Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Borchardt, Ludwig
Das Grabdenkmal des Königs S'aḥu-Re (Band 2,1): Die Wandbilder: Text — Leipzig, 1913

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.3367#0080
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
\!>5'

cb«

70

Das Grabdenkmal des Königs S'aJhu-re', II: Die Wandbilder.

Gott von Edfu, wieder eine Schakal-Standarte der Horusdiener. Dazwischen steht eine
Anbetungsformel für zwei der uralten Kapellen, von denen schon oben1 die Rede war. Mit
der Kapellenform mit der Hohlkehle oben, die hier in der unteren Reihe steht, werden die
drei Arten, die man nach ihrem verschiedenen oberen Abschluß bezeichnen könnte, vollzählig.

Auf dem unteren Bruchstück ist wieder eine Schakal-Standarte zu sehen; dahinter stand
ein mir unbekannter Gott in Menschengestalt, der in einem Orte Denjet, den ich auch nicht
kenne, zu Hause war.

Blatt 68. Stern- und Fransenornamente. Die hier gegebenen Ornamente zeigen
nur bekannte Formen.

An der Stellung der Sterne von der Hallendecke des Säulenhofes kann man sehr
deutlich sehen, mit welchen Hilfslinien sie über die Decke, die sie in einen Sternenhimmel
verwandeln sollten, verteilt worden sind. Ein Quadratnetz, dessen Vertikalen durch die Stern-
mitten gehen, weist nicht nur jedem Stern seinen Platz an, sondern teilt ihm auch gleich-
zeitig seinen Raum in der richtigen Größe zu. So würden wir diese Verteilung heute vor-
zeichnen, und so haben es auch die Alten gemacht, deren rote Vorzeichnungslinien wir unter
dem Blau der Decke noch fanden.

Die anderen Bruchstücke von Sternhimmeln stammen von Stücken über einer Tür-
einfassung — Mittelreihe links — oder von Abdecksteinen über Türnischen — Mittelreihe
rechts und untere Reihe. Daß in beiden Fällen der Sternenhimmel als unterer Anfang von
Bildern aufzutreten scheint, kann nur darauf zurückzuführen sein, daß die Wandteilung in
Bildreihen daneben nicht auf die Tür oder die Nische Rücksicht genommen hat, und man
so sich genötigt sah, den Himmelsabschluß einer Bilderreihe über der Tür durchzuführen.

Die Fransenornamente2 zeigen die verschiedenen Maßstäbe, in denen sie wegen der
verschiedenen Wandhöhen zur Verwendung kommen mußten. Das große ist aus dem Säulen-
hof, das kleine aus dem Umgang.

Blatt 69. Von Königsnamen. Für die Blätter 69 bis 72 verweise ich auf Prof.
Sethes Abschnitt III.

Blatt 70. Von Götternamen. Das große Bruchstück oben links ist man auf Grund
der daran erhaltenen architektonischen Merkmale zu lokalisieren versucht. Es muß nämlich,
wie die Bandornamente darauf zeigen, über einer Tür gesessen haben, die scharf neben der
Ecke eines Raumes sich öffnete. Solcher Türen gibt es aber sechs in unserem Bau3. Der
Lokalisierungsversuch bleibt also resultatlos.

Inschriftreste.

Blatt 71. Inschriftreste.

Blatt 72. Inschriftreste. Von den Weihinschriften. Die Weihinschriftrestchen
wurden im Torbau gefunden, wo sie auch wohl irgendwo gesessen haben mögen, da im
Re'-Heiligtum des Ne-user-re' Fragmente ähnlichen Inhalts ebenfalls in der Front des Torbaus
aufgelesen worden sind.

Blatt 73. Nicht untergebrachte Reste. Den bisher nicht irgendwo eingeordneten
geringen Resten, die auf diesem Blatte gesammelt sind, hier noch eine ausführliche Be-





***

Blatt 7

| d den
#ien.
^en Tote

5cbriftfragmel

>)]

IS

1) Bl. 22, S. 39. 2) S. oben S. 4 Anm. 4.

3) In b, 6 — d, 6 — f, 6 und h, 6 im Totentempel, ferner in i, 13 und k, 13 im Torbau.
 
Annotationen