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Verlag Bruno Cassirer
Almanach: auf das Jahr ... — 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.70232#0023
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Wilhelm von Bode: Museen

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nischen Renaissance nach dem Material getrennt zur
Aufstellung zu bringen; daher sind jetzt die Marmor-
bildwerke, die Ton- und Stuckarbeiten und die Bronzen
für sich gesondert aufgestellt, ohne Rücksicht darauf,
ob die Werke eines und desselben Künstlers dadurch
auseinandergerissen werden.
Wo wir italienische Bilder und Skulpturen ge-
mischt haben, ist es in der Weise geschehen, daß
einige wenige Stücke zur wirkungsvollen Heraushebung
bestimmter Hauptwerke, sei es der Malerei oder der
Plastik, verwendet sind. So Tullio Lombardis Marmor-
figuren der beiden Schildknappen neben Luigi Vivarinis
großer Altartafel, die beiden wuchtigen Barockbüsten
von Algardi und Maratta zur Seite des in seiner bru-
talen Körperlichkeit überwältigenden „General Borro“
sowie — schon gefährlicher — zwei meisterliche Bild-
nisse von Bronzino und Franciabigio zur Seite des
Giovannino und zwischen einigen Hauptwerken der
Renaissanceplastik in Marmor wie in Ton und farbigem
Stuck. Die farbigen Ton- und Stuckbildwerke hatten
wir anfangs ganz getrennt in den großen Sälen im
Erdgeschoß an der Kanalseite aufgestellt, wo sie später
wieder ihren Platz finden werden. Von dort mußten
sie, beim Beginn der Messel-Bauten, nach oben gebracht
werden und sind hier provisorisch neben den Gemälde-
sälen und zum Teil mit innerhalb derselben unter-
gebracht worden. Dabei hat sich wieder herausgestellt,
wie schwer selbst farbige italienische Bildwerke sich
mit Gemälden, auch wenn sie der gleichen Zeit und
Schule angehören, vereinigen lassen. Im Florentiner-
Saal mit der großen Madonnenstatue von Benedetto
 
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