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[No. 149 —150]

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Πυ[«]τ[η<? τ οι/] δ ανε&ηκεν απ' ευύοςαο [Κ]υι/ΐτ«ος
M.ctv\r]tuiccQ νικών, πατρός syj*iv όνομα,
S. Paul. VI, 4, ' ι: Κυνίτκψ hl τω Ix Μαντινείας πυκτγ
ncuhi Ιποί^τι Πολΰχλίΐ««.' τη> ιιχόνα. Den Namen des
Künstlers entnahm Pausanias wohl einer aut dem ver-
lorenen unteren Teil der Balis angebrachten Inschrist;
alles übrige bot ihm unser Epigramm, bis auf die Alters-
stufe, die das Bildwerk selbfl ergab. Der Künstler ist
sicher der ältere Polykleitos, denn der altertümliche
Charakter der Inschrift, der namentlich in der Form
des Ny und My hervortritt, geslattet kaum weit unter
die Mitte des fünften Jahrhunderts v. Chr. herabzugehen.
Von besonderem Interell'e ist die Stellung der Statue,
wie sie sich aus den Einlassspuren der Füsse mit Sicher-
heit erkennen lä'sst: der linke Fuss trat mit ganzer Sohle
fest auf, er war am Ballen wie an der Ferse durch einen
bleivergossenen Zapfen am Boden beteiligt; der rechte
dagegen war zurückgesetzt und berührte nur mit dem
Vorderteil den Boden. Die Figur stand demnach unn
crure (Plin. Ν. H. XXXIV, 56), indem die Last auf dem

linken Beine ruhte und das entlastete rechte, nach hinten
und etwas auswärts gestellt, nur leicht und spielend auf-
trat; im ganzen also das Motiv, das auch die zahlreichen
Wiederholungen des Doryphoros-Typus als charakteri-
stisch für den älteren Polyklet erkennen lassen. Unlere
Statue trug jedoch kein Attribut, das den Boden berührte
und hier eine Spur hätte zurüeklalTen mussen; vielleicht
stellte sie wie die des Philippos (No. 174) den jugendlichen
Sieger in der Haltung des Faustkampses selbsl dar. Der
Stein ist merkwürdig als die älteste profilierte Balis, die
lieh in der ganzen Masse dieses Materials in Olympia
nachweisen lässt. Denn während die grosse Menge der
Basen guter griechischer Zeit, vom Ausgange des sechsten
bis weit in das vierte Jahrhundert hinab, durchgängig
aus einfachen, glatt gearbeiteten Blöcken besiehl, finden
wir hier unter der oberen Fläche des Steines einen
schmalen, nur wenig vortretenden Rand von feingeschwun-
genem Schnitt ringsum laufend, dem am unteren Ende
der Balis ohne Zweisel ein gleichartiges Unterprosil ent-
sprach.

150. Zwei Fragmente eines Bathron aus fein-
körnigem weissem Marmor, dem pentelischen ähn-
lich. Beide haben nur an einer Seite den Rand erhalten
und lind sonst ringsum gebrochen. Die Zusammen-
gehörigkeit beider Stücke ist unzweifelhaft, besonders
auch wegen der eigentümlichen, aus kleinen runden
Löchern bestehenden Verwitterung der Oberfläche, die
beiden gemeinsam ist. Auf Fragment α lind am Bruch
noch die Reste der Standspuren von zwei nahe bei ein-
ander flehenden Füssen einer Bronzestatue zu erkennen,
vom rechten Fuss die Spitze, von dem etwas vorgesetzten
linken der Umriss des rechten Randes. — α Inv. 492.
Höhe 0,08—0,085, Breite 0,33, Tiefe 0,20. Gefunden
i.Januar 1879 beim Heraion. — b Inv. 556. Höhe vorn

0,10, Breite 0,24, Tiefe 0,355; auf der Unterseite vorn
ist der Ansatz eines 0,055 breiten Randes erhalten, der
jetzt noch etwa 0,01 über der Unterfläche vorsteht, in
seiner ganzen Länge glatt, aber gebrochen ist; dahinter
ist die Unterfläche, wie bei b durchweg, mit dem Spitz-
hammer bearbeitet. Gefunden 8. Februar 1879 im Osfen
des Zeustempels. — Nach Furtwängler's Facsimile her-
ausgegeben von A. Kirchhoff, Arch. Zeitung XXXVII (1879)
S. 161 No. 312 (Roehl, I. G. A. p. 85 No. 355 und Add.
p. 182. Imagines ρ 67 N0.4. Ε. Loewy, Insehriften griech.
Bildhauer S. 283 No. 416. E. S. Roberts, Introduction to
Greek Epigraphy I p. 147 No. 123. E. Hofsmann, Sylloge
epigr. Gr. p. 194 No. 372). — Facsimiliert von Purgold.



Olympia V.

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