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Boll, Franz
Sphaera: neue griechische Texte und Untersuchungen zur Geschichte der Sternbilder — Leipzig, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.19748#0124

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II. Teil. Die Sternbilder in den neuen Texten.

TR: ^Herakles und die Schlange auf dem Baum1), die von Herakles
verfolgt wird.' In einer Reihe von lateinischen Hss des Mittelalters
(Basileensis und Matritensis des Gernianicus, dann in Wiener, S. Galler,
Cölner Hss)2) findet man den Engonasin als Herakles mit Löwenfell
über dem rechten Arm und mit der Keule in der erhobenen Linken:
ihm gegenüber um einen Baum gewunden die Schlange, deren Kopf
noch etwas höher steht als der des Herakles. Das linke Bein des
Herakles kniet auf dem Boden, während das rechte mehr oder weniger
gebogen nach vorwärts tritt. Ein neues Exemplar dieser Gattung von
Engonasin-Darstellungen gebe ich hier aus der Münchener Hs der Astro-
logie des Michael Scotus (Olm. 10268), über die ich im letzten Kapitel
dieses Buches ausführlicher berichten werde. Thiele3) hat dieses Bild,

das nach seiner Meinung von jeder Astrothesie abstrahiert, auf eine
Stelle der Katasterismen"1) zurückzuführen gesucht. Diese Auffassung
ist aber, wie ich schon an anderer Stelle0) gezeigt habe, durchaus un

1) Die (sonst nicht belegte) Form errioevbpoc der Wiener Teukroshandschrift
ist nicht zu ändern. Ganz analog, wie eTr(6ev5poc = erri öevopiu luv ist efKeqpaAoc
= ev KecpaA.fj luv (Bmgmanns Grundrifs II 30); ebenso evbevopoc, e'vuirvoc, eird-
vcrfKOC (Greek Pap. of Brit. Mus. 1) u. ä.

2) Argl. die Nachweise und Abbildungen in Thieles Antiken Himmelsbildern.

3) A. a. 0. S. 145.

4) Cap. 4 (pag. 62 R.).

5) Berl. Philo! Wochenschr. 1899, Sp. 1015
 
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