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Brugsch, Heinrich [Hrsg.]
Geographische Inschriften altägyptischer Denkmäler (Band 3) — Leipzig, 1860

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https://doi.org/10.11588/diglit.5552#0057

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Stadtnamen an verschiedenen Stellen wiederholen und dass die Folge eine scheinbar sehr
willkührliche ist, Es ist mir endlich fast zur Gewissheit geworden, dass man in ganzen
Gruppen von Namen oft nur die verderbten Schreibungen einer einzigen ägyptischen
Localbezeichnung vor sich hat, die bisweilen mit grossester Mühe in ihrer ursprünglichen
Form herauszuerkennen ist. Alles dies trägt dazu bei, den Werth des Ravennaten nach
dieser Seite hin bedeutend herabzusetzen, ganz abgesehen von der ansehnlichen Verringe-
rung des numerischen Verhältnisses.

Das von den bisherigen Herausgebern nicht richtig erkannte Verhältniss, in welchem
oft eine ganze Reihe corrumpirter Namen zu der Originalform steht, wird am besten durch
Beispiele klar werden, von denen ich die schlagendsten hervorheben werde. Ich beginne
mit der Reihe von 19 — 26:

19. Maroion, 23. Nicum,

20. Lugeton, 24. Colomus,

21. Pasitas, 25. Antigonis,

22. Evion, 26. Nasta,

Herr Dr. Parthey erkennt auch hier wie allenthalben in jedem Namen die Bezeich-
nung einer besonderen Stadt, Maroion also sei wahrscheinlich mit dem koptischen WA,
locus, zusammengesetzt; Pasitas, koptisch pa.set = pertinens ad Seth, ein sonst unbekann-
tes Typhonium; Nicum sei Nikiu der Alten; Antigonis eine sonst unbekannte, nach Anti-
gonus benannte Stadt Aegyptens; Nasta eine Bildung analog wie ftA-eCJ, n^-AUOTfl
im Neuägyptischen. Die nicht citirten Nummern übergeht der Herausgeber mit Stillschweigen.

In der That kann es nichts untröstlicheres für die Forschung geben, als dieser ver-
dorbene Text, den ich dennoch in folgender Weise herstellen zu können glaube. 19. Ma-
roion und 20. Luge-ton enthalten, wie weiter unten 162. Lagonus und 164. Mago, sämmt-
liche Elemente, die in fast zwingender Weise zu der Annahme nöthigen, dass diese cor-
rumpirten Namen entstanden seien aus der ursprünglichen Form: Magdolon. Die nun über-
flüssige Schlusssilbe -ton des 20. Namens ziehe ich zu 21. und erhalte aus ton-Pasita-s ohne
Schwierigkeit die richtige Form Taubasio oder Thaubastum. Magdolon und Thaubastum
verweisen auf die Ostgrenze des Deltalandes, deren Städte voraussichtlich der Anonymus
auf seinen Karten verfolgte. Aus dem Schluss-s von 21., das ich zu 22. und 23. ziehe,
bilde ich mir das Gerüst zu der richtigen Namensform Serapeum, die hier um so noth-
wendiger zu erwarten ist, als gleich hinterher die Namen 24. Colomos und 25. Antigonis
auf Clysma und Arsinoe verweisen, mit denen die Städtekette an der Ostgrenze am He-
roopolitischen Meerbusen geschlossen ist.

Die Stadt 26. Nasta eröffnet eine neue Reihe. Das Wort ist nicht weniger corrum-
pirt als die Mehrzahl der übrigen Namen. Verweisend auf 171. Binnastas, 172. ITcustau-
nas, so wie auf 183. Rumnastes, glaube ich nicht zu irren, wenn ich allen die Urform
Bubastus zu Grunde lege. 171. und 172. gehören nothwendig zusammen, da sie sich er-
gänzen zu Bubasticum stoma.

Der Name der nahe gelegenen Stadt Leontopolis zeigt sich versteckt in den beiden

Namen 31. Letipolis und 32. Meon, die offenbar in folgender Weise verzeichnet waren:

Le ... ti-polis.
Me-on

In dem zweiten Theile von 41. Idiop-artum, so wie in den Namen 42. Thetmelis, 43.
Memphis, 44. Marmicis, und ferner in 132. Amarixa und 133. Madoris scheint mir, trotz

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