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II. DIE FARBVERGLASUNG DER BESSERER-KAPELLE

Bibliographie: Frick, 1718 bzw. 2i731, S. 33, T766 bzw. 4i777, S. 36, T821, S. 56 (»Die Fenster seyn noch biß auf
eines von gemahltem Glaß«); Dieterich, Münster, 1825, S. 51 und 79 (Erwähnung der »schön gemalten Gläser der
sechs Fenster«); Grüneisen/Mauch, 1840, S. 60 (Erwähnung); Thraen, 1859, S. 47 (hebt das Jüngste Gericht als
»besonders ausgezeichnet« hervor); Pfleiderer, 1890, S. 83-85 (genaue Aufzählung der »in den Stürmen der Zeit«
durcheinandergeratenen Szenen in nurmehr vier kleinen Chorfenstern und dem Südfenster; überliefert für das nördli-
che Ostfenster der Kapelle neben Familienwappen der Besserer die Darstellung Gottvaters und eine vermeintliche
»Versuchung des Hl. Antonius« [Engelsturz] über den Scheiben der Hll. Katharina, Barbara und Hieronymus); ders.,
1905, Sp. 11, 17, 49, Taf. 39 (grundlose Verknüpfung der Fenster mit einem Eintrag im Hüttenbuch von 1417, der
Zahlungen für nicht näher gekennzeichnete Glasgemälde an den Maler Jakob vermerkt, nimmt Bezug auf das mutmaß-
liche Stiftungsdatum der Kapelle [1414] und geht aus von der Überzeugung, daß diese noch unter der Bauleitung
Ulrichs von Ensingen [■[■1419] vollendet worden sein muß; im Zusammenhang einer Zahlung an Hans Acker für die
Fassung der Engel des Schlußsteins im Chorgewölbe 1449 heißt es: »Diese hat Hans Acker vergoldet, dessen Bruder
Jakob uns schon als Glasmaler der Besserer-Kapelle begegnet ist«); ders., 1907, S. 130—134 (Beschreibung wie 1890,
Einschätzung wie 1905; die Darstellung Gottvaters und der Engelsturz werden inzwischen wieder im ersten Fenster
des Chörleins genannt); Stadler, 1907, S. 44—49 (rückt Chörleinverglasung und Weltgerichtsfenster in die Nähe zu
Hans Multschers Wurzacher Altar und vermutet, daß die Kartons von einem Mitarbeiter in dessen Werkstatt gefertigt
wurden, »wenn nicht — der Vorzüglichkeit wegen — von ihm selbst«; weist die Frühdatierung Pfleiderers zurück und
setzt die Entstehung in Anschluß an die Berliner Tafeln von 1437); Kehrer, 1909, S. 248, Abb. 287 (Zuschreibung des
Entwurfs an den »Pseudo-Multscher« der Wurzacher Tafeln und Datierung in Anlehnung an Stadler um 1440);
Frankl, 1912, S. 36—42 (würdigt zwar die »bestechend feinen« Vergleiche Stadlers, widerspricht jedoch der Vorstel-
lung, »die Glasmaler jener Zeit hätten sich von Tafelmalern ihre Kartons zeichnen lassen« und akzeptiert allenfalls
einen »vielleicht« aus der Werkstatt Multschers hervorgegangenen Künstler als Meister der Bessererscheiben; datiert
aus Mangel an vergleichbaren Denkmälern unbestimmt um 1430 und läßt die Stilableitung offen); Schmitz, 1913, I,
S. 93, Abb. 154 (macht erstmals auf die nahe Verwandtschaft einzelner Bessererscheiben zum Tiefenbronner Altar
des Lukas Moser aufmerksam; rückt die Farbverglasung in die zwanziger Jahre und relativiert den Einfluß Multschers
zugunsten eines näheren Anschlusses der Fenster an den »Moserschen Formenkreis«; sein beiläufiger Hinweis auf
Zahlungen für Glasgemälde an Lukas den Maler impliziert die Zuschreibung, ohne sie auszusprechen; Raumwirkung,
Landschaftswiedergabe und die lichtere Erscheinung - »die leichte Grisaillemodellierung« und »der reiche Silbergelb-
auftrag an Baldachinen, Geräten und Haaren« — deuten auf eine »Schulung an der burgundischen Malerei und
Glasmalerei«; bemerkenswert in diesem Kontext der Hinweis auf das Berner Passionsfenster des Hans von Ulm aus
dem Jahr 1441, das nun tatsächlich die größere Nähe zu Multscher zeige); Fischer, 1914, S. 103f., 120, 145, Abb.
12—14, 22> Taf. 31 (anerkennt die nahe Verwandtschaft mit dem Tiefenbronner Altar, bezweifelt aber doch die Identität
des Ulmer Meisters Lukas mit Lukas Moser und datiert die Fenster »um 1420«; verweist als Ausgangspunkt für den
»Meister der Bessererfenster«, dem er erstmals auch die Scheiben des Jüngsten Gerichts im Freiburger Münster
zuschreibt, auf Melchior Broederlams Altartafeln für die Kartause von Champmol; erwähnt schließlich auch tech-
nisch-stilistische Gemeinsamkeiten mit dem Berner Passionsfenster des Hans von Ulm von 1441); Burger, 1917,
S. 330, Abb. 410-412 (sieht die künstlerischen Vorstufen des »Meisters der Besserer-Kapelle« weniger in der westlichen
Tafelmalerei als vielmehr in den Denkmälern der älteren oberschwäbischen Glasmalerei; deutet die » Analogie mit
Moser« erstmals als direktes Schulverhältnis, wobei die Priorität den Bessererscheiben gebühre, aus deren Kreis »der
Meister von Tiefenbronn einen sehr großen Teil seines künstlerischen Materials gewonnen« habe); Pfleiderer, A923,
S. 124—127 (wie 1907); Ernst Weil, Eine frühe Arbeit Multschers, in: Repertorium für Kunstwissenschaft 45, 1925, S.
36—41 (vertritt eine Entstehung der Fenster nach Mitte des 15. Jh., da niederländische Landschaftsformen in Ulm
vermeintlich erst so spät aufträten); Gerstenberg, 1926, S. 32 (würdigt die »blumige Schönheit« der Bessererschei-
ben, die sonore Farbigkeit in einfachen Akkorden und wertet das Weltgericht als schönste der Kompositionen;
unterstreicht die Nähe zu Multscher und datiert um 1430); Geiges, 1931—33, S. 352—365, Abb. 839—853 (notiert für die
 
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