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Weber, Paul [Hrsg.]
Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel (Band 5): Kreis Herrschaft Schmalkalden: Textband — Marburg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.12581#0112

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Hessles, Hohleborn, Kleinschmalkalden.

Tafel 51, 2 Haus Nr. 74 von 1724 ganz nahe der Brücke, mit bemerkenswertem Oberlicht über der
Haustür, daneben Fenster mit horizontalen Klappläden, die nach oben und unten aufgeschlagen
werden.
Vierkantige Richtnägel.
Tafel 7 Haus Nr. 51, gerade gegenüber, sehr bemerkenswerter Fachwerkbau von 1613, im Jahre
1909 mit Unterstützung des Kreises und des Bundes Heimatschutz in der nach der Hauptstraße zu
gelegenen Hälfte wiederhergestellt und farbig angestrichen. Das Türgewände mit einem gedrehten
Tau verziert, oben die Inschrift H E 1613. Die Saumschwelle mit doppelten Taustreifen; vor-
tretende gekehlte Balkenköpfe; ebenso an den beiden oberen Längsschwellen der Giebelwand.
Sparsam verzierte Andreaskreuze. Die Streben der Eck- und Zwischenständer gebogen. Schiebe-
läden umgeben von schlicht verzierten Leisten.
Haus Nr. 46, reich verzierte Leisten an den Schiebeläden.
Tafelöl, i Haus Nr. 57. Über der Haustür mit originell geschweiftem Türsturze und einer Zier-
leiste oben die Inschrift VALTIN BISMANN 1719 1MPZ.
Geschmiedeter Klopfring. Kantige Richtnägel.

Hessles.
Dörfchen mit 273 Einwohnern (320 m), im Tale des Fambach gelegen, ein lehrreiches Bei-
spiel dafür, wie durch bunt gemusterte Zementdächer mit Jahreszahlen und Buchstaben ein lieb-
liches Dorfbild verdorben werden kann.
Die Wohnhäuser sind zum großen Teile neueren Ursprungs, soweit alt, verputzt. Ein be-
merkenswertes unverputztes altes Fachwerkhaus ist Nr. 23. Gute Haustür mit eigenartiger Ge-
staltung des Sturzes, zierliche Leisten um die Schiebeläden. Ofen von 1748.

Hohleborn.
Dorf von 451 Einwohnern im Tale der Schmalkalde kurz über Seligenthal gelegen, mit einigen
älteren Hofanlagen von charakteristischem Fachwerk. An der Hauptstraße ein Haus im Übergang
vom bäuerlichen zum städtischen Stile mit Stuckdecke von 1695 und bemalten Türen. Die Be-
wohner sind meist Kleinfeuerarbeiter, infolgedessen das Industriearbeiterhaus überwiegt. Sitz
einer herzogl. gothaischen Oberförsterei.

Klein-Schmalkalden.
Marktflecken mit 1726 Einwohnern, der höchstgelegene Ort im Tale der Schmalkalde
(456 m). Der Ortsteil am linken Ufer gehört nach Sachsen-Coburg-Gotha. Zahlreiche Industrien.
Station der Bahn Schmalkalden-Brotterode.
 
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