Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 4.1887

DOI Artikel:
Brinzinger, Adolf: Geschichtliche Notizen über einige im Umfang des jetzigen Landkapitels Stuttgart gelegene Pfarreien, Kirchen und Klöster, [20]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.20204#0062

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

.Erscheint monatlich ein- t
aiZ rcgclmäßigc Bci- ;



Urttcmbcrg M. 3. l5., im ,
^llcllbczirk Stuttgart M. j
jim Ncichc M. 3. 30., j
z" Oesterreich fl. i. 33 kr. j
der Schweiz Frcs. ^

iöpsan-



von Schwaben
zugleich Organ für deutsche Kircheugeschichte
mit periodischer kirchengeschichtlicher IDeltschau.
Regelmäßige Beilage zum Pastoralblatt für die Diözese Nottenbnrg.

Durch alle Buchhand-
lungen, sowie gegen Ein-
sendung d. Betrags direkt
v.d.Exp e d i t i ou d.Dcu t-
schcn Bolksblatts in
Stuttgart, Nrbansstr. 94,
! kann das Diözcsan-
t Archiv allein zum Preise
i von M. I. oo. halbjähr-
i lich, das Pastoralblatt
i allein zum Preise von M.
t i. 60. halbjährlich bezogen
j werden.


Mit einem Vereine von Geistlichen und in Verbindung mit Geschichtsgelehrten hcransgegeben
von Or. Eruirlbrrk Hvsrle» Pfarrer in Ummendorf.
Korrespondenzen wollen gcfl. direkt an vr. Engelbert Hosele, Pfarrer in Uinmcndors b. Biberach, gerichtet »verden.

Nr. 8.

Stuttgart, den 1. August 1887.

4. Jahrgang.

'Hali: Geschichtliche Notizen über einige im Umfang des jetzigen Landkapitels Stuttgart gelegene Pfarreien, Kirchen nnd Klöster. Mitgeteilt
von Kaplan Brinzinger. 10) Die Pfarrei Netthansen ans den Fildern. (Fortsetzung.) — Kirchenbaukunst in der wnrtteinbergischen Residenz.
(Fortsetzung.) — Die St. Martinskirchc und Pfarrstclle in Lcntkirch als Kirchengebände und die an sie gemachten Geschenke und Stiftungen
vom Anfänge an bis zur Jetztzeit. Mitgeteilt von Nnd. Roth sen. (Schluß.) — Das Dominikanerinnenkloster Siesten im Zeitalter der
Reformation. Bon vr. Giesel. (Fortsetzung.) — Auslese ans den (in den wiirttemb. Jahrbüchern Jahrg. 1836 n. 1837 anonym veröffentlichten)
„100 Paragraphen über Schwaben überhaupt nnd Württemberg insbesondere". — Beilage: Augsburger „Reformatoren". Historisch-
kritischer Beitrag zur Geschichte der „Reformation" von vr. Patrizins Wiltmann, Ritter des päpstlichen St. Gregorius-Ordens. (Fortsetzung.)

Notizen über einige im -Umfang
^ jetzigen Tand Kapitels Stuttgart gelegene
Pfarreien, Riechen und Rlöjterl
Mitgcteilt von Kaplan Brinzinger.
^0) Die Pfarrei Netthausen auf den Fildern.
(Fortsetzung.)
.. b') Die Pfa r r h erre u o o u N e n h a u s e u. Die voll-
r ^ige Liste derselben seit 1606 sestzustellen, ist unfern Nach-
machungen glücklich gelungen. Bei den berühmteren Männern
mir wichtigere historische Notizen beifügen.
1s.. 1) Zacharias Schnitzer wird genannt 1606, starb
^ 02; es- hat ein Stipendium von 4000 fl. gestiftet für Stn-
^'ende seiner Familie, angelegt bci der Ritterschaft in Chin-
N?/ das, wenn auch geschmälert, noch besteht. 2) Erasmus
>^ngert war von 1632 ab wahrscheinlich bis zu seinem
itzstz gegen 46 Jahre Pfarrer zu Nenhansen, unter ihm
^O'de, mie schon erwähnt, 1658 8. Mai der Hanptaltar der
des Blut- und
von seinem

Ar '
?sarrkn-

^lch'vkirche konsekriert; die Anstände wegen de>
welche unter ihm entstanden, sind
^chfolger durch einen Vertrag mit Philipp Wilhelm von
1, Thansen geschlichtet und hiebei dem Pfarrer die Verpflich-

auferlegt worden: „einen wohlgualisiziertcn Priester als


g"Ie Stiftungen, im ganzen 10 565 fl., wovon 4500 fl. zur
Zündung der JohanneSkaplanei (1711) und 2500 fl. „für
Zi neuen Schulmeister, der auch rechnen könne". 4) Anton
lj U'oni, sein Nachfolger, starb 27. September 1711, hinter-
Schulden. Unter ihm weihte Konrad Geist von Wildeck
Tept. 1709 die Gottesackerkapelle. 5) Konrad Edel m a n n
^8te i7n nach vielen Schwierigkeiten (der Kurator des
op 1 Joseph von Nenhansen, Johann Rudolf von Ow hatte
^sten die Präsentation protestiert), zuerst provisorio moclo seck
^ lncultnke percipiencki sruckus, er war Kapitelskamcrer,
^'de als Pfarrer erst 1720 investiert und starb 17. Jan.

1730. 1720 hielten unter ihm 3 Jesnitenpatres vom 9. Okt.
ab 9tägige Mission, zum Andenken hieran ist damals das
Missionskrenz errichtet, 1853 erneuert worden. 6) Franz
Holz warth wurde 6. März 1730 investiert, ernannt von
Joachim Ignaz von Nothenhan und Joseph Karl von Nen-
hansen. 1731 wurde Dekan Neichlin als Propst nach Über-
lingen promoviert, Holzwarth zum Dekan erwählt, starb 19.
Dez. 1742, als vir plenus tncekiarum sud pelle vulpina
von seinen Zeitgenossen geschildert. Nach längeren Präsen-
tationsstreitig'keiten zwischen dxn Herren von Nothenhan und
von Nenhansen kam Bernhard Porrho als Pfarrver-
weser ans dem Seminar Mcersbnrg, endlich als Pfarrer
7) Enstach Ehing ans Nottenbnrg, 7. Ang. 1747 investiert,
aber schon 1748 wegen Schulden nnd leichtfertigen Wandels
suspendiert. 8) Joseph Anton Am ent, geb. 5. Sept. 1712
in Würzburg, folgte 1749, war 30 Jahre lang eifriger Seel-
sorger, seit 1722 Dekan. 1767 ist unter Ament der Klein-
zehnten gegen ein Ägnivalent in Geld nnd Holz an die
Nothenhan, jetzt an den Staat abgetreten worden. Er starb
25. April 1787, liegt mitten im Gottesacker begraben, ein
Vir vere Isrnelika, T^makor popnli, Urmkor donrm. 9)
Augnstin Amandns Bader folgte 11. Jan. 1788, obwohl er
schon 3. Mai 1787 ernannt, 16. Juni präsentiert, 30. Sept.
investiert war. Bader stammt aus Buchau, war zuerst Jo-
hanneSkaplan in Nenhansen, dann Pfarrvikar und Prediger
in Landau, Hofpredigcr in Bruchsal und Lehrer am Priester-
seminar, dann Pfarrer in Nanhenberg in der Diözese^Spever.
Herzog Karl berief Bader als Hofpredigcr nach Stuttgart
1783 ans Empfehlung des ihm befreundeten Fürstbischofs von
Speyer Gras August von Styrum'). Er war gelehrt, thätig,
gesellig, geliebt von seiner Gemeinde, ein Wohlthäter der
Armen. Er starb 19. Nov. 1793. 10) An Baders Begräbnistag
erhielt die Präsentation Ernst v. Steig entesch, von seinen
Bekannten genannt „das Kind des Glücks", geb. Konstanz
20. Okt. 1742, Psarrverweser zu Stetten am kalten Markt,
dann Johanneskaplan in Nenhansen, Frühmesser in Pfau-
Hansen, 1772 Pfarrer in Unterboihingen 22 Jahre lang, 1793
») S. „Diözcsmi-Archiv" 1884, 42.
 
Annotationen