510 Dritter Abschnitt. Das altare portatile
immerfort anbeten, ihn ohne Ende lobpreisen und benedeien und ihm in ewigem
Wechselgesang das Sanctus, Sanctus, Sanctus zujubeln. Auch der Altar ist ein
wirklicher Thron, da ja der verklärte Gottmensch im Opfer des Neuen Bundes
unter den Gestalten des Brotes und Weines sich auf ihm niederläßt und seinen
Sitz auf ihm aufschlägt. Der Chor der himmlischen Thronassistenten entspricht
daher trefflich dem Charakter des Altares als des Thrones des eucharistischen
Christus, ja, es hätte der Künstler diese dem Altar eigene Idee kaum schöner und
sinnvoller zum Ausdruck bringen können als durch die Engel, die er im Kranz
rings um den Altarstein herum anordnete.
Auch die Engel, welche auf den Langseiten der Umrahmung des Altarsteines
des Svonehildportatiles angebracht erscheinen, sind zweifellos gedacht und zu deuten
als die Thronassistenten des himmlischen Lammes. Es sind derselben zwar nur
vier, dafür haben sich aber hier zu ihnen im engeren Anschluß an die Worte der
Apokalypse (5, 11) die Bilder der vier evangelischen Wesen und zwei Heilige als
Vertreter der Ältesten gesellt. Auf der hinteren Schmalseite des Rahmens thront
in der Glorienscheibe, die von zwei Engeln gehalten wird, das Lamm, das im
hl. Opfer auf dem Altar seinen Thron aufschlägt und dem der apokalyptische
Lobgesang der Engel, der evangelischen Wesen und Ältesten gilt: Dignus est
agnus, qui occisus est, accipere virtutem et divinitatem et sapientiam et fortitudinem
et honorem et gloriam et benedictionem. Auf der vorderen Schmalseite ist in
einem von zwei Engeln gehaltenen Kranz die Rechte Gottes dargestellt, das Symbol
der göttlichen Allmacht, durch welche das Wunder der Wesensverwandlung in
der Wandlung bewirkt und der Heiland auf dem Altar gegenwärtig wird.
Warum man die Propheten des Alten Bundes, welche einst im
Volke Israel die Hoffnung auf den kommenden Messias durch ihre Weis-
sagungen lebendig erhielten, auf dem Portatile, dem Sinnbild des mensch-
gewordenen Gottessohnes, zur Darstellung brachte, bedarf angesichts der
innigen Beziehung zwischen ihnen und dem Gegenstand ihrer Prophezeiungen
keines weiteren Nachweises. Ihre Zahl beschränkt sich gewöhnlich auf die
vier großen und die zwölf kleinen Propheten, doch finden wir
auch andere, wie Balaam, David, Salomon, ja selbst Jakob als
Propheten dargestellt. Sie kommen übrigens nur an den kästen- und altar-
förmigen Portatilien vor, und zwar haben sie ihren Platz der Regel nach an
den Seiten derselben.
Die vollständigsten Prophetenzyklen begegnen uns bei dem Maritiusaltärchen
und dem Gregoriusportatile zu Siegburg sowie bei dem Eilbertusportatile im
Weifenschatz. Auf der Umrahmung des Altarsteines treten nur zweimal Propheten-
bilder auf, bei dem M.-Gladbacher Portatile und dem ihm verwandten Altärchen
der Sammlung Martin Le Roi zu Paris. Stets sind die Propheten durch Beifügung
ihres Namens gekennzeichnet. Durch ein Spruchband mit Weissagung sind sie
noch genauer charakterisiert beim Eilbertus-, dem M.-Gladbacher und dem Pariser
Portatile. Bei dem letzten weisen die Sprüche auf das eucharistische Opfer und
die eucharistische Speise hin, bei dem zweiten auf das Kreuzesopfer, beim ersten
auf Christus und das durch ihn der Menschheit zuteil werdende Heil im allgemeinen.
Auch die auf den Portatilien angebrachten Darstellungen der Evan-
gelisten und Apostel erklären sich unschwer und ohne weiteres aus
der Symbolik und dem Zweck des Altares einerseits und der innigen Be-
ziehung der Evangelisten und Apostel zu Christus, seiner Lehre und der von
ihm gestifteten Heilsanstalt, der Kirche, anderseits.
immerfort anbeten, ihn ohne Ende lobpreisen und benedeien und ihm in ewigem
Wechselgesang das Sanctus, Sanctus, Sanctus zujubeln. Auch der Altar ist ein
wirklicher Thron, da ja der verklärte Gottmensch im Opfer des Neuen Bundes
unter den Gestalten des Brotes und Weines sich auf ihm niederläßt und seinen
Sitz auf ihm aufschlägt. Der Chor der himmlischen Thronassistenten entspricht
daher trefflich dem Charakter des Altares als des Thrones des eucharistischen
Christus, ja, es hätte der Künstler diese dem Altar eigene Idee kaum schöner und
sinnvoller zum Ausdruck bringen können als durch die Engel, die er im Kranz
rings um den Altarstein herum anordnete.
Auch die Engel, welche auf den Langseiten der Umrahmung des Altarsteines
des Svonehildportatiles angebracht erscheinen, sind zweifellos gedacht und zu deuten
als die Thronassistenten des himmlischen Lammes. Es sind derselben zwar nur
vier, dafür haben sich aber hier zu ihnen im engeren Anschluß an die Worte der
Apokalypse (5, 11) die Bilder der vier evangelischen Wesen und zwei Heilige als
Vertreter der Ältesten gesellt. Auf der hinteren Schmalseite des Rahmens thront
in der Glorienscheibe, die von zwei Engeln gehalten wird, das Lamm, das im
hl. Opfer auf dem Altar seinen Thron aufschlägt und dem der apokalyptische
Lobgesang der Engel, der evangelischen Wesen und Ältesten gilt: Dignus est
agnus, qui occisus est, accipere virtutem et divinitatem et sapientiam et fortitudinem
et honorem et gloriam et benedictionem. Auf der vorderen Schmalseite ist in
einem von zwei Engeln gehaltenen Kranz die Rechte Gottes dargestellt, das Symbol
der göttlichen Allmacht, durch welche das Wunder der Wesensverwandlung in
der Wandlung bewirkt und der Heiland auf dem Altar gegenwärtig wird.
Warum man die Propheten des Alten Bundes, welche einst im
Volke Israel die Hoffnung auf den kommenden Messias durch ihre Weis-
sagungen lebendig erhielten, auf dem Portatile, dem Sinnbild des mensch-
gewordenen Gottessohnes, zur Darstellung brachte, bedarf angesichts der
innigen Beziehung zwischen ihnen und dem Gegenstand ihrer Prophezeiungen
keines weiteren Nachweises. Ihre Zahl beschränkt sich gewöhnlich auf die
vier großen und die zwölf kleinen Propheten, doch finden wir
auch andere, wie Balaam, David, Salomon, ja selbst Jakob als
Propheten dargestellt. Sie kommen übrigens nur an den kästen- und altar-
förmigen Portatilien vor, und zwar haben sie ihren Platz der Regel nach an
den Seiten derselben.
Die vollständigsten Prophetenzyklen begegnen uns bei dem Maritiusaltärchen
und dem Gregoriusportatile zu Siegburg sowie bei dem Eilbertusportatile im
Weifenschatz. Auf der Umrahmung des Altarsteines treten nur zweimal Propheten-
bilder auf, bei dem M.-Gladbacher Portatile und dem ihm verwandten Altärchen
der Sammlung Martin Le Roi zu Paris. Stets sind die Propheten durch Beifügung
ihres Namens gekennzeichnet. Durch ein Spruchband mit Weissagung sind sie
noch genauer charakterisiert beim Eilbertus-, dem M.-Gladbacher und dem Pariser
Portatile. Bei dem letzten weisen die Sprüche auf das eucharistische Opfer und
die eucharistische Speise hin, bei dem zweiten auf das Kreuzesopfer, beim ersten
auf Christus und das durch ihn der Menschheit zuteil werdende Heil im allgemeinen.
Auch die auf den Portatilien angebrachten Darstellungen der Evan-
gelisten und Apostel erklären sich unschwer und ohne weiteres aus
der Symbolik und dem Zweck des Altares einerseits und der innigen Be-
ziehung der Evangelisten und Apostel zu Christus, seiner Lehre und der von
ihm gestifteten Heilsanstalt, der Kirche, anderseits.