen hatte, che man dcn Thcuerdank anfangen sollte.
Er wahlte also zu diescm Vorhaben den Augsburgcr
Buchdrucker Johann lDchönsperger, der durchl
sehr qute Werke, die auS seiner Offizin kamen, be-
kannt war, der zugleich auch Schriftgicßer war, und
eine eigene Papiermühle hatte, welches ihm cinen gro-
ßcn Vorzug vor den übrigen Buchdruckern gab» Ber
die Wahl der Bücher, welches zuerst recht schön
auf dicse Art gedruckt werdcn sollte, fiel Mari-
milian auf sein tägliches Gebetbuch. Aus dem Grunde,
daß er mit einem christlichen Buche anfange, würde
es gewiß sehr gut ausfallen, weil cr sehr religiös
dachte, wie es auch wirklich geschah. Dicses Buch vol-
lcndete Schönspergcr zur hinlänglichcn Zufricdcnhcit
des Kaisers schon 1514. Man licß von diesem Buche
höchst wahrschcinlich nur wenige Ercmplare abziehen,
woher auch die große Scltenheit kommen mag (die
Bcschreibung dicscs Werkes werden wir am Ende der
AuSgabe des Thcuerdanks anführen), damit diese
neue Schrift nicht ehcr bekannt wurde, als bis der
Lheuerdank erschien. Daher kann man annehmen, daß
man nach der Vollendung dieses sogleich an jeneS
Hand anlegte. Da also das erste schon so gut aus-
fiel, so wollte man im zwcitcn alleö mögliche aufbie-
tcn, um alles zu übertreffen. Damit dieseS gewiß
gelingcn würde, so bcfahl der Kaiser, daß alle Künft-
ler und Gclehrte, welche an dicsem Werke arbcitctcn,
in eincr Stadt bcisammen seyn niüßten. Man wählte
Nürnberg aus dresem Grunde, wcil sich der Verfasser
nicht leicht auf so lange Aeit von seincm Wohnsitze
entfernen könnte, und dic mcisten Künstler, welche
daran arbcitcren, auch da wohnten, wie Dürer,
Neudörffer, Rösch, Schcuflein rc. Auch war
damals cin Zusammenfluß aller ausgezcichncten deut-
schcn Künstlcr in dieser Stadt, daher sich der Buch-
drucker Johann Schönspergcr von Augsburg
(welchcm man die Ehre überließ, weil er sich durch
daS Ersterc atlgemeinen Bcifait erwarb, auch öieses zu
druckcn) mit sciner Druckerci nach Nürnbcrg begab,
uno O?ahrsche!nlich auch den Hans Schwarz, der
em sehr geschickter Matrizenschneider war, 3ost vc
 
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