22
Bapt. Werner vvn Gmünd als Stadtpfarrer und Dekan von
Lentkirch, welcher am 2. September von der Pfarrstelle feier-
lich Besitz nahm. — Seit dieser Zeitsrist sind nun zwei weitere
Ernennungen erfolgt und steht nun das Patronatsrecht bleibend
der Krone Württemberg zu. (Fortsetzung folgt.)
Die Pastoren der St. Npostelngemeinde zu Köln.
Von I. B. D. Jost. (Nachdruck verboten.)
1218 Heinrich, Kanoniker im Apostelnstifte?)
1277—78 Gotschalk.
1290 Meister Hartlin, Priesterkanoniker im Aposteln-
stifte. * *)
1351 Wilhelm von Ousheym.
1365 Heinrich vicepledunus?)
1366 Christian von Sechtem.
1392 Johann von Aldebung. Am 1. August 1392
erwarb er für die Pastorat um 39 Goldgulden sechs Morgen
Artland bei Mechtern, an der Bickendorfer Landstraße gelegen.
Dieses Grundstück wurde später für vier Malter Roggen ver-
pachtet.^)
1432—39 Hermann Rensinck, Kanoniker in St. Georg
und seit 1439 auch in St. Aposteln.
1446—69 Hermann Nöllen.
1471—81 Thomas von Sechten war durch deu
erzbischöflichen Archidiakon am 13. Juli 1471 investiert
worden/)
1481 Godert Sondagh aus Zülpich, licentiukus in
ckecretis. Am 5. Juni 1481 ließ er das Haus zum Lebart
als nunmehriges Eigentum der Pastorat in das Schreinsbuch
des Schreinsgerichtes von St. Aposteln einschreiben?)
1485—1527 Johann Spoirmecher. Dieser Kano-
niker war am 14. Februar 1485 als Pfarrer investiert wor-
den. Seine Pfarrrechte gegenüber dem Alexianerkloster regelte
er durch einen besonderen Vertrag mit demselben, um für die
Zukunft allen Zweifeln und Zwistigkeiten vorzubeugen?) Als
Schatzmeister des Apostelnstiftes verzichtete er 1527 auf die
Pfarrstelle, starb am 14. Januar 1538 H und wurde vor-
dem Katharinenaltare in der Apostelnkirche begraben?)
1527—53 Meister Dietmar Reynen aus Unna. Der-
selbe wurde am 16. August 1527 als Pfarrherr investiert, ^)
bekam in demselben Jahre *") ein Priesterkanonikat im Aposteln-
stifte, ward Stadtdechant, war auch Bakkalaur des Kirchen-
rechtes und Magister in den Künsten. Er ist 1553 gestorben.
1553—53 Heinrich Weidendorff.
1553— 54 Ludwig Bor. Auf Antrag des Kaisers, des
Erzbischofs und der ganzen Klerisey wurde er wegeu seiner
Irrlehre am 15. Dezember 1554 von dem Stisskapitel ab-
gesetzl/H
1554— 55 Albert Barmherzig.
^Vestpb. III.
*) Das Stift hatte auch „Säkularkauouiker" vder „freiweltliche Ka-
nvnichen"; einige Pastoren waren Eheleute, andere Priester.
2) Ennen: Quellen zur Geschichte der Stadt Köln IV, 488.
b) Birman: Pastoralmemorienbuch 27 b.; vgl. Vasbender: Weeg-
weiser der Kirchmeisteren S. 44 und 107.
*) über praepo8itoruin 173; Vasbender 41.
6) Copeybuch f. 149; Vasbender S. 49.
Elfter: ^Iu8eum, tom. XIV, 319.
üb. prex>. 173.
2) Vasbcnder 45; aikter: lVIuseum XVI, 153.
") üb. prep. 173.
Vasbender 45.
") Vasbender 45.
1555—57 Gerhard von Jßheim, Kanoniker im
stelnstifte, wurde am 4. April 1555 investiert und starb ^
26. Juli 1557. .
1557—58 Johann Winand Brnnsfeld, seit
Rektor der Vikarie vom heiligsten Sakramente in St.
steln/2) Er war so arm, daß das Kapitel des Aposte'^.
stiftes die Präsentationsgebühr und die Jnvestiturgebühr ?
ihn bezahlte. Auch bewilligte es ihm 1558 eine Extra-Zu^§
von sechs Maltern Korn und zehn Thalern.^)
1570—85 Melchior Braun. Derselbe besaß das 4?
torat in der Theologie und war bis 1570 Pfarrer in 6*,
gewesen. Erst 1575 bekam er ein Kanonikat in St.
steln, nebenbei hatte er je ein solches in St. Cäcilien und
älteren Marienstifte. Er veröffentlichte: 1) ^.e§ickium
rium: kostilln, d. i. Auslegung der Episteln und Evangels^'
so aufs alle Sonntage und festage des gantzen Jahres geles^''
Verdeutscht von Melch. Braun. Köln, 1576. 2 Foliant^'
2) Spaciergärtlein oder Römerfart. 3) Betrachtung des Tod^
und wie man den Sterbenden Christlich trösten und ermahn/'
solle, sieben Bücher aus dem Lateinischen Ickenrici
nin§ü verteutscht durch Melchior Braun. Bey Wittib Joh/'^
Dirken in Cöllen 1578. 1 Oktavband. Im August
trat er die Reise nach Rom an. Dort erwirkte er 1580 Z
Ausfertigung der päpstlichen Bulle, wodurch verschiedene
nonikate und Vikarien mit den Pastorbenesizien in der St^
vereinigt wurden. Der Pastor wird seinen Aufenthalt ^
der ewigen Stadt auch zur Erweiterung seiner Münzensanu^
lung benutzt haben. Nach seiner Rückkehr erschien 4) Abuj(
nung vnd gründtliche Widerlegung, der vbelgegründten Supp'^
cation, so ettliche der Angspurgischen Confession vermein
verwandten, vmb einraumung einer öffentlicher Platz zu ihre
Glaubens exercitium, einem Hochachtparn vnd Weisen Rh^
Der Heyligen Statt Cölln vbergeben haben. Cölln
und 1649. in 120. Die Pfarrstelle von St. Aposteln lefF
er nieder, nachdem er auf Betreiben des päpstlichen Nichts
Gropper am 5. Dezember 1585 zum Dekan des Aposte^
stifts war gewählt worden. Jedoch verzichtete er am 29. Äp.^
1587 auf diese Würde, weil er das Pfarramt der
martinsgemeinde vor dem Jahreswechsel angenommen h§^'
Im Juni 1606 ist Braun gestorben. .
1586—1609 Theodor Ullrenräus ans ValkenbhJ
(Holland). Der Niederländer war am 13. Januar 1586 h''
vestiert worden. Außerdem ist er Kanoniker in St. Cäciltz
und St. Aposteln, Lizentiat der Theologie, Professor der P'A
chischen Sprache und 1596 Rektor der Universität. Obn?v
die Kirchmeister im Jahre 1605 noch dreihundert Gulden ^
der Pastorat verbaut hatten, konnte der Pastor diese Wohn/^
wegen ihres schlechten Zustandes doch nicht benutzen.
Stistskapitel mietete er für eine Jahrespacht von neun 2)h^
lern ein Zinshaus auf der Apostelnstraße, ^) worin er
23. November 1609 starb. Er hatte eine Sonntagsmesst
der Apostelnkirche gestiftet und dem Kapitel von St. Apost^'
zwei Silberschalen vermacht.^)
1609—1628 Johann Birman aus Köln. Am 5. DeL
1609 hatte das Kapitel ihn zum Pastor erwählt. Als ^
1615 Lizentiat der Theologie ward, scheukten ihm die KEs
Meister 25 Thaler. Ein Kanonikat gab ihm das Kapitel eU
") Vasbender 45.
") Vasbender 37. --t
") Kopienbiicher, Bd. 31, sub 18. Mai; Pick's Monatssäll '
III, 398.
") Basbender 49.
Vasbender 40.
Bapt. Werner vvn Gmünd als Stadtpfarrer und Dekan von
Lentkirch, welcher am 2. September von der Pfarrstelle feier-
lich Besitz nahm. — Seit dieser Zeitsrist sind nun zwei weitere
Ernennungen erfolgt und steht nun das Patronatsrecht bleibend
der Krone Württemberg zu. (Fortsetzung folgt.)
Die Pastoren der St. Npostelngemeinde zu Köln.
Von I. B. D. Jost. (Nachdruck verboten.)
1218 Heinrich, Kanoniker im Apostelnstifte?)
1277—78 Gotschalk.
1290 Meister Hartlin, Priesterkanoniker im Aposteln-
stifte. * *)
1351 Wilhelm von Ousheym.
1365 Heinrich vicepledunus?)
1366 Christian von Sechtem.
1392 Johann von Aldebung. Am 1. August 1392
erwarb er für die Pastorat um 39 Goldgulden sechs Morgen
Artland bei Mechtern, an der Bickendorfer Landstraße gelegen.
Dieses Grundstück wurde später für vier Malter Roggen ver-
pachtet.^)
1432—39 Hermann Rensinck, Kanoniker in St. Georg
und seit 1439 auch in St. Aposteln.
1446—69 Hermann Nöllen.
1471—81 Thomas von Sechten war durch deu
erzbischöflichen Archidiakon am 13. Juli 1471 investiert
worden/)
1481 Godert Sondagh aus Zülpich, licentiukus in
ckecretis. Am 5. Juni 1481 ließ er das Haus zum Lebart
als nunmehriges Eigentum der Pastorat in das Schreinsbuch
des Schreinsgerichtes von St. Aposteln einschreiben?)
1485—1527 Johann Spoirmecher. Dieser Kano-
niker war am 14. Februar 1485 als Pfarrer investiert wor-
den. Seine Pfarrrechte gegenüber dem Alexianerkloster regelte
er durch einen besonderen Vertrag mit demselben, um für die
Zukunft allen Zweifeln und Zwistigkeiten vorzubeugen?) Als
Schatzmeister des Apostelnstiftes verzichtete er 1527 auf die
Pfarrstelle, starb am 14. Januar 1538 H und wurde vor-
dem Katharinenaltare in der Apostelnkirche begraben?)
1527—53 Meister Dietmar Reynen aus Unna. Der-
selbe wurde am 16. August 1527 als Pfarrherr investiert, ^)
bekam in demselben Jahre *") ein Priesterkanonikat im Aposteln-
stifte, ward Stadtdechant, war auch Bakkalaur des Kirchen-
rechtes und Magister in den Künsten. Er ist 1553 gestorben.
1553—53 Heinrich Weidendorff.
1553— 54 Ludwig Bor. Auf Antrag des Kaisers, des
Erzbischofs und der ganzen Klerisey wurde er wegeu seiner
Irrlehre am 15. Dezember 1554 von dem Stisskapitel ab-
gesetzl/H
1554— 55 Albert Barmherzig.
^Vestpb. III.
*) Das Stift hatte auch „Säkularkauouiker" vder „freiweltliche Ka-
nvnichen"; einige Pastoren waren Eheleute, andere Priester.
2) Ennen: Quellen zur Geschichte der Stadt Köln IV, 488.
b) Birman: Pastoralmemorienbuch 27 b.; vgl. Vasbender: Weeg-
weiser der Kirchmeisteren S. 44 und 107.
*) über praepo8itoruin 173; Vasbender 41.
6) Copeybuch f. 149; Vasbender S. 49.
Elfter: ^Iu8eum, tom. XIV, 319.
üb. prex>. 173.
2) Vasbcnder 45; aikter: lVIuseum XVI, 153.
") üb. prep. 173.
Vasbender 45.
") Vasbender 45.
1555—57 Gerhard von Jßheim, Kanoniker im
stelnstifte, wurde am 4. April 1555 investiert und starb ^
26. Juli 1557. .
1557—58 Johann Winand Brnnsfeld, seit
Rektor der Vikarie vom heiligsten Sakramente in St.
steln/2) Er war so arm, daß das Kapitel des Aposte'^.
stiftes die Präsentationsgebühr und die Jnvestiturgebühr ?
ihn bezahlte. Auch bewilligte es ihm 1558 eine Extra-Zu^§
von sechs Maltern Korn und zehn Thalern.^)
1570—85 Melchior Braun. Derselbe besaß das 4?
torat in der Theologie und war bis 1570 Pfarrer in 6*,
gewesen. Erst 1575 bekam er ein Kanonikat in St.
steln, nebenbei hatte er je ein solches in St. Cäcilien und
älteren Marienstifte. Er veröffentlichte: 1) ^.e§ickium
rium: kostilln, d. i. Auslegung der Episteln und Evangels^'
so aufs alle Sonntage und festage des gantzen Jahres geles^''
Verdeutscht von Melch. Braun. Köln, 1576. 2 Foliant^'
2) Spaciergärtlein oder Römerfart. 3) Betrachtung des Tod^
und wie man den Sterbenden Christlich trösten und ermahn/'
solle, sieben Bücher aus dem Lateinischen Ickenrici
nin§ü verteutscht durch Melchior Braun. Bey Wittib Joh/'^
Dirken in Cöllen 1578. 1 Oktavband. Im August
trat er die Reise nach Rom an. Dort erwirkte er 1580 Z
Ausfertigung der päpstlichen Bulle, wodurch verschiedene
nonikate und Vikarien mit den Pastorbenesizien in der St^
vereinigt wurden. Der Pastor wird seinen Aufenthalt ^
der ewigen Stadt auch zur Erweiterung seiner Münzensanu^
lung benutzt haben. Nach seiner Rückkehr erschien 4) Abuj(
nung vnd gründtliche Widerlegung, der vbelgegründten Supp'^
cation, so ettliche der Angspurgischen Confession vermein
verwandten, vmb einraumung einer öffentlicher Platz zu ihre
Glaubens exercitium, einem Hochachtparn vnd Weisen Rh^
Der Heyligen Statt Cölln vbergeben haben. Cölln
und 1649. in 120. Die Pfarrstelle von St. Aposteln lefF
er nieder, nachdem er auf Betreiben des päpstlichen Nichts
Gropper am 5. Dezember 1585 zum Dekan des Aposte^
stifts war gewählt worden. Jedoch verzichtete er am 29. Äp.^
1587 auf diese Würde, weil er das Pfarramt der
martinsgemeinde vor dem Jahreswechsel angenommen h§^'
Im Juni 1606 ist Braun gestorben. .
1586—1609 Theodor Ullrenräus ans ValkenbhJ
(Holland). Der Niederländer war am 13. Januar 1586 h''
vestiert worden. Außerdem ist er Kanoniker in St. Cäciltz
und St. Aposteln, Lizentiat der Theologie, Professor der P'A
chischen Sprache und 1596 Rektor der Universität. Obn?v
die Kirchmeister im Jahre 1605 noch dreihundert Gulden ^
der Pastorat verbaut hatten, konnte der Pastor diese Wohn/^
wegen ihres schlechten Zustandes doch nicht benutzen.
Stistskapitel mietete er für eine Jahrespacht von neun 2)h^
lern ein Zinshaus auf der Apostelnstraße, ^) worin er
23. November 1609 starb. Er hatte eine Sonntagsmesst
der Apostelnkirche gestiftet und dem Kapitel von St. Apost^'
zwei Silberschalen vermacht.^)
1609—1628 Johann Birman aus Köln. Am 5. DeL
1609 hatte das Kapitel ihn zum Pastor erwählt. Als ^
1615 Lizentiat der Theologie ward, scheukten ihm die KEs
Meister 25 Thaler. Ein Kanonikat gab ihm das Kapitel eU
") Vasbender 45.
") Vasbender 37. --t
") Kopienbiicher, Bd. 31, sub 18. Mai; Pick's Monatssäll '
III, 398.
") Basbender 49.
Vasbender 40.