Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 4.1887

DOI Artikel:
Periodische kirchengeschichtliche Weltschau vom Felsen Petri aus: Die Verehrung der englischen Märtyrer Kardinal Johann Fisher, Thomas Morus und ihrer Genossen$nElektronische Ressource
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20204#0022

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
.Erscheint monatlich cin- s
ln^ <"s rcgclinäbigc Bci- ;
zum Pastoralblatt fiir ;
j,-. Diöz^sc Nottcnburg und ;
» i ^ ^ dic Post nur;
' escn zuglcich zu '
flehen-, halbjährlich in ;
^untcmbcrg M. 3.15., im ;
,-z »cllbczirk Stuttgart M. j
in 'tu Reiche M. 3. 30., ;
z Oesterreich fl. I. 53 kr. !
i «»'^."dcrSchwcizFrcS. !
''O CtS. ;


löpsan-


von Schwaben
— zugleich Orgäii für deutsche Wrchengeschichtc —
mit periodischer kirchengeschichtlicher IVeltschau.
Regelmäßige Beilage zum Pastoralblatt für die Diözese Nottenburg.

j Durch alle Buch Hand- 1
t lungcit, sowie gegen Ein- f
; sendung d. Betrags direkt k
; v.d.ExPedili ou d.Dcut- j
; scheu Volksblatts in!
; Stuttgart, UrbanSstr. 94, i
; kann das Diözcsan- t
; Archiv allein zum Preise :
; von M. I. 60. halbtzihr- i
; lich, das Pastoralblatt j
; allein zum Preise von M. t
; i. 60. halbjährlich bezogen ;
; werden.

Mit einem Vereine von Geistlichen und in Verbindung mit Geschichtsgelehrten heransgcgeben
von Dp. Engelbert Hofele, Psarrer in Ummendorf.
Korrespondenzen wollen gefl. direkt an Or. Engelbert Hofele, Pfarrer in Ummendorf b. Biberach, gerichtet werden.

Nr. 3.

Stuttgart, den 1. März 1887.

4. Jahrgang.


'ball: Periodische kircheugeschichtliche Wcltschau vom Felsen Petri aus. Die Verehrung der englischen Märtyrer Kardinal Johann Fisher,
Thomas Morus und ihrer Genossen. Zum Bcatifikationsprozcsse der Ehrw. Maria Kreszentia von Kaufbeuren. — Geschichtliche Notizen
über einige im Umfang des jetzigen Landkapitels Stuttgart gelegene Pfarreien, Kirchen und Klöster. Mitgeteilt von Kaplan Brinzinger.
10) Die Pfarrei Nenhausen ans den Fildern. — Die St. Marlinskirche und Pfarrstelle in Lentkirch unter dem Patronate des Fürsten
von Nassan-Oranien und des Grasen von Beroldingcn zu Ratzcnried. Mitgcteilt von Nud. Nolh nen. (Fortsetzung.) — Die Pastoren
der St. Apostelngemeindc zu Köln. Von I. B. D. Jost. — Eine Kapnzincrprcdigt in Ulm. Bon Amtsrichter a. D. P. Beck. — Die
St. Georgs-Kapelle zu Tettnang. — Litterarisches. — Beilage: Augsburger „Reformatoren". Historisch-kritischer Beitrag zur Geschichte
der „Reformation" von vr. Patrizins Wittmann, Ritter des päpstlichen St. Gregorius-Ordens. (Fortsetzung.)

^rivdifchv kirchrngeschichtlichr Weltschau vom
Felsen Peter aus.
Verehrung der englischen Märtyrer Kardi-
^ Johann Fisher, Thomas Morus und ihrer
Genossen.
^ Kardinal Manning, Erzbischof von Westminster, hat mit
andern Bischöfen Englands ein Bittgesuch an Papst
aXlII. gerichtet zugleich mit dem bischöflichen, in England
't Ehrten Prozeß und mit den andern authentischen Doknmen-
h worin die Beweise des Martyriums für diejenigen, welche
ii>^ 1505—1583 gelitten haben, enthalten sind. Es
darunter Johannes Fisher, Bischof von Nochester, der
(s.' römischen Kirche Kardinal; Thomas Morus, Kanzler
^ Alands; Margarita Polo, Gräfin von Salisbury, Mutter
.Kardinals Polo; 18 Karthäuser und andere Ordens-
Koster, Weltpriester und mehrere Laien. Die Kongre-
lon d^. hl. Riten hat nun folgende Fragen entschieden:
Hio ^egen besonderer Jndnlte der römischen Päpste in Be-
r o auf die älteren Märtyrer Englands, welche in dem Zeit-
kh-ck - ^on 1535—1583 für den katholischen Glauben und den
i,Jochen Primat des römischen Papstes den Tod erlitten,
w ^ren Leiden unter Approbation des Papstes Gregor XIII.
^ oer englischen, der hl. Dreifaltigkeit geweihten Kirche in
bildlich dargestellt und in Nom im Jahre 1584, gemäß
Privilegiums desselben Papstes,

d) H Pnvueglnmö vessetven Papsies, in Kupfer gestochen
ob die Thatsache eines erlaubten öffentlichen kirch-
stJou Kultus feststehe, oder ob der in den Dekreten des Pap-
^^'ban VIII. vorgesehene Ansnahmefall stattfinde?" Die
ti^öregation hat nach reiflicher Erwägung geantwortet: r^f-
h/^^bive«, d. h. es „bestehe die Thatsache des Ans-
atz ^Jofalles". Der hl. Vater hat am 3. Dez. 1886 die-
H^^Aeil bestätigt. Nach römischer Interpretation hat dieses
th^'"iche Dekret dieselbe Bedeutung, wie wenn diese Mär-
bei/> ^lig gesprochen worden wären. Daher dürfen diesel-
^»Wtzt in England öffentlich verehrt, Festtage eingesetzt und
bq .Jo zu ihrer Ehre errichtet werden; Kirchen jedoch nicht,
nicht „heilig" gesprochen sind. Der Papst kann aber

das Privilegium dazu erteilen, wie Leo XIII. jüngst dem Col-
legium Oermanicum ein solches erteilt, seine neue Kirche
dem sel. Petrus Kamsins zu weihen. Dieselben erhalten nun
auch ein Olkieium proprium und eine lVli38a propria. Wenn
man die öffentliche Verehrung dieser Märtyrer außerhalb
Englands cinführen wollte, wäre ein eigenes päpstliches Privi-
legium erforderlich. Für die späteren englischen Märtyrer
(nach dem I. 1583) wird der Prozeß schwieriger, da eine
autorisierte öffentliche Verehrung derselben bisher nicht stattfand.
Auch der Prozeß der Königin Maria Stuart hat
günstige Chancen und handelt es sich hauptsächlich noch um
den Kardinalpnnkt, ob sie wegen und für den katholischen
Glauben den Märtyrertod erlitten.
Znm Bcatifikationsprozcsse der Ehrw. Maria
Kreszentia von Kaufbeuren
erhält das „Salzb. Kchbl." folgende Korrespondenz ans Kanf-
beuren vom 8. Oktober 1886:
Zweifelsohne wird es viele Leser Ihres geschätzten Blat-
tes interessieren, wieder einmal etwas zu hören, wie es denn
jetzt mit dem Beatifikationsprozesse der gottsel. Maria Kres-
zentia stehe. Sie berichteten im Juli des verflossenen Jahres
die glückliche Beendigung des beim Ordinariat zu Augsburg
geführten apostolischen Prozesses. Schon Mitte Juli waren
die Akten desselben durch die päpstliche Nuntiatur zu München
nach Nom befördert worden und daselbst eingelangt. Im
Laufe des Winters wurde die lateinische Übersetzung der über
700 Bogen umfassenden Zengen-Anssagen und der zahlreichen
Dokumente vollendet und gleich darauf die Revision einge-
leitet, so daß der Prozeß bis Ende April d. I. so weit ge-
diehen war, daß das Tribunal der heiligen römischen R.ota
die Verhandlungen de validitake I'rocessus einleiten konnte.
Am 4. Mai d. I. hatte der ?o3tulator Cnu8ne, ?. Gauden-
tius, General-Desinitor des Franziskanerordens, für diese An-
gelegenheit das Glück einer Audienz beim hl. Vater, bei der-
er Höchstdemselben eine in Augsburg in vollendet künstleri-
scher Form hergestellte prachtvolle Adresse (oder Supplika) des
Tertiarinnenklosters zu Kausbeuren und ein großes Oelgemälde,
 
Annotationen