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https://doi.org/10.11588/diglit.5485#0065
IV.
Mjron und der athletische Kreis.
An den Herausgeber des Freimütliigen.
-ßeifolgende Probe meiner archäologischen •Vorlesungen, schicke
ich Ihnen nicht ohne niannichfaltisre Zweifel und Bedenklichkeilen.
Für die nieislen Leser Ihrer beliebten Zeitschrift können die
liier abgehandelten Materien nur wenig- Reiz haben. Indefs, wer
spricht oder faselt jetzt nicht von griechischer Kunst! Da ist es
doch vielleicht nicht unnütz, an irgend einem Beispiele zu zeigen,
wie wenig Iiier mit sublimirtem Kunstgesclfwälz nach Art und Weise
unserer neuesten Mystiker und Philosophen ausgerichtet wird , und
wie mühsam der Weg- ist, auf welchem sich , meiner beschränkten
Ansicht nach, allein zu einigen Ansichten im Geist der An-
tiken gelangen liifst. Erlauben Sie mir nur noch, einige Be-
merkungen über Form und Inhalt dieser Probe voranzuschieken.
Es war mir bei diesem ganzen ersten Cursus archäologischer
Vorträge, deren Inhalt in den eben jetzt gedruckt erscheinenden
Andeutungen *) genauer dargegeben ist, in Absicht auf die
griechische Kunst für's Erste nur um die Geschichte der eigent-
lichen Plastik zu thun, die in Elfenbein, Marmor oder Erz, blos
in runden oder halherhabenen Figuren arbeitet. Denn vou dieser
Plastik gehen alle Ideale und Kunslbegriife aus. Hier war es also
nüthig, das lebendige Wirken und Fortschreiten dieser Kunst an
<leu Haiiplleiiteu und Koryphäen derselben so ausführlich als mög-
l't'li zu zeigen. Ich nehme in der eigentlichen Kunstgeschichte
Griechenlands nur zwei Abschnitte an, die hohe und strenge, und
wieder die schöne und anmuthige Kunst (das genus auslerum und
Jiicundum, wie es die Allen bestimmten). Für diese zwei Haupl-
*J Andeutungen zu 24 Vorträgen in der Archäologie. Dresden, Ar-
nold, 1806, 150 S. in gr. 8,
Mjron und der athletische Kreis.
An den Herausgeber des Freimütliigen.
-ßeifolgende Probe meiner archäologischen •Vorlesungen, schicke
ich Ihnen nicht ohne niannichfaltisre Zweifel und Bedenklichkeilen.
Für die nieislen Leser Ihrer beliebten Zeitschrift können die
liier abgehandelten Materien nur wenig- Reiz haben. Indefs, wer
spricht oder faselt jetzt nicht von griechischer Kunst! Da ist es
doch vielleicht nicht unnütz, an irgend einem Beispiele zu zeigen,
wie wenig Iiier mit sublimirtem Kunstgesclfwälz nach Art und Weise
unserer neuesten Mystiker und Philosophen ausgerichtet wird , und
wie mühsam der Weg- ist, auf welchem sich , meiner beschränkten
Ansicht nach, allein zu einigen Ansichten im Geist der An-
tiken gelangen liifst. Erlauben Sie mir nur noch, einige Be-
merkungen über Form und Inhalt dieser Probe voranzuschieken.
Es war mir bei diesem ganzen ersten Cursus archäologischer
Vorträge, deren Inhalt in den eben jetzt gedruckt erscheinenden
Andeutungen *) genauer dargegeben ist, in Absicht auf die
griechische Kunst für's Erste nur um die Geschichte der eigent-
lichen Plastik zu thun, die in Elfenbein, Marmor oder Erz, blos
in runden oder halherhabenen Figuren arbeitet. Denn vou dieser
Plastik gehen alle Ideale und Kunslbegriife aus. Hier war es also
nüthig, das lebendige Wirken und Fortschreiten dieser Kunst an
<leu Haiiplleiiteu und Koryphäen derselben so ausführlich als mög-
l't'li zu zeigen. Ich nehme in der eigentlichen Kunstgeschichte
Griechenlands nur zwei Abschnitte an, die hohe und strenge, und
wieder die schöne und anmuthige Kunst (das genus auslerum und
Jiicundum, wie es die Allen bestimmten). Für diese zwei Haupl-
*J Andeutungen zu 24 Vorträgen in der Archäologie. Dresden, Ar-
nold, 1806, 150 S. in gr. 8,