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— VI —

derlich, uin die Lücken, die meine Arbeit bietet, auszufüllen,
Irrthümer, die sich eingeschlichen, zu beseitigen, Streitfragen,
die nur an der Hand der litterarischen Quellen beurtheilt
werden mussten, durch Autopsie zu entscheiden. Diese Mög-
lichkeit hat mir, der ich seit Jahren fern von den grossen
Ceutren des künstlerischen und wissenschaftlichen Lebens ge-
lebt habe, leider gefehlt; dennoch mochte ich mich nicht ent-
schliessen, die Fortsetzung des Buches deswegen, weil ich nur
etwas Unvollkommenes zu bieten im Stande bin, ganz aufzu-
geben. Wenigstens als Sammlung und Bearbeitung der lit-
terarischen Quellen ist meine Arbeit bisher manchem will-
kommen gewesen; und nach dieser Hinsicht bitte ich, sie
vornehmlich zu beurtheilen und es zu entschuldigen, wenn auch
nach dieser Seite hin sich einige Lücken ergeben, die bei den
im ganzen zwar respektabelu, aber doch vielfach unzureichen-
den bibliothekarischen Hilfsmitteln, die mir hier in Zürich zu
Gebote stehen, nicht zu vermeiden waren.. Freilich, nach der
Meinung eines eben so wohlwollenden als unparteiischen Re-
censenteu meiner Ausgabe von Hermanns l'rivatalterthümeru
(C. Schäfer im Philolog. Anzeiger 1884 S. 233) thäte ich
besser, in solchem Falle erst gar nicht Bücher zu schreiben;
leider kam dieser gute Katli, wenigstens für diesmal, zu spät.
Vielleicht erbarmt sich auch einmal ein Kecensent vom
Schlage des Herrn Schäfer der „Technologie" und corrigirt
mir das Exercitium; meiner Dankbarkeit soll er gewiss sein!
Einstweilen aber tröste ich mich mit dem horazischen „Est
quadam prodire lentis, si nun datur ultra."

Zürich im Mai 1884.

H. Blümnor.
 
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