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https://doi.org/10.11588/diglit.4951#0094
am Boden herum. In der Nähe steht ein Mann mit einem
Stabe; der jedenfalls den Aufseher vorstellt, zumal auch seine
Tracht ihn von den gewöhnlichen Arbeitern wesentlich unter-
scheidet.
§ 3.
Das Technische der Baukunst.
Allgemeines, Materialien und "Werkzeuge.
Schon oben haben wir daraufhingewiesen, dass die Aufgaben
der Baukunst sehr mannichfaltige sind; demgemäss weisen denn
auch die hei ihr in Betracht kommenden einzelnen Thätig-
keiten, Materialien, Werkzeuge, Construktionsweisen u. s. w.
eine sehr bedeutende Verschiedenheit auf, gehören zum Theil
auch gar nicht speciell dem Gebiet der Steinarbeit an. Denn
Stein ist nur theilweise ein Material der Baukunst, vielfach
sogar ein nebensächliches, selten das einzige. Wenn wir ab-
sehen von den ältesten Bauwerken, wie etwa die kyklopischen
Mauern oder jene alten Tholoi, dergleichen sich in Griechen-
land noch zahlreiche erhalten haben, Werke, welche allerdings
durchweg nur aus Stein und ohne Anwendung von Mörtel
oder sonstigen Verbindungsmitteln aufgeführt sind, so bediente
man sich in der historischen Zeit im allgemeinen auch bei
solchen Bauten, die im wesentlichen aus Stein hergestellt
wurden, wie z. B. Tempeln und sonstigen prächtigen öffent-
lichen Bauwerken, doch allgemein gewisser Verbindungsmittel,
wie Mörtel, Klammern, Dübel u. dgl., worauf wir gleich unten
zurückzukommen haben. Können demnach schon diese Bauten
neben dem Steine anderen Materials nicht entbehren, so gilt
das noch in viel höherem Grade von den Privatbauten, welche
für die Baukunst eine sehr wichtige Bolle spielen. Denn die
Hauptaufgabe der Baukunst — d. h. nicht ihre bedeutendste
und würdigste, wohl aber die, welche ihr die meiste Be-
schäftigung gab — war doch immer, wie es heut noch der
Fall ist, die menschliche Wohnung; und gerade da pflegte
in den Zeiten der besten Kulturentwicklung der Stein eine
verhältnissmässig untergeordnete Rolle zu spielen. Denn schon
früher haben wir einmal Gelegenheit gehabt anzuführen, dass
die Hauptmaterialien des antiken Wohngebäudes neben Stein
Stabe; der jedenfalls den Aufseher vorstellt, zumal auch seine
Tracht ihn von den gewöhnlichen Arbeitern wesentlich unter-
scheidet.
§ 3.
Das Technische der Baukunst.
Allgemeines, Materialien und "Werkzeuge.
Schon oben haben wir daraufhingewiesen, dass die Aufgaben
der Baukunst sehr mannichfaltige sind; demgemäss weisen denn
auch die hei ihr in Betracht kommenden einzelnen Thätig-
keiten, Materialien, Werkzeuge, Construktionsweisen u. s. w.
eine sehr bedeutende Verschiedenheit auf, gehören zum Theil
auch gar nicht speciell dem Gebiet der Steinarbeit an. Denn
Stein ist nur theilweise ein Material der Baukunst, vielfach
sogar ein nebensächliches, selten das einzige. Wenn wir ab-
sehen von den ältesten Bauwerken, wie etwa die kyklopischen
Mauern oder jene alten Tholoi, dergleichen sich in Griechen-
land noch zahlreiche erhalten haben, Werke, welche allerdings
durchweg nur aus Stein und ohne Anwendung von Mörtel
oder sonstigen Verbindungsmitteln aufgeführt sind, so bediente
man sich in der historischen Zeit im allgemeinen auch bei
solchen Bauten, die im wesentlichen aus Stein hergestellt
wurden, wie z. B. Tempeln und sonstigen prächtigen öffent-
lichen Bauwerken, doch allgemein gewisser Verbindungsmittel,
wie Mörtel, Klammern, Dübel u. dgl., worauf wir gleich unten
zurückzukommen haben. Können demnach schon diese Bauten
neben dem Steine anderen Materials nicht entbehren, so gilt
das noch in viel höherem Grade von den Privatbauten, welche
für die Baukunst eine sehr wichtige Bolle spielen. Denn die
Hauptaufgabe der Baukunst — d. h. nicht ihre bedeutendste
und würdigste, wohl aber die, welche ihr die meiste Be-
schäftigung gab — war doch immer, wie es heut noch der
Fall ist, die menschliche Wohnung; und gerade da pflegte
in den Zeiten der besten Kulturentwicklung der Stein eine
verhältnissmässig untergeordnete Rolle zu spielen. Denn schon
früher haben wir einmal Gelegenheit gehabt anzuführen, dass
die Hauptmaterialien des antiken Wohngebäudes neben Stein