Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
121

zu geben. Das Verzeichnis der Vorträge ist dafür geeignet, ihre
Bestrebungen zu kennzeichnen, nicht bloß bei den eigentlich wissen-
schaftlichen, sondern auch bei anderen, die auf diese Weise über die
Ziele der Vereinsgründung Ausklärung erteilen.

Von Jnteresse sind die Jubelfeste, an denen sich eine längere
Wirksamkeit überschauen läßt und der Charakter der Vereinigung
destimmter sich ausspricht. Jm Oktober beging die Harmonie die
Feier ihres 50 jährigen Bestehens und konnte sich des schönen ein-
trächtigen Verhältnis, das zwischen allen Mitgliedern, alten wie jungen,
seit je geherrscht hat, erfreuen. Mit einem Festkonzert, das unter der
Leitung des Musikdirektor Sahlender nnd bei der Mitwirkung ver-
schiedener Solisten (von Heidelberg der Cellisrin Ballio) einen schönen
Verlaus nahm, und einem fich anschließenden Festball wurde in den
prächtig ausgeschmüökten Raumen der Harmonie der erhöhten Stim-
mung des Geburtstages würdiger Ausdruck gegeben.

Am 16. Mai (Himmelsahrtstag) konnte der Kausmännische
Verein auf 25 Jahre zurückblicken. Es entsprach der hohen Stellung,
die der Verein im Laufe der Jahre gewonnen hat, daß die Spitze»
der Behörden und eine große Anzahl Vertreter auswärtiger Kauf-
männischer Vereine sich zu der sestlichen Versammlung am Vorabend
cingefunden hatten, um dem Verein ihre Teilnahme und ihre Glück-
wünsche zu bezeugen. Aus der einleitenden Ansprache des Vorsitzenden,
Karl Ueberle, heben wir hervor, daß der Verein von vorn herein
sich die Ausgabe stellte, sür seine Mitglieder die Möglichkeiten zu
bieten, ihre berufliche und ihre allgemeine Bildung zu erweitern und
zu vertiefen. Er veranstaltete in jedem Winter eine Reihe von Vor-
trägen, die auch von weiteren Kreisen der Stadt gern besucht wurden.
Für den Nachwuchs der Kausmannschaft wurden Handelsfortbildungs-
kurse eingerichtet, die 1900 der Stadtgemeinde als Unterbau für eine
»eue Handelsschule dienen konnten. Ferner wurden englische und
iranzösische Sprachabende veranstaltet und eine gute Bidliothek an-
gelegt. Für Erkrankte wurde eine Hilsskasse ins Leben gerusen, die
durch die Posselt-Landfried-Stiftung eine feste Grundlage erhielt. Bei
Fragen des öffentlichen Lebens trat der Verein krästig sür gesunde
Maßnahmen ein, er kämpfte sür den Achtuhrladenschluß, die Sonn-
 
Annotationen