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— 324 —

Speciell über die heutige Technik handeln:

Cam. Spreti, Compendio istorioo delF arte di comporre i mu-
eaici: Ravenna 1804.

Gerspach, La mosa'ique. Paris 1881.J)

Die Kunst, Wände und besonders Fussböden mit farbigen,
Muster, Ornamente, Figuren u. dgl. nachahmenden Mosaiken
zu schmücken, wird zwar nicht selten als Mosaikmalerei be-
zeichnet und auch von Neueren bisweilen zur Malerei gerech-
net2), hat aber streng genommen mit derselben ebenso wenig
etwas zu thun, wie etwa die Stickerei, da es sich bei der
Arbeit selbst um eine rein mechanische Fertigkeit handelt.
Vielmehr müssen wir sie, da sie wesentlich des Steines zu
ihrem Materiale bedarf und ursprünglich wahrscheinlich sich
nur solcher allein bedient hat, mit bei der Arbeit in Stein
betrachten, wenn auch in der Zeit der höchsten Ausbildung
dieser Technik neben dem Stein auch gebrannter Thon und
namentlich Glas ein wesentliches Material für diese Kunst
gebildet haben.

Ueber die Geschichte und Entwicklung der Mosaikbildnerei
sind wir leider nur sehr unvollkommen unterrichtet. Weder
haben wir genaue Nachrichten darüber, um welche Zeit die-
selbe den Griechen bekannt geworden und woher diese sie
übernommen haben, noch wissen wir, ob die Griechen jene
verschiedenen Arten der Mosaik, welche die Römer anwand-
ten und von denen sich so zahlreiche Reste sich heut erhalten
haben, bereits gekannt haben. Allem Anschein nach sind die
Mosaiken im asiatischen Orient, in Assyrien und Persien, seit
alter Zeit heimisch gewesen3) und von da den Griechen

') Die Werke von Secehi, Spreti und Gerspach waren mir unzu-
gänglich.

2) Müller a. a. 0. bespricht sie unter der Rubrik „Zeichnung" als
„Zeichnung durch Zusammenfügung fester Stoffe."

3) Dies ist wenigstens die allgemeine Annahme, vgl. Ciampini
p. 78. Purietti p. 21. Stieglitz, Archäol. d. Baukunst I, 276.
d'Agincourt, Histoire de l'art par les monum., Introd. Peinture p. 29.
Woermann in Woltmanns Gesch. d. Malerei S. 91. Engelmann
im Rhein. Mus. N. F. XXIX, 561 fg. u. s. Als Belegstelle gilt vor-
nehmlich die Stelle der Bibel Buch Esther 1, 6, wo die Vulgata über-
setzt: pavimentum smaragdino et pario Stratum lapide, quod mira varie-
 
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