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Boll, Franz
Sphaera: neue griechische Texte und Untersuchungen zur Geschichte der Sternbilder — Leipzig, 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.19748#0590

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Scaliger die lateinische Übersetzung kennt und citiert (S. 432, 434, 436
der Ausgabe von 1655). Wir führen sie öfters an als eine weitere hand-
schriftliche Gewähr für den Text des Ibn 'Ezra.

Mit Id. meinen wir Idelers Untersuchungen über die Sternnamen.

Es liegt uns noch ob, zu sagen, in welcher Weise wir dies immerhin
reiche Material nutzbar gemacht und wie wir unsere Ausgabe eingerichtet

o od

haben.

Das Werk des Abu Ma'sar war sicher einmal in einer grofsen Anzahl
von Hss verbreitet. Die Überlieferung ist bei einem Buch, bei dem es
mehr auf die Sache als auf das Wort ankam, gewifs keine sorgfältige
gewesen; zumal unser Kapitel, das sich mit seinen zahlreichen fremden
Eigennamen und fremdartigen Vorstellungen frühzeitig dem Verständnis
entzog, litt immer mehr unter der Nachlässigkeit der Abschreiber und schon
die drei spätestens dem 12. Jahrhundert angehöiigen Handschriften, die
durch Joh Dr Av repräsentiert werden, scheinen im wesentlichen dasselbe
Bild geboten zu haben wie jetzt L und 0: das Bild eines durch Fehler
aller Art und zahlreiche Auslassungen entstellten Textes. Dies Urteil würde
bestehen, auch wenn wir Joh und Dr nicht nur in wenigen Exemplaren, son-
dern die wirkliche, aus allen Hss gewonnene Arbeit des Johannes Hispa-
lensis und des Hermann Dalmata vor uns gehabt hätten, und ferner, auch
wenn wir, was die Auslassungen betrifft, den Umstand in Erwägung ziehen,
dafs die Übersetzer von sich aus häufig, was ihnen ganz unverständlich
schien, einfach übergangen haben. Sowohl L wie 0 bieten eine Beihe
von Fehlern und Auslassungen, die deutlich erst durch ihren Abschreiber
oder den, der dessen Vorlage schrieb, hereingekommen sind, andererseits
hat jede der beiden Hss eine Beihe von offenbar ursprünglichen Lesungen
gut bewahrt, und die griechischen Namen sind eigentlich in einem bessern
Zustand als man erwarten sollte. 0 steht mit der Vorlage von Johannes,
L mit der des Hermann in einem näheren Verhältnis, doch müssen
wir hier auf eine weitere Ausführung dieses Funktes verzichten. Für
unsere Ausgabe, deren kritischer Apparat ohnehin stark genug ange-
schwollen ist, verbot es sich von selbst, alle die unzähligen Fehler, die
den einzelnen Übersetzungen eigentümlich sind, anzuführen oder zu
erklären; noch weniger konnten wir die vielen Auslassungen bezeichnen.
Wir haben aber eine recht reichliche Blumenlese gegeben, die ein eigenes
Urteil ermöglichen wird; was zur Herstellung des Textes dienen konnte,
glauben wir vollständig herangezogen zu haben, aufserdem wurde, wenn
im Apparat die Lesart einer Hs angeführt wurde und einer der Über-
setzer deutlich mit ihr ging, regelmäfsig hierauf hingewiesen.

Dagegen glaubten wir bei der Beschaffenheit des Textes die Lesungen
der beiden arabischen Handschriften ausführlich bieten zu sollen. Weg-
gelassen wurde nur einiges Orthographische, etwa auch eine Schreibung
wie ö^j 0 ( S. 496, 12), ferner einige Verschreibungen, die kein kritisches
Interesse boten, und in der Begel Angaben über mangelnde Punktierung, wo
das gemeinte Wort' nicht zweifelhaft sein konnte. Dafs der Schreiber von L
gewöhnlich yjj 'Schwanz' und äofjO 'Stirnhaar' schreibt, sei wenigstens
hier bemerkt. Die Hss haben natürlich keine Vokale, sie lassen das t des
 
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