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Eggers, Friedrich [Hrsg.]
Deutsches Kunstblatt <Stuttgart>: Zeitschrift für bildende Kunst, Baukunst und Kunsthandwerk ; Organ der deutschen Kunstvereine &. &. — 2.1851

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https://doi.org/10.11588/diglit.1195#0332
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312

Vereins — Vorstandes für die katholische Kirchen-Gemeinde zu Allen-
dorf in Westphalen gemalt hat. Auch dieses Bild erfreute sich allsei-
tigen Beifalls.

Die vom Vorstande des Kunstvereins dem Bildhauer J. Bayerle
hierselbst aufgetragene Ausführung einer zur Bereicherung des auf dem
hiesigen Kirchhofe zu errichtenden Hochkreuzes bestimmten Statue der
„schmerzensreichen Hutler" ist in gelungener Weise erfolgt. Die Sta-
tue ist in einer Höhe von drei Fuss in ohenlnrchener Sandstein gear-
beitet und; wird in einer Nische an der vordem Seite des Fussge-
stelles des Hochkreuzes ihren Platz finden. Gegenwärtig befindet sie
sich auf der hiesigen Kunstausstellung. (Corr.-Bl.)

Aus den Verhandlungen des Kunstvereins in Potsdam
am 21. Änri! 1851.

Die Rüstungen des vergangenen Jahres waren den Künsten und
Kunst-Anstalten nicht günstig, und auch wir empfanden, dass „die hol-
den Musen schüchtern fliehen, wo des Ares rauher Ruf ertönt." Wäh-
rend wir bei der letzten Yerloosung -659 Mitglieder mit 728 Aktien
und 1456 Thlrn. Einnahme zählten, weisen die Listen heute nur 643
Mitglieder mit 702 Aktien und 1404 Thlrn, Einnahme nach. Unseren
Bemühungen ist es gelungen, durch günstige Erwerbungen dennoch
eine grössere Anzahl entsprechender Gemälde und Kupferstiche zur
Verloosung zu. stellen, als früher. Wir haben, für 760 und einige
Thaler 23 Oelgemälde angekauft, 68 Thlr. verwandten wir für 20 Ku-
pfer- und Stahlstiche, 2 Thlr für einen Sieindruck und 8 Thlr. für die
farbige Lithographie: das Milchmädchen nach Meyerheim, welches
von Winkelmann in Berlin mit 21 Platten gedruckt und bestimmt
ist, auf der grossen Ausstellung zu London den deutschen Steindruck
zu vertreten. Der erreichte hohe Grad von Kunstfertigkeit und die
sehr gelungene Darstellung geben die Ueherzeugung, dass. es seinen
Zweck würdig erfüllen werde. r

Der Kunstyerein in.Berlin sandte uns einen Kupferstich: der grosse
Kurfürst bei Fehrbellin,, von Eybel-Habelman n, die.in Halberstadt
und Magdeburg den Othello nach Hildebrandt, gestochen von Knoll,
und der in Stettin einen Steindruck: der heimkehrende Krieger, von
Becker-Jen tzen-Mützel. Die Zahl der Gewinne beträgt somit 49.

Bei einem erspriesslichen Unternehmen hat sich auch unser Verein
betheiligt. Der Kunsthändler Payne in Leipzig ist nämlich in den
Besitz von 31 werthvollen Oelgemälden, welche er durch den Stahl-
stich vervielfältigen lässt. Wer dem von ihm gebildeten Vereine bei-

tritt, erhält alle 4 bis 6 Wochen ein Blatt für 1 Thlr., das letzte als
Zugabe und die Aussicht hei der Verloosung jener 31 Gemälde eine
Glücksnummer zu ziehen, ohne dass weitere Verbindlichkeiten über-
nommen werden. ■.' . .

Die Uebergabe des Palastes Barberini an die sechs Vereine, de-
nen die schönen Räume durch die Allerhöchste Gnade überwiesen sind,
steht nahe bevor, da dieselben endlich vollendet wurden. Jeder der
Vereine, welche der Kunst oder der Wissenschaft dienen, sendet zwei
Abgeordnete zur Wahrung seiner Rechte und zur Leitung der allge-
meinen ökonomischen Angelegenheiten. Für die nächsten drei Jahre
sind hiermit von unserer Seite die Vorstands-Mitglieder Puhlmann und
Mödinger beauftragt. ,"

Ueber die Erwerbung eines Vereinsblattes sind die Unterhand-
lungen noch nicht geschlossen, doch haben wir alle Aussicht, wie-
derum ein ansprechendes vertheilen zu können.

Unsere Verloosungen werden durch das verspätete Eingehen der
Beiträge mehrerer auswärtiger Mitglieder sehr verzögert. Um diesen
Uebelstand zu beseitigen, werden alle .nicht einheimischen Mitglieder
ersucht, bis zum 1. Oktober den Beitrag einzusenden oder zu geneh-
nehmigen, dass dieser nach dem genannten Tage mittelst Postvorschuss
erhoben werde. Hierdurch hoffen wir, die Verloosung zur gesetzlichen
Zeit abhalten zu können.

Zur Unterstützung bedürftiger Künstler sind wie bisher 25 Thlr.
bestimmt. 5 Thlr. haben wir einem verarmten Maler überwiesen; wir
schlagen vor, 20 Thlr. der segensreich wirkenden Friedens-Gesellschaft
hierselbst einzuhändigen, welche Stipendien an unbemittelte, vorzüglich
befähigte junge Studirende und Künstler jährlich vertheilt. .

Einnahme: Bestand am Schlüsse des Rechnungs-Jahres 7 Thlr.
15 Sgr. 6 Pf., für -verkaufte 702 Aktien ä 2 Thlr. 1404 Thlr., Summa
der Einnahme: 1411 Thlr. 15 Sgr. 6 Pf.

Ausgabe: Für Oelgemälde, Kupferstiche, Steindrucke und Rah-
men 833 Thlr., für Vereinsblätter 350 Thlr., für Aktien fremder Kunsl-
vereine 28 Thlr. 15 Sgr, an Gehalt und Gratifikationen 5 Thlr., an
Porto-, Transport- und Verpackungskosten 34 Thlr. 13 Sgr. 3 Pf., an
Copialien, Druck- und Buchbinderkosten 32 Thlr. 13 Sgr. 6 Pf., an
Kisten, Pack- und Schreibmaterialien 10 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf., an Iü—
sertionskosten 9 Thlr. 10 Sgr., ad Extraordinaria 32Thlr. 20Sgr., Summa
der Ausgabe: 1335 Thlr. 29-Sgr. 3 Pf. . -
B a 1 a n. c e:
Einnahme. .... 1411 Thlr. 15 Sgr. 6 Pf. -
Ausgabe ..... 1335 „ 29 „ .3 „

Bestand

75 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf.

i&unst- Anzeige.

Montage den 2» November 1S51 beginnt in München die Versteigerung einer Kupferstich - Samm-
lung, welche die besten Werke der neuen Schule in vollkommenster Erhaltung darbietet; grösstenteils sind diese Abdrücke
vor oder mit offener Schrift und noch mit ganzem Rande versehen.

-'Der Katalog ist bereits versandt und kann vorzugsweise bezogen werden durch die Herren Artaria in Mannheim und
Wien, Bermann daselbst, J. A. Boerner in Nürnberg, Ebner in Augsburg, Berlin und Stultgart, Prestel in Frankfurt a. M.,
dann Herrn R. Weigel in Leipzig, sowie durch Unterzeichneten, - ■'.

München, im September 1851.

ItlonlniOl'illoil, Kunsthändler und Auctionator..

An zeige«

Mit dem Beginn des nächsten Quartals werden wir unsern „Anzeiger izum deutschen Kunstblatt" regel-
mässig allmonatlich erscheinen lassen, auf welche Veränderung wir die Herren Kunst- und Buchhändler, welche sich
desselben bedienen wollen, aufmerksam machen. Die auf diese Weise etwas vergrößerte Ausdehnung des Blattes wird uns in
den Stand setzen, den .neuen Erscheinungen mehr Raum zu widmen und auch hier und da solchen Mittheilungen aus dem Kunst-
und Künstlertreiben einen Platz zu gönnen, welche die strengwissenschaftliche Tendenz des Hauptblatles ablehnen zu müssen glaubte.
■ Die Redaction.

Am 1. Oktober verlege ich meine Wohnung nach der Friedrichsstrasse No. 29. Berlin, 20. Sept. 1851.

Fp. Eggers.

Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Wcigel in Leipzig. — Druck von Gebr. Unger in Berlin.
 
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