> kein Engelanlt und um Samstag die hl. Messe nicht mehr
Fralienaltar gehalten, verschiedene Zeremonien nicht mehr
^l'achtet lind von der Kanzel gepredigt habe, alles in der
Z'che sei eitles Asfenspiel. Ihn stellten nun die Aufrührer
^ lutherischen Stadtpfarrer in Mergentheim an. Später zog
unglückliche Mann mit den Bauern ab und wurde von
Z^li zum Danke bei Steinach in der Nähe von Rothenburg
Maine ertränkt.
^ .. Am hl. Karfreitag zog Florian Geier mit Auer Ab-
^ung Bauern das Tanberthal hinab, besetzte die Städtchen
^?uda und Grünsfeld und plünderte und zerstörte verschiedene
Schlosser. Doch hier ereilte die Bauern der Rächer in der
! .^rsou des tapfern, kriegsgeübten Georg Truchseß von Wald-
ig- Tausende von Banernleichen bedeckten bei Königshofen
Juni 1525) das Schlachtfeld, aber auch 122 Mergent-
/^Mer Büraer, 5 Dominikaner und 2 Johanniter waren unter
Erschlag-mn.
Nun wurden auch in Mergentheim die Rebellen zur Ruhe
Fracht, die Rädelsführer teils auf dem Marktplatz, teils auf
steinernen Tanberbrücke hingerichtet, darunter mehrere
^adträte, das auf dem Marktplatz zerstörte Kreuz neu bei
Wolfgang errichtet und endlich im August 1525 vom
s^chmeister Dietrich von Kleen die Stadt wieder begnadigt,
Vorauf sie den Erbhnldigungseid wieder ablegte. Diesem
^kUtschmeister war, weil Hvrneck, die bisherige Residenz der
^ktttschmeister, auch von den Bauern zerstört worden war,
Mrst das bisher zur Ballei Franken gehörige Hans und die
^chmende in Mergentheim einstweilen auf 8 Jahre als
^esidenz überlassen worden. Seither blieb Mergentheim der
^Mptsitz des Ordens. Damit wurde die Stadt natürlich auch
^kder katholisch. (Fortsetzung folgt.)
pr drin Prrsvnallratalog des ssränwn-
' stratrnserklvstrrs Schussenried
''l Nr. 12 des Diöz.-Arch. v. 1886 n. Nr. 1 n. 2 v. 1887.
Bon Amlsrichtcr a. D. P. Bcck.
Die in Öl gemalten Bildnisse (Brustbilder) der Schnssen-
stder Prälaten befinden sich von Abt Konrad Räuber an
^ Ausnahme der des (ersten insnlierten) Abts Ludwig
Mangold (von 1582 bis 1604) und des letzten Prälaten
^ard II. Berchtold ans Füssen — im Ganzen 22
^tück — noch in der Pfarrei bezw. Pfarrwohnnng Schnssen-
^ und sind denselben die Namen, ihre Abstammung, die
^)henfolge, die Zeit ihrer Erwählung und ihres Todes, Be-
^?bnisstätte ?c., sowie ihre Wappen beigegeben; so lautet
hei io. Räuber, um gleich mit diesem anznfangen, die
Mschrift folgendermaßen: Lonra6u3 14auder ?inep08itu8
' nomine V. 8erie XXIV. l. I^Iectu3 1441.
(chM. 1475. Zepultus in nnvi I^cctesine (die Heimat ist
chder nicht immer angegeben). Ein schwarzer Nabe mit einem
ichUge im Schnabel im goldenen Felde ist als sein Wappen
^chichnet. Auch die nunmehr verschwundenen Porträts der
ch^en vorgenannten Äbte scheinen jedenfalls früher noch vor-
?A)deii gewesen zu sein. Ans dem Bilde des von Lipperts-
A'iler bei Schussenried gebürtigen Mangolds, welcher die
"Abtei" mit den beiden heute noch vorhandenen Erkern er-
eiferte, hieß es nach einem Verzeichnisse: »obtimiib poiuili-
8ecl ii8 nd3tinuit.« Auf seinem Wappen erscheint uns
bei seinen Nachfolgern die Insul neben Krnmmstab und
Schwert; und es erhebt sich am Grunde des silbernen Schildes
^ Müner Dreiberg und darüber das schwarze Brustbild eines
Cannes, der in jeder Hand eine Pflanze (Mangold) hält.
Das dem Privatier Kaeß von Schussenried gehörige, in Öl
gemalte Porträt des letzten Prälaten ist im Nathanse zu
Schussenried anfgehängt. Ebenso hängen im Ummendorfer
Pfarrschloß einige Ölbildnisse früherer Schnfsenrieder Äbte.
Die Bilder sind alle ordentlich gemalt, doch möchte Schreiber
dieses nicht dafür stehen, daß die älteren nach dem Leben ge-
fertigt worden sind; vielmehr scheinen dieselben bis auf das
von Abt Tiber dNangold einschließlich, beinahe alle von einer
Hand herznrühren und sind wohl nach alten Vorwürfen oder
vergangenen Abbildungen gemalt worden, wogegen die Porträts
der nachfolgenden Äbte nach dem Leben hergestellt worden zu
sein scheinen. Daß es lauter „Weingefichter" sind, wie A.
Werfer im „Korresp.-Bl. des oberschwäb. Vereins f. Kunst
und Altertum" (I. Jahrgg. v. 1876 S. 53) schreibt, ist eine
nicht ernst zu nehmende Behauptung. Außerdem sind in der
Pfarrei die im vorigen Jahrhundert nach alten Vorlagen
gleichfalls in Öl gemalten, leider etwas schadhaft gewordenen
lebensgroßen Bildnisse der beiden Stifter Berengar und Konrad
vorhanden. Des weiteren hängen in der Wohnung des ersten
Kaplans noch eine Reihe von Ölporträts (ebenfalls Brust-
bilder) Schnfsenrieder Klostergeistlicher, welche man bis vor
kurzem irrtümlich für Pröpste hielt. Es sind dies vielmehr
die Häupter von Schnssenrieder Religiösen, vornehmlich ans
der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, in welcher es ja
mehr oder weniger allgemeine Sitte geworden war, sich malen
(wie jetzt photographieren) zu lassen. Die Bilder sind leidlich
gemalt und scheinen die Dargestellten dem Maler gesessen zn
haben; denselben sind gleichfalls die Personalien kurz bei-
gegeben, welche wir in Ergänzung bezw. Berichtigung der
Personalliste in Nr. 2 dieser Zeitschrift folgen lassen.
Die Porträts stellen dar:
1) ?. Lanr. Aberle, Senior, geb. 21. Febr. 1703,
Profeß 21. Okt. 1723, Priester 19. Okt. 1727,'ch 28. Mai
1780.
2) ?. Udalrik Blanck, geb. 2. April 1710, Prof. 21.
Nov. 1729, ch 23. März 1782.
3) 1'. Sebast. Müller, Senior, geb. 17. Jan. 1718,
Prof. 4. Dezbr. 1739, Priester 19. April 1744, Jubilar
3. Mai 1789.
4) ?. Herm. Jos. Ra idler, geb. 24. Okt. 1719,
Pros. 9. Juli 1742, Priester 11. Okt. 1744, ch 30. Dez.
1781.
5) ?. Ang. Schwarz, geb. 1733, Prof. 30. Juni 1754,
Priester 1755.
6) ?. Reinig. Orthner, geb. 2. Sept. 1733, Prof.
18. Juli 1758, Priester 25. April 1762, ch 19. Nov. 1787.
7) ?. Gottfried Kornthenr, geb. 22. Jan. 1736,
Prof. 18. Juli 1758, Priester 25. April 1762, ch 6. März
1788.
8) ?. Will). Hanser, geb. 12. Sept. 1738, Prof.
18. Juli 1758, Priester 5. Okt. 1762.
9) ?. Nik. Haim, geb. 15. Ang. 1741, Prof. 6. Mai
1764, Priester 5. Okt. 1766.
10) ?. Karl Elgaß ans Haigerloch, geb. 13. Febr.
1745, Prof. 18. Okt. 1774, Priester'8. Juni 1777, ch 20.
Juli 1789.
Bei drei anderen Porträts sind keine Namen angegeben;
die allermeisten dieser Bilder sind um d. I. 1778, einige
wenige i. I. 1792 gemalt. — Im ehemaligen Klostergebiet
hängt übrigens da und dort noch ein ehemaliger Schnssen-
rieder Religiöse, so in den früheren Schnssenrieder Kloster-
pfarrhöfen, im Wirtshalls zu Olzrente w. — Beinahe die
ganze innere Einrichtung des Klosters, so auch die Gemälde,
Fralienaltar gehalten, verschiedene Zeremonien nicht mehr
^l'achtet lind von der Kanzel gepredigt habe, alles in der
Z'che sei eitles Asfenspiel. Ihn stellten nun die Aufrührer
^ lutherischen Stadtpfarrer in Mergentheim an. Später zog
unglückliche Mann mit den Bauern ab und wurde von
Z^li zum Danke bei Steinach in der Nähe von Rothenburg
Maine ertränkt.
^ .. Am hl. Karfreitag zog Florian Geier mit Auer Ab-
^ung Bauern das Tanberthal hinab, besetzte die Städtchen
^?uda und Grünsfeld und plünderte und zerstörte verschiedene
Schlosser. Doch hier ereilte die Bauern der Rächer in der
! .^rsou des tapfern, kriegsgeübten Georg Truchseß von Wald-
ig- Tausende von Banernleichen bedeckten bei Königshofen
Juni 1525) das Schlachtfeld, aber auch 122 Mergent-
/^Mer Büraer, 5 Dominikaner und 2 Johanniter waren unter
Erschlag-mn.
Nun wurden auch in Mergentheim die Rebellen zur Ruhe
Fracht, die Rädelsführer teils auf dem Marktplatz, teils auf
steinernen Tanberbrücke hingerichtet, darunter mehrere
^adträte, das auf dem Marktplatz zerstörte Kreuz neu bei
Wolfgang errichtet und endlich im August 1525 vom
s^chmeister Dietrich von Kleen die Stadt wieder begnadigt,
Vorauf sie den Erbhnldigungseid wieder ablegte. Diesem
^kUtschmeister war, weil Hvrneck, die bisherige Residenz der
^ktttschmeister, auch von den Bauern zerstört worden war,
Mrst das bisher zur Ballei Franken gehörige Hans und die
^chmende in Mergentheim einstweilen auf 8 Jahre als
^esidenz überlassen worden. Seither blieb Mergentheim der
^Mptsitz des Ordens. Damit wurde die Stadt natürlich auch
^kder katholisch. (Fortsetzung folgt.)
pr drin Prrsvnallratalog des ssränwn-
' stratrnserklvstrrs Schussenried
''l Nr. 12 des Diöz.-Arch. v. 1886 n. Nr. 1 n. 2 v. 1887.
Bon Amlsrichtcr a. D. P. Bcck.
Die in Öl gemalten Bildnisse (Brustbilder) der Schnssen-
stder Prälaten befinden sich von Abt Konrad Räuber an
^ Ausnahme der des (ersten insnlierten) Abts Ludwig
Mangold (von 1582 bis 1604) und des letzten Prälaten
^ard II. Berchtold ans Füssen — im Ganzen 22
^tück — noch in der Pfarrei bezw. Pfarrwohnnng Schnssen-
^ und sind denselben die Namen, ihre Abstammung, die
^)henfolge, die Zeit ihrer Erwählung und ihres Todes, Be-
^?bnisstätte ?c., sowie ihre Wappen beigegeben; so lautet
hei io. Räuber, um gleich mit diesem anznfangen, die
Mschrift folgendermaßen: Lonra6u3 14auder ?inep08itu8
' nomine V. 8erie XXIV. l. I^Iectu3 1441.
(chM. 1475. Zepultus in nnvi I^cctesine (die Heimat ist
chder nicht immer angegeben). Ein schwarzer Nabe mit einem
ichUge im Schnabel im goldenen Felde ist als sein Wappen
^chichnet. Auch die nunmehr verschwundenen Porträts der
ch^en vorgenannten Äbte scheinen jedenfalls früher noch vor-
?A)deii gewesen zu sein. Ans dem Bilde des von Lipperts-
A'iler bei Schussenried gebürtigen Mangolds, welcher die
"Abtei" mit den beiden heute noch vorhandenen Erkern er-
eiferte, hieß es nach einem Verzeichnisse: »obtimiib poiuili-
8ecl ii8 nd3tinuit.« Auf seinem Wappen erscheint uns
bei seinen Nachfolgern die Insul neben Krnmmstab und
Schwert; und es erhebt sich am Grunde des silbernen Schildes
^ Müner Dreiberg und darüber das schwarze Brustbild eines
Cannes, der in jeder Hand eine Pflanze (Mangold) hält.
Das dem Privatier Kaeß von Schussenried gehörige, in Öl
gemalte Porträt des letzten Prälaten ist im Nathanse zu
Schussenried anfgehängt. Ebenso hängen im Ummendorfer
Pfarrschloß einige Ölbildnisse früherer Schnfsenrieder Äbte.
Die Bilder sind alle ordentlich gemalt, doch möchte Schreiber
dieses nicht dafür stehen, daß die älteren nach dem Leben ge-
fertigt worden sind; vielmehr scheinen dieselben bis auf das
von Abt Tiber dNangold einschließlich, beinahe alle von einer
Hand herznrühren und sind wohl nach alten Vorwürfen oder
vergangenen Abbildungen gemalt worden, wogegen die Porträts
der nachfolgenden Äbte nach dem Leben hergestellt worden zu
sein scheinen. Daß es lauter „Weingefichter" sind, wie A.
Werfer im „Korresp.-Bl. des oberschwäb. Vereins f. Kunst
und Altertum" (I. Jahrgg. v. 1876 S. 53) schreibt, ist eine
nicht ernst zu nehmende Behauptung. Außerdem sind in der
Pfarrei die im vorigen Jahrhundert nach alten Vorlagen
gleichfalls in Öl gemalten, leider etwas schadhaft gewordenen
lebensgroßen Bildnisse der beiden Stifter Berengar und Konrad
vorhanden. Des weiteren hängen in der Wohnung des ersten
Kaplans noch eine Reihe von Ölporträts (ebenfalls Brust-
bilder) Schnfsenrieder Klostergeistlicher, welche man bis vor
kurzem irrtümlich für Pröpste hielt. Es sind dies vielmehr
die Häupter von Schnssenrieder Religiösen, vornehmlich ans
der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, in welcher es ja
mehr oder weniger allgemeine Sitte geworden war, sich malen
(wie jetzt photographieren) zu lassen. Die Bilder sind leidlich
gemalt und scheinen die Dargestellten dem Maler gesessen zn
haben; denselben sind gleichfalls die Personalien kurz bei-
gegeben, welche wir in Ergänzung bezw. Berichtigung der
Personalliste in Nr. 2 dieser Zeitschrift folgen lassen.
Die Porträts stellen dar:
1) ?. Lanr. Aberle, Senior, geb. 21. Febr. 1703,
Profeß 21. Okt. 1723, Priester 19. Okt. 1727,'ch 28. Mai
1780.
2) ?. Udalrik Blanck, geb. 2. April 1710, Prof. 21.
Nov. 1729, ch 23. März 1782.
3) 1'. Sebast. Müller, Senior, geb. 17. Jan. 1718,
Prof. 4. Dezbr. 1739, Priester 19. April 1744, Jubilar
3. Mai 1789.
4) ?. Herm. Jos. Ra idler, geb. 24. Okt. 1719,
Pros. 9. Juli 1742, Priester 11. Okt. 1744, ch 30. Dez.
1781.
5) ?. Ang. Schwarz, geb. 1733, Prof. 30. Juni 1754,
Priester 1755.
6) ?. Reinig. Orthner, geb. 2. Sept. 1733, Prof.
18. Juli 1758, Priester 25. April 1762, ch 19. Nov. 1787.
7) ?. Gottfried Kornthenr, geb. 22. Jan. 1736,
Prof. 18. Juli 1758, Priester 25. April 1762, ch 6. März
1788.
8) ?. Will). Hanser, geb. 12. Sept. 1738, Prof.
18. Juli 1758, Priester 5. Okt. 1762.
9) ?. Nik. Haim, geb. 15. Ang. 1741, Prof. 6. Mai
1764, Priester 5. Okt. 1766.
10) ?. Karl Elgaß ans Haigerloch, geb. 13. Febr.
1745, Prof. 18. Okt. 1774, Priester'8. Juni 1777, ch 20.
Juli 1789.
Bei drei anderen Porträts sind keine Namen angegeben;
die allermeisten dieser Bilder sind um d. I. 1778, einige
wenige i. I. 1792 gemalt. — Im ehemaligen Klostergebiet
hängt übrigens da und dort noch ein ehemaliger Schnssen-
rieder Religiöse, so in den früheren Schnssenrieder Kloster-
pfarrhöfen, im Wirtshalls zu Olzrente w. — Beinahe die
ganze innere Einrichtung des Klosters, so auch die Gemälde,