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ERSTE CHORVERGLASUNG

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am späten Entstehungsdatum um 1450 fraglos festhält); Burger, 1917, S. 334—336, Abb. 413—415 (führt die
Chorfenster süd II—IV als originäre Werke der »Ulmerschule«, denen er allein das Johannesfenster nord III als Nörd-
linger Arbeit mit »unverkennbar fränkischem Charakter« gegenüberstellt; letzteres erinnere im Typenschatz »vielfach
an pragische und nürnbergische oder Münnerstädter Werke«; würdigt die ulmischen Fenster erstmals ausführlich in
ihrer außerordentlichen Qualität, »als die prachtvollsten Arbeiten schwäbischer Kunst, der die >Renaissance< schon
damals in allen Gliedern steckte«, und postuliert deren Einfluß »im Vereine mit der Nördlinger bis weit ins nördliche
Deutschland hinauf [z.B. Helenafenster im Erfurter Dom]; gibt keine präzise Datierung); Pfleiderer, Münsterbuch,
■^1923, S. 96h, 100, 102L (entspricht im wesentlichen 1907; datiert das Medaillonfenster um 1405, die beiden Marien-
fenster und das Johannesfenster um 1450); Gerstenberg, 1926, S. 30 (kurze Gruppierung nach Frankl, 1912, und
Pfleiderer, 21923); Brückner/Haetge, 1929, S. 223h (mit vagen - Burger, 1917, verpflichteten - Hinweisen auf
ähnlich weiträumige und repräsentative Gestaltungen im Ulmer Marien- und Annenfenster wie im Bonifazius- und
Helenafenster des, Erfurter Domchores); Frankl, Astalerfenster, 1936, S. 49—53, Taf. 39—5 5 (kommt in der Bewertung
des Medaillonfensters im Verhältnis mit Thann und den Werken des »Medaillonmeisters« zu der unvermittelt neuen
Datierung »gegen 1449«, die nun der gesamten älteren, wesentlich auf seinen eigenen Forschungsergebnissen fußen-
den Literatur widerspricht); Fischer, Handbuch, 2i937, S. 81 f., 87h, Abb. 21 (hält weiterhin an den gängig gewor-
denen Datierungen um 1405 für das Medaillonfenster bzw. 1450 für die verbleibenden Chorfenster der Erstausstattung
fest und wertet letztere als längst durch moderne, westlich orientierte Entwicklungen überholte Ausläufer des
»giottesk-böhmischen« Stils); Frankl, 1938, S. 257-263 (knüpft die architektonisch gegliederten Chorfenster an jene
innerdeutsche Entwicklung, die um 1370 offenbar im Erfurter Domchor ihren Anfang nahm; schreibt die ältesten
Ulmer Fenster dem ab 1398 in Ulm überlieferten Maler und Glasmaler »Jakob Acker d. Ae.« zu und datiert das
Annen-Marien-Fenster um 1390, das Johannesfenster um 1395; auch die beiden 1480 ersetzten Vorgänger von Rats-
und Kramerfenster müßten von Jakob Acker gewesen sein; es folgt die hochgradig spekulative Zuschreibung der
unteren Teile des Freuden-Marien-Fensters um 1425 an Peter Acker, der zuvor die Rothenburger Flankenfenster
gemalt haben soll, und der oberen Teile um 1435 an Peter Deckinger, von dem auch das Medaillonfenster um 1449 und
das 1408 datierte Marnerfenster stammen sollen; hier findet sich auch erstmals die gleich doppelt falsche
Behauptung, »Annen-Marien-Fenster und Fünf-Freuden-Fenster« seien durch Zunftwappen als Stiftungen der »Marner
[d.h. Weber]« ausgewiesen; enthält außerdem kritische Betrachtungen zur Restaurierung Zettlers, bei der zahlreiche
alte Teile »bedenkenlos ... angeglichen« worden seien); Wentzel, Ratsfenster, 1951, S. 11—14 und Anm. 12 (gibt einen
kursorischen Überblick über die dargestellten Themen und setzt das kleinteilige »Parierfenster« süd II ans Ende des
14. Jh., stilistisch vergleichbar den Strebepfeilerstatuen am Ulmer Münsterchor, den Portalreliefs vor allem des West-
portals oder den Bildfenstern im Erfurter Domchor und der Nürnberger Sebalduskirche; es folgen die Fenster mit »stär-
ker schwäbischer Stileigentümlichkeit«, nord III und süd III, die etwa gleich alt, noch vor der Weihe von 1405 entstan-
den sein könnten; das Medaillonfenster süd IV ging nochmals später aus der Werkstatt des Freuden-Marien-Fensters
hervor, jedoch auf keinen Fall nach den Bessererscheiben; Hinweis auf fünf Restscheiben in Altshausen, die stilistisch
den »parlerischen« Farbfenstern entsprechen und als Fragmente des 1480 ersetzten Achsenfensters in Betracht gezo-
gen werden; weist schließlich die spekulativen Zuschreibungsversuche von Frankl, 1938, entschieden zurück); ders.,
Meisterwerke, 1951, S. 48f. bzw. 21954, S. 50, Abb. 165 (kurze Charakterisierung der beiden Fenstergruppen wie in
Ratsfenster, 1951; nähere Datierung der »parlerischen« Chorfenster zwischen 1380 und 1400); Herbert Pee, Ulm,
München/Berlin 1954, S. 17 (erwähnt die Fenster im Anschluß an Frankl und Wentzel als Werke der Ulmer
Glasmalerfamilien Acker und Deckinger um 1400); Hans Koepf, Schwäbische Kunstgeschichte III, Stuttgart 1963, S.
127, 135 (greift, gestützt auf die ältere Literatur, längst überholte Datierungsvorschläge - Medaillonfenster 1405; Rest
um 1450-wieder auf); Seifert (1962), S. qf., Abb. 14h, 17 h, 23 f. (kurze Beschreibung mit Abbildungsquerschnitt; die
Datierung der Fenster folgt Wentzel, nicht so die Zusammenfassung der beiden Marienfenster in ein und derselben
Werkstattgruppe [Acker]; demgegenüber werden Medaillonfenster und Marnerfenster für eine zweite Werkstatt in
Anspruch genommen); Bannier, 1967, S. 114-119, 126-139 und Anm. 151 (diskutiert erstmals die engen stilistischen
Parallelen zwischen dem Konstantinsfenster der Georgskirche in Schlettstadt und den ältesten Ulmer Chorfenstern,
ohne zuletzt eine unmittelbare »Werkstattbeziehung« anzunehmen; datiert die Ulmer Fenster mit fragwürdiger Bezug-
nahme auf Wentzel »um 1400 bis 1420«); Wentzel, Meisterwerke Ulm, 1968, S. 255—260, Abb.»i— 4, 7 (präzisiert
seine Überlegungen von 1951 in Bezug auf die von ihm vermutete vollständige Chorverglasung aller neun Fenster zum
 
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