Almanach 1920
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herzog Leopold Wilhelms bis zu den Sammlungen des
South Kensington Museums, des Louvre, des Schinckel-
Museums usf. Erst in den großen Privatsammlungen in
Paris, London und schließlich auch hier in Berlin sowie
in den Ausstellungen älterer Kunst, wie wir sie hier
seit dem Jahre 1883 regelmäßig veranstaltet haben, ist
mit dieser magazinartigen Aufstapelung von Kunst-
werken gründlich gebrochen. Bei tunlicher Einhaltung
der historischen Abfolge nach Ländern und Schulen
suchten wir die Aufstellung möglichst auf wirklich
künstlerisch wertvolle Kunstwerke zu beschränken und
diese so aufzustellen, daß jedes durch seinen Platz, Um-
gebung und Beleuchtung herausgehoben wird; wir be-
mühten uns, in der Form und Ausstattung der Räume
wie in ihrer Lage eine gefällige Wirkung zu erzielen
und den Kunstwerken bei der Aufstellung einigermaßen
die Wirkung zu geben, die sie an ihrem ursprünglichen
Platze hatten. Um die Betrachtung genußreicher zu
machen, hatten wir eine „Mischung der Kunstwerke“
zwar angestrebt, hatten aber dabei von vornherein be-
rücksichtigt, daß diese nur in sehr beschränktem Maße
günstig und zulässig ist. Gerechtfertigt ist sie — wie
ich seinerzeit näher begründet habe — bei der mittel-
alterlichen deutschen Kunst, bei der ja die Altarwerke
vielfach farbige Bildwerke mit Gemälden vereinigt
zeigen, während sie sich für die italienische Kunst nur
unter starken Einschränkungen verwirklichen läßt; denn
neben den Gemälden erscheinen die Marmorskulpturen
in der Regel zu kalt, die farbigen Tonbildwerke und
Bronzen meist zu schmutzig und verräuchert. Dadurch
waren wir sogar gezwungen, die Bildwerke der italie-
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herzog Leopold Wilhelms bis zu den Sammlungen des
South Kensington Museums, des Louvre, des Schinckel-
Museums usf. Erst in den großen Privatsammlungen in
Paris, London und schließlich auch hier in Berlin sowie
in den Ausstellungen älterer Kunst, wie wir sie hier
seit dem Jahre 1883 regelmäßig veranstaltet haben, ist
mit dieser magazinartigen Aufstapelung von Kunst-
werken gründlich gebrochen. Bei tunlicher Einhaltung
der historischen Abfolge nach Ländern und Schulen
suchten wir die Aufstellung möglichst auf wirklich
künstlerisch wertvolle Kunstwerke zu beschränken und
diese so aufzustellen, daß jedes durch seinen Platz, Um-
gebung und Beleuchtung herausgehoben wird; wir be-
mühten uns, in der Form und Ausstattung der Räume
wie in ihrer Lage eine gefällige Wirkung zu erzielen
und den Kunstwerken bei der Aufstellung einigermaßen
die Wirkung zu geben, die sie an ihrem ursprünglichen
Platze hatten. Um die Betrachtung genußreicher zu
machen, hatten wir eine „Mischung der Kunstwerke“
zwar angestrebt, hatten aber dabei von vornherein be-
rücksichtigt, daß diese nur in sehr beschränktem Maße
günstig und zulässig ist. Gerechtfertigt ist sie — wie
ich seinerzeit näher begründet habe — bei der mittel-
alterlichen deutschen Kunst, bei der ja die Altarwerke
vielfach farbige Bildwerke mit Gemälden vereinigt
zeigen, während sie sich für die italienische Kunst nur
unter starken Einschränkungen verwirklichen läßt; denn
neben den Gemälden erscheinen die Marmorskulpturen
in der Regel zu kalt, die farbigen Tonbildwerke und
Bronzen meist zu schmutzig und verräuchert. Dadurch
waren wir sogar gezwungen, die Bildwerke der italie-