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45'

[N0.328 — 33o]

452

328. Block einer Basis aus grauem Kalk-
stein von weissgelben Quarzadern durchzogen, 0,53 hoch,
0,765 — 0,785 breit, 0,32 tief. Oben und unten Lager-
ssache, die untere mit zwei Dübellöchern, an welche der
obere und untere Profilblock des Bathron anschlossen.
Die Inschrist ist etwas verwittert und im Ansang der vier
unteren Zeilen durch ein später eingehauenes viereckiges
Loch verstümmelt. — Inv. 288. Gesunden 2. Januar 1878
in der byzantinisehen Ostmauer. — Nach R. Weil's Ab-
schrift und Abklatsch herausgegeben von \V. Ditten-
berger, Arch. Zeitung XXXVI (1878) S.38 No. 114. Vergl.
den Nachtrag ebenda 8.103. —' Verglichen von Purgold.


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Κοϊντον Άγ/αϊΐον | Κοιντον υιο\', |
vspyzTav, ^"5oTc.

Ein Q. Ancharius wird als römischer Provinzialbe-
amter in Achaia erwähnt in der Inschrist von Gytheion
bei Lebas-Foucart, Meg. et Pelop. 242Λ (Syll.I.Gr.255).
Bei der Seltenheit des Namens ist die Identität mit dem
unserer Inschrist als sicher zu betrachten. Aus dem Zu-
sammenhang der gytheatischen Urkunde geht hervor, dass
die Amtsthütigkeit des Ancharius in der Provinz in die
Zeit vor der Anwesenheit des C. Antonius in derselben
(87 oder 86 vor Chr., vergl. Asconius ad Cic. in toga
Candida p.75, 8ff. Q. Cicero de petitione consulatus 2, 8.
Plut. Caes.4) fiel. Wenn demnach Ancharius etwas vor
90 v. Chr. als Proquästor in Griechenland fungierte, so
kann er sehr wohl mit dem gleichnamigen Manne iden
tisch sein, der nach Appian Civ. I, 73 und Plut. Marius 43
als Prätorier im Jahre 87 v. Chr. von den Marianern
getötet wurde. Auffällig ist die Weiheformel Siofc statt
der sonst in olympischen Ehreninschriften üblichen Δ«
Όλυμπίψ. Sollte dieselbe etwa daher kommen, dass
die Achäer dem Q. Ancharius eine Reihe von Statuen
an verschiedenen Orten Griechenlands gewidmet hatten,
die in einer Fabrik mit der gleichen, sür alle Stellen
passenden Dedikationssormel bestellt und hergestellt
wurden ?

329. Vorderblock eines grossen Bathron
aus gelbem Sandstein, 0,89 hoch, 0,64 — 0,66 breit,
0,11 — 0,13 dick. Der Stein endigt unten mit profiliertem
Rande, zum Anschluss an den unteren Profilblock des
Bathron; beide obere Ecken abgestossen. Das ganze
Bathron (2,50 lang) ist aus seinen in nächster Nähe ge-
fundenen Blöcken bis auf die fehlende hintere Schmal-
seite und die oberen Profilfteine auf einem vor der Süd-
seite des Zeustempels, gegenüber den Sophokles-Bathren
(No. 229. 639. 640), in situ erhaltenen Fundament wieder
aufgerichtet worden. Die Schrist auf der Vorderseite in
sehr dünnen und ssüchtig ausgeführten Buchstaben. —
Inv. 300. Gesunden 15. Januar 1878 bei der byzantinisehen
Westmauer. — Herausgegeben nach R. Weil's Abschrift
von W. Dittenberger, Arch. Zeitung XXXVI (1878) S.37
No. 113. Vergl. den Nachtrag ebend. S. 103. — Ver-
glichen von Purgold.

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ΟΥ ΑΤΙ ΑΝ ΑΡΕ ΤΗΣ
ΕΝΕΚΑΔΙΙΟΛΥΜΤΤΙΩ
srei

Das Cognomen Vatia ist, so viel wir willen, von
drei Mitgliedern der gens Servilia gesührt worden, dem
Besieger der Isaurer, Cos. 79, Censor55, gestorben 44
v. Chr., seinem Sohn Cos. 48 und 41 v. Chr., und dem
bei Seneca ep. 55 genannten. Die beiden ersteren kommen
für untere Inschrist nicht in Betracht, weil beide Pu-
blius heissen, der letztgenannte nicht, weil die Inschrift
nach ihrem paläographischen Charakter älter sein muss
als die Kailerzeit. Der Vorname Gaius kommt in diesem
Zweige des Gelchlechts bei dem Vater des Isaurikers vor
iFasti Capitolini a. 674. Mommsen, Rom. Forschungen
IS. 118). Doch ist es nicht wahrscheinlich, dass ihm
unter Denkmal gilt, weil bis zum Ende des zweiten
Jahrhunderts v. Chr. die Bildsäulen römischer Grossen
in Olympia noch sehr seiten sind und sich ausschliess-
lich auf Männer beschränken, die in hervorragender
Stellung in die Geschicke Griechenlands entseheidend
eingegriffen haben. Dagegen dürfte der C. Serveil(ius)
C.f., von dem wir Münzen aus der Zeit zwischen 74
und 50 v. Chr. haben (Mommsen, Geschichte des röm.
Münzwesens S.645), vielleicht ein Bruderssohn des Servi-
lius Isauricus, mit dem Vatia unserer Inschrift identisch sein.

330. Vorderblock eines grösseren Bathron
aus feinem, hellgrauem Kalkflein, 0,795 hoch,
1,14 breit, 0,22 — 0,24 dick. Der Stein hat auf beiden
Seiten sowie oben und unten Anschlussssäche. Auf der
oberen Fläche zwei Dübellöcher zur Befestigung des hier
aufliegenden Oberprofils. Rechte obere Ecke schräg ge-

brochen. Die Schrist ist breit und sorgsaltig eingehauen,
von monumentalem Charakter. Die erste Zeile lief über
die Kolumnen der Ehreninschrift hinweg; es können deren
mehr als zwei gewesen sein, da der Stein auch links
Anschlussssäche hat und die erhaltenen Kolumnen mit
dem Ansang und Ende ihrer Zeilen auf den jederseits an-
 
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