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Almanach 1920

da.“ Es wurden dafür große Altartafeln, Grabmäler
und Altarskulpturen gewählt, deren Aufstellung in den
Museumssälen schwierig und ungünstig gewesen wäre,
die aber hier über alten Altartischen zusammen mit
den vornehmen Wappen, plastischen wie auf Glas ge-
malten, mit einzelnen Statuen, dem prächtigen Chor-
gestühl und Lesepult, einigenaTeppichen und anderen
Dekorationsstücken einen .stimmungsvollen Eindruck
machen, der hier die ursprüngliche Aufstellung und
Verwendung der, Kunstwerke und kirchlichen Dekora-
tionsstücke in Erinnerung bringen soll. Im Gegensatz
zu diesem monumentalen kirchenartigen Raum ist im
Simon-Kabinett ausnahmsweise der Charakter eines
Sammlerzimmers in der reichen und mannigfachen Art
der Möblierung und Inszenierung ausdrücklich ange-
strebt, um die Schenkung als solche und ihre Her-
kunft zu betonen. Leider war der Raum dafür, bei
dem Reichtum der Kunstwerke, wesentlich zu klein.
Sonst ist dieser Eindruck von reichen Privaträumen in
großen Museen möglichst zu vermeiden. In den reichen,
prächtigen Sammlungen, die aus Stiftungen vornehmer
Privatsammler hervorgegangen sind: im Museo Poldi zu
Mailand, im Palazzo Rosso und Palazzo Bianco in
Genua, selbst in der Wallace Collection in London
fällt der Luxus und die Überfülle von Dekorations-
stückenals Erinnerung an die ursprüngliche Bestimmung
der Räume als Wohnzimmer störend auf und läßt die
Wirkung der Kunstwerke auf den Beschauer zum Teil
nicht voll zur Geltung kommen.
Wie wenig ich bei der Einrichtung und Aufstellung
im Kaiser-Friedrich-Museum daran gedacht habe, darin
 
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