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Erster Theil. Ziffernkunde.
Die Völker Mittelamerikas, Tolteken und Azteken, hatten nur
nachstehende Zahlzeichen, mussten also, um ig auszudrücken, ig mal
das Ringlein wiederholen; um 300 auszudrücken, 15mal das einem
P ähnliche Zeichen; um 7200 auszudrücken, 18mal die Feder, die
aber auch, wenn halb gezeichnet, für 200 gilt.
Figur 259.
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IP PP1AP
i l 3 l& 2L1 40 400 4^0 88000
Altamerikanische Zifferzeichen.
Chinesen und Japanesen haben, wie die alten Griechen und
wie wir, zwei Manieren, eine Zahl auszudrücken: Ziffern und Worte,
und zwar sind die betreffenden Ausdrücke beiden Völkern gemeinsam.
Figur 260a. Figur 260b. Die Araber entlehnten, wie be-
ziffern. Zahlwörter. reits erwähnt, den Indiern ihr Zif-
1....... —> ( u V fernsystem und theilten dasselbe den
^ _a, Europäern mit. Diese arabische Zif-
2 7 r ¥ fernreihe, welche eine so wichtige
5 £ y Rolle spielt, giebt Figur 261 voll-
^ -3 - ständig. Sie ist auch bei den Per-
U------ J7TJ 9 \ sern< Türken etc. in Gebrauch, und
5 / ' 1 von ihr stammen unsere sogenannten
£......."YL 6 arabischen Ziffern ab, wie bereits
7 ft\ oben gesagt ward. Zuerst treten
sie in England auf; dann in Italien
j «4- w * ' und zwar in dem Liber Abbaci,
9 3 \ / einem mathematischen Werk des
......-71 Leonardo da Pisa, welches 1202 ge-
ß-j> schrieben ist und von dem sich eine
" ' sehr alte Abschrift in Siena be-
lo........"7** findet. — Eine 1291 in Florenz er-
)tl 0 -—lassene Verordnung schreibt den
Kaufleuten und Geldwechslern vor,
lauft....."fl in ihren Handelsbüchern nur rö-
mische Zahlzeichen zu gebrauchen,
Iö oüo / e'm -BeAveis dafür» dass Fälle vor-
j, ~p; lagen, in denen andere gebucht
^ * worden waren, somit auch dafür, dass
looooo c^e jndisch-arabisclien Ziffern, denn
nur diese können es gewesen sein,
chinesische und japanesische zifferzeichen. damals schon verbreitet und gern ge-
braucht waren. In Deutschland kommen sie auf Siegeln in einzelnen
Fällen bereits im 13. Jahrh. vor, dann zunächst auf Glocken und anderen
Gusswerken. Das älteste Denkmal, wo die Ziffern in Stein gehauen
erscheinen, ist der Grabstein der „Lutgardis dicta Göldnerin" in der
Schlosskirche zu Pforzheim, mit der Jahreszahl 1371; dann folgt der
Grabstein des „Ritter Cunrad" oder ,,Cunrad Reiter", welcher auf
Erster Theil. Ziffernkunde.
Die Völker Mittelamerikas, Tolteken und Azteken, hatten nur
nachstehende Zahlzeichen, mussten also, um ig auszudrücken, ig mal
das Ringlein wiederholen; um 300 auszudrücken, 15mal das einem
P ähnliche Zeichen; um 7200 auszudrücken, 18mal die Feder, die
aber auch, wenn halb gezeichnet, für 200 gilt.
Figur 259.
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i l 3 l& 2L1 40 400 4^0 88000
Altamerikanische Zifferzeichen.
Chinesen und Japanesen haben, wie die alten Griechen und
wie wir, zwei Manieren, eine Zahl auszudrücken: Ziffern und Worte,
und zwar sind die betreffenden Ausdrücke beiden Völkern gemeinsam.
Figur 260a. Figur 260b. Die Araber entlehnten, wie be-
ziffern. Zahlwörter. reits erwähnt, den Indiern ihr Zif-
1....... —> ( u V fernsystem und theilten dasselbe den
^ _a, Europäern mit. Diese arabische Zif-
2 7 r ¥ fernreihe, welche eine so wichtige
5 £ y Rolle spielt, giebt Figur 261 voll-
^ -3 - ständig. Sie ist auch bei den Per-
U------ J7TJ 9 \ sern< Türken etc. in Gebrauch, und
5 / ' 1 von ihr stammen unsere sogenannten
£......."YL 6 arabischen Ziffern ab, wie bereits
7 ft\ oben gesagt ward. Zuerst treten
sie in England auf; dann in Italien
j «4- w * ' und zwar in dem Liber Abbaci,
9 3 \ / einem mathematischen Werk des
......-71 Leonardo da Pisa, welches 1202 ge-
ß-j> schrieben ist und von dem sich eine
" ' sehr alte Abschrift in Siena be-
lo........"7** findet. — Eine 1291 in Florenz er-
)tl 0 -—lassene Verordnung schreibt den
Kaufleuten und Geldwechslern vor,
lauft....."fl in ihren Handelsbüchern nur rö-
mische Zahlzeichen zu gebrauchen,
Iö oüo / e'm -BeAveis dafür» dass Fälle vor-
j, ~p; lagen, in denen andere gebucht
^ * worden waren, somit auch dafür, dass
looooo c^e jndisch-arabisclien Ziffern, denn
nur diese können es gewesen sein,
chinesische und japanesische zifferzeichen. damals schon verbreitet und gern ge-
braucht waren. In Deutschland kommen sie auf Siegeln in einzelnen
Fällen bereits im 13. Jahrh. vor, dann zunächst auf Glocken und anderen
Gusswerken. Das älteste Denkmal, wo die Ziffern in Stein gehauen
erscheinen, ist der Grabstein der „Lutgardis dicta Göldnerin" in der
Schlosskirche zu Pforzheim, mit der Jahreszahl 1371; dann folgt der
Grabstein des „Ritter Cunrad" oder ,,Cunrad Reiter", welcher auf