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[No. 334—335]
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334. Vorderblock eines grossen Bathron aus
gelbem Sandstein, 0,77—0,78 hoch, 0,80—0,84 breit,
0,40 tief. Der Stein hat unten einen vortretenden Rand,
der an das Unterprofil anschliesst. Das ganze Bathron,
gegen 2,30 lang, besteht aus vier aufrecht slehenden
Blöcken auf den unteren Profilquadern, die Steine mit
dem oberen Profil sehlen. An den Langseiten Steinmetz-
zeichen. Die Inschrist in regelmässigen, aber nur Ichwach
eingehauenen Buchslaben. — Inv. 594. Gesunden 29. März
1879 im Südwesten der Altis in situ, von den vier dort
erhaltenen grossen Sandsteinbathren das zweite von Süden
her. — Nach Furtwängler's Abschrist herausgegeben von
W. Dittenberger, Arch. Zeitung XXXVII (1879) S. 134
N0.263. Vergl. die Bemerkungen von W.Dörpfeld, Mit-
theilungen des arch. Instituts in Athen XIII (1888) S. 329 sf.
— Facsimilirt von Purgold.
ΗΠΟΛΙΣΗΤΩΝ ΗΑΕΙΠΝMAPKON
ΜΑΙΚΙΛΙΟΝΡΟΥφΟΝΑΝΘΥΠΛΤΟΝ
Η 7τσλί? Υι των Ηλείων Μαρχον
Μ«ί«(λίθΜ Ϋουψον ανθύπατοι'
Att 0?.υμπίψ.
ΔΙΙΟΛΥΜΠΙΩΙ
Da keine Provinz genannt wird, so darf man wohl
mit Bestimmtheit annehmen, dass der hier Dargestellte
Prokonsul von Achaia war. Nun kennen wir einen Statt-
halter dieser Provinz Namens Marcus Metilius Rufus
(C. I. A. III, 874. Orelli 2272), und man könnte daher eine
Ungenauigkeit in der Wiedergabe des Namens vermuten,
zumal das Cognomen Rusas ebenso wie das Pränomen
Marcus auch sonst bei Metiliern vorkommt: M. Metilius
Liv. IV, 48,1. V, 11,4. XXV, 22, 2. C. I. L. 111,4858. Ein
Metilius Rusus bei Dionysius de comp. verb. 1, wo ώ 'ΡοΰψΕ
Μελ/τΐδ überliefert, aber sicher der Gentilname in Μετιλιε
zu ändern ist; diesem römischen Gönner scheint Dionylius
die so aufsallende Notiz zu verdanken, dass die sonst nur
als Plebejer vorkommenden Metilier zu den albanischen
Gesehlechtern gehörten (Dionys. Ant. III, 29. Mommsen,
Rom. Forschungen I S. 104). Auch bei Sueton Domitian4
ist statt des handschriftlichen Metium Riisum wohl eher
Metilium als, wie die Herausgeber seit Oudendorp lesen,
Maecium Rusum zu emendieren. Überdies ist die hier
vorauszusetzende Verwechselung der Namen Maecilius und
Metilius anderwärts thatsächlich vorgekommen; so nennt
der Codex Riccardianus der Briefe des Plinius denselben
Mann, dessen wahrer Name P. Metilius Rufus Nepos durch
dieArvalakten (Henzen p.62.65) urkundlich seststeht, IV,26
Maecilius Rufus. Dennoch ist die Verschreibung des Na-
mens in der olympischen Inschrift keineswegs sicher. Denn
was in einer lateinischen Handschrift des Mittelalters ganz
natürlich war, muss in einer griechischen Inschrift des
Altertums, wo at und ε ebenso wie « und τ weder gra-
phisch noch lautlich sich berührten, sehr ausfallen; der
Vorname Marcus kommt inschristlich auch bei Maeciliern
vor (M. Maecilius Tullus Mommsen, Geschichte des röm.
Münzwesens S. 744 Anm. 13. M. Maeclius Magunus C. I. L.
V,4i55. M. Maecilius M. f. VI, 21786. M. Maecilius Myr-
tilus VI, 21788. M. Maecilius Salvius XIV, 4030), und das
Cognomen Rusus ist so gewöhnlich, dass auf das zu-
fällige Nichtvorkommen kein Wert zu legen ist. Es bleibt
danach immerhin möglich, ja es kann nicht unwahrschein-
lich genannt werden, dass zwei Prokonsuln von Achaia,
M. Maecilius Rufus und M. Metilius Rufus, zu unterschei-
den sind.
Für die Entstehungszeit unseres Denkmals giebt die
Beobachtung von Dörpfeld einen Anhalt, dass unter Nero
eine wesentliehe Umgestaltung der Einfriedigung und des
Eingangs zur Altis im Südwesten stattfand, durch welche
dieses Denkmal eine sehr ungünstige Stellung in einer Sack-
galse erhielt, die für die Ausstellung der Reiterstatue eines
Prokonsuls in keiner Weise geeignet erscheinen konnte.
Es ist all'o anzunehmen, dass das Denkmal bereits früher
dort gestanden hat, als die ποιχπικγ, öäo? noch unmittelbar
an demselben vorbeiführte. Danach ist das Prokonsulat
des M. Maecilius Rufus vor Ol. 211 (67 n. Chr.) zu setzen.
335. Zwei zusammenpassende Fragmente einer
Platte aus grauem Kalkstein, die ofsenbar zur Ver-
kleidung eines der gemauerten römischen Statuenposta-
mente gedient hat. Die Dicke schwankt zwischen 0,07
und 0,10, nach oben zunehmend. Nur oben und links
ist Rand erhalten, an der linken Seite mit 0,03 breitem,
glattem Randbeschlag. Die Höhe beträgt noch bis 0,69,
die Breite im ganzen bis 0,63. Die Obersläche des rissigen
Steins ist wenig sorgfältig geglättet, die in dünnen Zügen
eingegrabene Schrift erinnert an die auf den halbkreis-
sörmigen Basen im Osfen des Zeustempels (No. 408. 409.
410) und auf der des Lykomedes (No. 217). — Inv. 146
und 147. Gefunden 8. März 1877, α bei der kleinen Pforte
der byzantinischen Ostmauer, b im Nordosten des Zeus-
tempels. — Nach G. Hirschseld's Abschrift herausgegeben
von W. Dittenberger, Arch. Zeitung XXXV (1877) S. 38
No. 38. — Faciimiliert von Purgold.
Η πολις τ} των HXetttis και Ρωμ[αιωι/] Ι οι Ι^«αοΰιτε[ς]
Πσπ-λίο[ι<] Αλψ[ίσι<] | Τίριμον, ποετβευ[τ\ήν και άντιττ[ΰατν)]\γον,
Au Ολυμτφ ]cu.
Zeile 4 im Anfang eine Rasur.
Die Persönlichkeit ist nicht bekannt, und die Ergän-
zung des Gentilnamens Z. 2 nicht vollkommen sicher;
es könnte auch Άλ^{ψον] in Frage kommen. Denn in
senatorischen Ämtern finden sich seit der ciceronischen
Zeit sowohl Alfii (C. Alfius Flavus, Volkstribun 59 v.Chr.,
Prätor 54 v. Chr., vergl. Cicero pro Sesiio 53, 114. in
Vatinium 16,38. pro Plancio 17,43. 42,102. ad Quintum
sr. III, 1, 24. 3, 3. P. Alfius Avitus C. I. L. II, 4110) als auch
Alseni (Sextus Alfenus, Cic. pro Quint. 5, 21. 6, 27. P.
AlfenusVarus Cos. 39 v.Chr. und sein gleichnamiger Sohn
Cos. 2 n. Chr.; ein späterer Alsenus Varus bei Tac. hist.
II, 29.43. ΗΊ 36• 55• öi. IV, 11), und das Pränomen
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334. Vorderblock eines grossen Bathron aus
gelbem Sandstein, 0,77—0,78 hoch, 0,80—0,84 breit,
0,40 tief. Der Stein hat unten einen vortretenden Rand,
der an das Unterprofil anschliesst. Das ganze Bathron,
gegen 2,30 lang, besteht aus vier aufrecht slehenden
Blöcken auf den unteren Profilquadern, die Steine mit
dem oberen Profil sehlen. An den Langseiten Steinmetz-
zeichen. Die Inschrist in regelmässigen, aber nur Ichwach
eingehauenen Buchslaben. — Inv. 594. Gesunden 29. März
1879 im Südwesten der Altis in situ, von den vier dort
erhaltenen grossen Sandsteinbathren das zweite von Süden
her. — Nach Furtwängler's Abschrist herausgegeben von
W. Dittenberger, Arch. Zeitung XXXVII (1879) S. 134
N0.263. Vergl. die Bemerkungen von W.Dörpfeld, Mit-
theilungen des arch. Instituts in Athen XIII (1888) S. 329 sf.
— Facsimilirt von Purgold.
ΗΠΟΛΙΣΗΤΩΝ ΗΑΕΙΠΝMAPKON
ΜΑΙΚΙΛΙΟΝΡΟΥφΟΝΑΝΘΥΠΛΤΟΝ
Η 7τσλί? Υι των Ηλείων Μαρχον
Μ«ί«(λίθΜ Ϋουψον ανθύπατοι'
Att 0?.υμπίψ.
ΔΙΙΟΛΥΜΠΙΩΙ
Da keine Provinz genannt wird, so darf man wohl
mit Bestimmtheit annehmen, dass der hier Dargestellte
Prokonsul von Achaia war. Nun kennen wir einen Statt-
halter dieser Provinz Namens Marcus Metilius Rufus
(C. I. A. III, 874. Orelli 2272), und man könnte daher eine
Ungenauigkeit in der Wiedergabe des Namens vermuten,
zumal das Cognomen Rusas ebenso wie das Pränomen
Marcus auch sonst bei Metiliern vorkommt: M. Metilius
Liv. IV, 48,1. V, 11,4. XXV, 22, 2. C. I. L. 111,4858. Ein
Metilius Rusus bei Dionysius de comp. verb. 1, wo ώ 'ΡοΰψΕ
Μελ/τΐδ überliefert, aber sicher der Gentilname in Μετιλιε
zu ändern ist; diesem römischen Gönner scheint Dionylius
die so aufsallende Notiz zu verdanken, dass die sonst nur
als Plebejer vorkommenden Metilier zu den albanischen
Gesehlechtern gehörten (Dionys. Ant. III, 29. Mommsen,
Rom. Forschungen I S. 104). Auch bei Sueton Domitian4
ist statt des handschriftlichen Metium Riisum wohl eher
Metilium als, wie die Herausgeber seit Oudendorp lesen,
Maecium Rusum zu emendieren. Überdies ist die hier
vorauszusetzende Verwechselung der Namen Maecilius und
Metilius anderwärts thatsächlich vorgekommen; so nennt
der Codex Riccardianus der Briefe des Plinius denselben
Mann, dessen wahrer Name P. Metilius Rufus Nepos durch
dieArvalakten (Henzen p.62.65) urkundlich seststeht, IV,26
Maecilius Rufus. Dennoch ist die Verschreibung des Na-
mens in der olympischen Inschrift keineswegs sicher. Denn
was in einer lateinischen Handschrift des Mittelalters ganz
natürlich war, muss in einer griechischen Inschrift des
Altertums, wo at und ε ebenso wie « und τ weder gra-
phisch noch lautlich sich berührten, sehr ausfallen; der
Vorname Marcus kommt inschristlich auch bei Maeciliern
vor (M. Maecilius Tullus Mommsen, Geschichte des röm.
Münzwesens S. 744 Anm. 13. M. Maeclius Magunus C. I. L.
V,4i55. M. Maecilius M. f. VI, 21786. M. Maecilius Myr-
tilus VI, 21788. M. Maecilius Salvius XIV, 4030), und das
Cognomen Rusus ist so gewöhnlich, dass auf das zu-
fällige Nichtvorkommen kein Wert zu legen ist. Es bleibt
danach immerhin möglich, ja es kann nicht unwahrschein-
lich genannt werden, dass zwei Prokonsuln von Achaia,
M. Maecilius Rufus und M. Metilius Rufus, zu unterschei-
den sind.
Für die Entstehungszeit unseres Denkmals giebt die
Beobachtung von Dörpfeld einen Anhalt, dass unter Nero
eine wesentliehe Umgestaltung der Einfriedigung und des
Eingangs zur Altis im Südwesten stattfand, durch welche
dieses Denkmal eine sehr ungünstige Stellung in einer Sack-
galse erhielt, die für die Ausstellung der Reiterstatue eines
Prokonsuls in keiner Weise geeignet erscheinen konnte.
Es ist all'o anzunehmen, dass das Denkmal bereits früher
dort gestanden hat, als die ποιχπικγ, öäo? noch unmittelbar
an demselben vorbeiführte. Danach ist das Prokonsulat
des M. Maecilius Rufus vor Ol. 211 (67 n. Chr.) zu setzen.
335. Zwei zusammenpassende Fragmente einer
Platte aus grauem Kalkstein, die ofsenbar zur Ver-
kleidung eines der gemauerten römischen Statuenposta-
mente gedient hat. Die Dicke schwankt zwischen 0,07
und 0,10, nach oben zunehmend. Nur oben und links
ist Rand erhalten, an der linken Seite mit 0,03 breitem,
glattem Randbeschlag. Die Höhe beträgt noch bis 0,69,
die Breite im ganzen bis 0,63. Die Obersläche des rissigen
Steins ist wenig sorgfältig geglättet, die in dünnen Zügen
eingegrabene Schrift erinnert an die auf den halbkreis-
sörmigen Basen im Osfen des Zeustempels (No. 408. 409.
410) und auf der des Lykomedes (No. 217). — Inv. 146
und 147. Gefunden 8. März 1877, α bei der kleinen Pforte
der byzantinischen Ostmauer, b im Nordosten des Zeus-
tempels. — Nach G. Hirschseld's Abschrift herausgegeben
von W. Dittenberger, Arch. Zeitung XXXV (1877) S. 38
No. 38. — Faciimiliert von Purgold.
Η πολις τ} των HXetttis και Ρωμ[αιωι/] Ι οι Ι^«αοΰιτε[ς]
Πσπ-λίο[ι<] Αλψ[ίσι<] | Τίριμον, ποετβευ[τ\ήν και άντιττ[ΰατν)]\γον,
Au Ολυμτφ ]cu.
Zeile 4 im Anfang eine Rasur.
Die Persönlichkeit ist nicht bekannt, und die Ergän-
zung des Gentilnamens Z. 2 nicht vollkommen sicher;
es könnte auch Άλ^{ψον] in Frage kommen. Denn in
senatorischen Ämtern finden sich seit der ciceronischen
Zeit sowohl Alfii (C. Alfius Flavus, Volkstribun 59 v.Chr.,
Prätor 54 v. Chr., vergl. Cicero pro Sesiio 53, 114. in
Vatinium 16,38. pro Plancio 17,43. 42,102. ad Quintum
sr. III, 1, 24. 3, 3. P. Alfius Avitus C. I. L. II, 4110) als auch
Alseni (Sextus Alfenus, Cic. pro Quint. 5, 21. 6, 27. P.
AlfenusVarus Cos. 39 v.Chr. und sein gleichnamiger Sohn
Cos. 2 n. Chr.; ein späterer Alsenus Varus bei Tac. hist.
II, 29.43. ΗΊ 36• 55• öi. IV, 11), und das Pränomen