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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Designtheoretisches Kolloquium — 12.1988

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Werler, Karl-Heinz: Computergrafie: Grundzüge einer Computeranwendung in der freien Grafik
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https://doi.org/10.11588/diglit.31836#0171
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Bild 1: Bedrohung (KRS 4200)

Den verschiedenen Anforderungen gerecht werdende Typen von Geometriemodellen
stehen uns heute zur Verfügung, das reicht von den einfachen Glaskörper- oder Drahtgit-
termodellen bis hin zu den Flächen- und Körpermodellen, die es gestatten, nahezu alle Ei-
genschaften real existierender Gebilde zu verwirklichen. Wir schaffen damit im Computer
Modellwelten, die der realen Welt nahe kommen können, die aber auch phantastische
und fiktive Welten zu modellieren gestatten.

Diese Geometriemodelle sind rechnerintern und damit unsichtbar. Erst das Hilfsmittel der
Grafik erlaubt Einsichten in diese Welten zu vollziehen, ermöglicht über Abbildungen und
Projektionen diese Welten als 2 dimensionale Grafiken sichtbar zu machen. Dabei setzen
wir die Mittel ein, die den auf Grund unserer Anschauung gewonnenen Sehgewohnheiten
entsprechen, die sich mit dem begriflichen Denken zur Interpretation vereinigen.

In Verbindung mit unseren Sehgewohnheiten muß auch die Unzulänglichkeit heutiger
Darstellgeräte - etwa Rasterbildschirm als Menge darstellbarer Punkte verstanden - ins
Kalkül gezogen werden. Progressiv gesehen können wiederum diese Eigenschaften der
Geräte (Punktrastergrafik, Symbolrastergrafik, Strichgrafik) als Mittel spezifischer Aus-
drucksformen bei der Computeranwendung in der bildkünstlerischen Gestaltung einge-
setzt werden.

Bezogen auf unsere spezifische Anwendung können wir das Wesen der Computernutzung
in folgender These zusammenfassen: Die Dialogtechnik ermöglicht es, eine enge Bezie-
hung zwischen den in unserem Kopf ablaufenden rückgekoppelten Denkprozessen beim
Aufbau des Modells und den Prozesses zur externen Darstellung als Bild herzustellen.

Befassen wir uns im folgenden mit dem Kern unseres Vorhabens und untersuchen die
vielschichtigen Möglichkeiten einer Integration des Computers in den Prozeß der bild-
künstlerischen Gestaltung.

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