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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 4.1887

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Jost, Johann Baptist Dominik: Die Pastoren der St. Apostelngemeinde zu Köln, [2]
DOI Artikel:
Beck, Paul A.: Die Bibliothek eines Kardinals und deren Wert im 13. Jahrhundert
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https://doi.org/10.11588/diglit.20204#0036

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31

» 1847—47 Johannes Bitter. In Worringen am 21.
1805 geboren, studierte er 2^2 Jahre Medizin, dann
^ologie, würde 1832 Priester nnd Hilssseelsorger in Lose-
nd und 1834 in Dahlen. Am 3. November 1840 ernannte
s^.sein Oberhirt znm Pastor von St. Ursula in Köln. Der
^ Me und bald allgemein beliebte Geistliche war hier Präses
. Acholischen Leseverein nnd Vorstandsmitglied im Dombau-
^in. Er empsand schwer die Verdrießlichkeiten, welche ihm
Küster in der Stadt bereitete. Um denselben zu entgehen,
er seine Versetzung nach. Am 3. Dezember 1846 er-
seine Ernennung zum Pfarrer von St. Aposteln nnd
§>/ Januar 1847 seine Einführung. Doch starb er schon
^ 4- Akai desselben Jahres.
„ 4.5. 1847 — 1.10. 1847 Wilhelm Kn hl, zum zweiten-
^ ^ Pfarr v erwese r.
x, 1847—70 Wilhelm Rolesf. Derselbe wurde geboren
^ Dezember 1802 zu Thorr im Kreise Bergheim. Nach-
^ er seine Gvmnasialbildnng zu Düren und die höheren
^.hdien im Priesterseminar zu Köln mit Fleiß uud regem
dollendet, empfing er am 23. September 1826 die hl.
>^ester-weihe. Seine erste Anstellung war in Weilerswist,
, er lns 1830 einem alten Pastor mit musterhafter und
n chpfernder Treue zur Seite stand. Danach war er eine
^ . lang Psarrer von Lüstelberg und seit 1. Oktober 1847
rj Üor der Apostelngemeinde. Vor allen waren es die Dürf-
en, die seiner ganz besonderen Liebe nnd Fürsorge sicher
s^)?u. Die Ltotjahre 1848 bis 1852 sahen ihn mit großen,
persönlichen Opfern die Suppenanstalten nnd Speise-
^ für Arme der Pfarrei gründen und den größten Teil
g-,wohlhabenden für diese Erweise christlicher Liebe begeistern,
beitet von der Überzeugung, daß die religiöse Führung in
Hs-schule den Grund lege zum wahren zeitlichen und ewigen
wachte er mit liebevollem, aber ernstem und scharfem
l>j^ über jedes Kind von seinem Eintritte in die Schule
Zu seiner Entlassung. Außerdem war er ein kluger uud
c>llp Klüger Ratgeber, nahm innigen und thätigen Anteil an
lj,,P freudigen sowohl als widrigen Schicksalen seiner Pfarr-
dwE lebendige Gesinnung eines guten Hirten
Üx .oß ihn keinen Augenblick, selbst in den harten Leiden nicht,
seit 4. August 1864 trafen. Es rührte ihn der Schlag
c>llx ^hmw seine ganze rechte Seite. Die Leiden, welche er
Mt heiterem, aufopferndem und gottvertrauendem Mute
hi, nahmen immer mehr von seiner sonst so rüstigen Kraft
ih??g, hjs a,i, 8. Januar 1870 seine gottliebende Seele
^ Hände seines Schöpfers zurückgab.
M ^.1. 1870 bis Mai 1870 Will). Kühl znm drittenmale
'^Verweser.
^70—82 Johann Gottfried Vinzenz ALenden. Er
ülb geboren zu Nheinbreitbach 5. April 1818. Nachdem der-
h^.^nrch glücklicheu Studieugang sich mit der ihm eigenen
k>,,?!!!fenhastigkeit auf die heilige Priesterweihe vorbereitet,
er dieselbe am 17. September 1843. Neuu Jahre
als NeligionSlehrer an der Bürgerschule zu Köln
Jahre als Pastor in Mettmann. Die letzten fünf
i>c>,^^iahre war er durch Krankheit behindert, die liebgewon-
^ Seelsorge auszuüben. E'r starb iit der ersten Stunde
ätzten Wtärztages 1882.
ich,. ^ ^'^2—87 Pfarr v e r w escr Peter Georg Berg. Der-
9t geboren 23. April 1840 zu Boppard, seit 4. Sept.
^ Priester, und Kaplan von St. Aposteln 1870—1887.

Dir Bibliothek eines Kardinals und deren Wert
im 13. Jahrhundert.
Bvn Amtsrichter a. D. P. Beck.
Der Kardinal-Diakon Gottfried vonAlatri, einem
im Kirchenstaat ans einem Hügel gelegenen alten Städtchen
und Bischofssitze (A-Ietrium, Xlukrium, ^Ilukrium, ^lukri), —
nicht zu verwechseln mit dem ziemlich gleichzeitigen resign. Kar-
dinal und Bischof v. Alatri, Jakob Thomas Kajetan v. Anagni,
0. 8. O. (1283—90) — wurde im Jahre 1261 von Papst
Urban IV. ernannt und starb im Jahre 1287 zu Nom au
der Pest. Wir konnten vorerst über denselben nicht viel in
Erfahrung bringen; in Eiuconius, viku ek res ^eskue
kontitreum I^omunorum, (U.om. 1630) ist er aus Seite 719
kurz erwähnt, wo es heißt: »Ookkitreclus Zlekrinus Hernicus
ckiuconus Eurckinulis. I4ic lunckuvik ek ckokavik I^cclesium
8. 8kep1mni ^lekri unni 1284, in euius Lcclesiae limine ika
murmorerr kubulu notukum esk etc.« Möglicherweise finden
sich über ihn genauere Aufschlüsse in dem — uns leider zur-
zeit nicht zur Verfügung stehenden — Werke: »EarUellu
lUuur. IVlemorie skoricUe cke'curclinuli clella 8. romann
clnesu« (Uom. 1792 fs., 8 Bde. in 40). — Was uns zunächst
heute au diesem Kirchenfürsten interessiert, ist seine Bücherei.
In dieser Richtung brachte nämlich vor einiger Zeit die fran-
zösische Zeitschrift: Nelun§es ck'urcllcolo^ie ek 6'lnskoire
(V^ unnee, 5 s.) eine sehr interessante Publikation, das Nach-
laß inventar dieses Kardinals 6. 6. 31. Mai 1287. In
demselben spielen neben zahllosen Silbersachen, Geschirren, mit
welchen wir uns aber heute nicht beschäftigen wollen, Bücher
(selbstverständlich geschriebene) eine Nolle; und es ist in
der That der Mühe wen, zu ersehen, was ein hoher Würden-
träger damaliger Zeit in seiner Bücherei hatte und was die
Bücher wert waren. Darüber giebt nun das nachfolgende
Verzeichnis, welches zugleich eine — höchlichst merkwürdige —
Schätzungsurkunde enthält, Auskunft. Danach zerfällt die
Bibliothek des Kirchensürsten, welcher wohl ein starker Kano-
nist und als solcher zweifelsohne viel mit Judikaturen befaßt
war, in 2 Hauptteile, einen juridischen und einen philosophisch-
theologischen. Von Interesse sind auch die einen kleinen Bei-
trag zur Geschichte des Bucheinbandes gebenden Notizen da-
rüber, wie die einzelnen Manuskripte gebunden waren. Ob
noch irgend etwas von denselben erhalten geblieben, ist uns
nicht bekannt:
Altes Oi§eskum, mit dem Apparate des ^.ccursius. 60
Goldgulden (fl.).
lulorkinkum (d. i. die beiden ersten Bücher der Digesten
vor den krcs purkes) mit seinen! Apparat. 50 fl.
Neues Oi^eskum mit Apparat. 60 sl.
3ummu des Oollriclus vou Trani. 6 fl.
Die Glosse des 17§0linus über das alte i)i§eskum. 4 sl.
Die Justitutioueu mit Glosse in einem Baude. 15 sl.
Iniorkiukum mit altem Apparat in 3 Teilen. 16 sl.
Eusus Oecrekorum. 4 fl.
Die Institutionen ohne Apparat. 2 fl.
Ein altes Oi§eskum mit altem Apparat. 10 sl.
Dekretalen ohne Apparat, mit Papierdecke. 7 sl.
Desgleichen mit dem gewöhnlichen Apparat nnd dem des
Oolliickus v. Trani in schwarzem Deckel. 10 sl.
Desgleichen mit dem Apparat des Ilernurckus v. Parma,
mit Tafeln. 20 fl.
Lockex Eunonum des Dionysius ?ruvus mit altem Ap-
parat nnd 3 Büchern mit Tafeln und grünem Deckel. 16 fl.
Desgleichen ohne allen Apparat mit Tafeln. 6 sl.
 
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