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Drilles Kapitel. Die Obergewänder. I. Die Dalmalik und die Tuniceila. 109

nahe dem Saum (italienischer Typus) durch ein Querstück oder parallele
Querborten miteinander verbunden sind. Es kommen auch Dalmatiken
und Tunicellen mit nur einem Vertikalbesatz vorn und rückwärts vor,
doch selten und wohl nur in Frankreich und Deutschland. An den
Säumen der beiden Gewänder werden häufig kurze Fransen angebracht,
im Nacken aber Schnüre mit schweren Quasten.

Über das Material zur Herstellung von Dalmatik und Tuniceila be-
stellt keine Vorschrift, indessen verbietet auch ohne eine solche schon
der Zweck, für den sie bestimmt sind, sie aus minderwertigen Zeugen
anzufertigen. Notwendig ist, daß die Dalmatik des Diakons und die
Tunicella des Subdiakons die gleiche Farbe haben wie das Meßgewand
oder das Pluviale des Zelebranten, da auch für sie der liturgische Farben-
kanon gilt; doch bezieht sich dies nur auf die Farbe im allgemeinen, nicht

auf den besondern Farbenton des Meßgewandes oder Pluviales. Es ist also
der kirchlichen Farbenregel nicht zuwider, wenn z. B. das Rot der
Levitengewänder heller oder tiefer ist als das der Kasel oder des Pluviales
und umgekehrt',

Die Dalmatik ist das liturgische Obergewand der Diakone,
die Tunicella das der Subdiakone. Es werden diese darum auch
bei ihrer Weihe durch den Bischof feierlich mit der Dalmatik bzw. der
Tunicella bekleidet. «Die Tunika der Freude und das Gewand des
Jubels ziehe dir an der Herr», spricht derselbe, wenn er dem Neosub-
diakon die Tunicella anlegt; «es bekleide dich der Herr mit dem Ge-
wände des Heiles und dem Kleide der Freude, und mit der Dalmatik
der Gerechtigkeit umgebe er dich immerdar», wenn er dem Neodiakon
die Dalmatik gibt. Gebraucht werden Dalmatik und Tunika nachdem

1 Decr. auth. 11. 2578.
 
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