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https://doi.org/10.11588/diglit.26510#0049
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Altägyptische Festungen
Wäre es danach in vielen Fällen gewagt, irgend eine der Festungen oder einen Bau-
teil einer solchen, so wie er heute erhalten ist, einer bestimmten Zeit zuweisen zu wollen,
so müssen wir vorläufig wenigstens erst recht darauf verzichten, etwa eine zeitliche Ent-
wicklung des ägyptischen Festungsbaues festzustellen. Theoretisch ließ sich wohl zeigen, wie
die Befestigungsquerschnitte und wie die Ausbauten oder die Toranlagen sich entwickelt haben
müssen, aber die Abschnitte dieser Entwicklungen zeitlich festzulegen, dazu reicht das Material
durchaus nicht. Das einzige, was mir vorläufig zeitlich festgelegt zu sein scheint, ist das nur
im Alten Reiche — oder besser vor dem Mittleren Reiche — nachweisbare Vorkommen der
halbrunden Mauertürme. Da sie aber auch neben eckigen Ausbauten auftreten, so würde
ihr Vorkommen nur etwas für die Datierung einer Festung in diese Zeit beweisen, ihr Fehlen
aber nichts dagegen sagen.
Lassen wir einmal alle diese reichlichen Unsicherheiten über Datierung und Ent-
wicklung beiseite, so können wir uns mit dem heute zur Verfügung stehenden Material doch
eine ganz anschauliche Vorstellung von einer altägyptischen Festung machen. Da dies
durch bildliche Darstellung einfacher und besser geschehen kann als durch Beschreibung, so
habe ich eine zeichnerische Wiederherstellung der Festung Semne, so wie sie sich dem auf
dem alten Wege von Norden her kommenden Wanderer während des letzten Abstiegs von
der Wüstenhöhe gezeigt haben dürfte, hier beigefügt (Bl. i a) und zum Vergleich ein Abbild
des jetzigen Zustandes, von derselben Stelle aus gesehen1, daruntergesetzt (Bl. ib). Nach
dem im Vorstehenden Gesagten bedarf das Bild wohl keiner weiteren Erläuterung.
i) Für die freundliche Überlassung der von der Expedition der Universität von Chicago gemachten
photographischen Aufnahme sage ich auch an dieser Stelle Prof. Breasted den verbindlichsten Dank.
Altägyptische Festungen
Wäre es danach in vielen Fällen gewagt, irgend eine der Festungen oder einen Bau-
teil einer solchen, so wie er heute erhalten ist, einer bestimmten Zeit zuweisen zu wollen,
so müssen wir vorläufig wenigstens erst recht darauf verzichten, etwa eine zeitliche Ent-
wicklung des ägyptischen Festungsbaues festzustellen. Theoretisch ließ sich wohl zeigen, wie
die Befestigungsquerschnitte und wie die Ausbauten oder die Toranlagen sich entwickelt haben
müssen, aber die Abschnitte dieser Entwicklungen zeitlich festzulegen, dazu reicht das Material
durchaus nicht. Das einzige, was mir vorläufig zeitlich festgelegt zu sein scheint, ist das nur
im Alten Reiche — oder besser vor dem Mittleren Reiche — nachweisbare Vorkommen der
halbrunden Mauertürme. Da sie aber auch neben eckigen Ausbauten auftreten, so würde
ihr Vorkommen nur etwas für die Datierung einer Festung in diese Zeit beweisen, ihr Fehlen
aber nichts dagegen sagen.
Lassen wir einmal alle diese reichlichen Unsicherheiten über Datierung und Ent-
wicklung beiseite, so können wir uns mit dem heute zur Verfügung stehenden Material doch
eine ganz anschauliche Vorstellung von einer altägyptischen Festung machen. Da dies
durch bildliche Darstellung einfacher und besser geschehen kann als durch Beschreibung, so
habe ich eine zeichnerische Wiederherstellung der Festung Semne, so wie sie sich dem auf
dem alten Wege von Norden her kommenden Wanderer während des letzten Abstiegs von
der Wüstenhöhe gezeigt haben dürfte, hier beigefügt (Bl. i a) und zum Vergleich ein Abbild
des jetzigen Zustandes, von derselben Stelle aus gesehen1, daruntergesetzt (Bl. ib). Nach
dem im Vorstehenden Gesagten bedarf das Bild wohl keiner weiteren Erläuterung.
i) Für die freundliche Überlassung der von der Expedition der Universität von Chicago gemachten
photographischen Aufnahme sage ich auch an dieser Stelle Prof. Breasted den verbindlichsten Dank.