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Neue deutsche Künstler-Tapete
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.6597#0018
Neue deutsche Künstler-Tapeten.
prof. kolo moser—wien. Buch-Einbände.
Ausgeführt von c. koneger—Wien.
Reue deutfche Künffler'ücipefen,
jesonders lebhaft ist die
Japeten-Industrie Deutsch-
lands von den Ideen der auf-
strebenden, jungen Kunst-
Weise und ihrer hervor-
ragendsten Vertreter beein-
flusst worden. Es muss
ganz unumwunden zugegeben werden, dass
die maassgebendsten deutschen Tapeten-
Fabrikanten im Vergleich zu den meisten
übrigen Zweigen des Kunst-Gewerbes ganz
hervorragendes Verständnis für die neuen
Ziele gezeigt haben und dass es ihnen
weder an Mut noch an Opferwilligkeit
fehlt, mitzuwirken an der Lösung der
grossen künstlerischen Aufgaben der Zeit.
Auch die bei Erscheinen dieses Heftes be-
ginnende »Saison« wird das wiederum zeigen
und wir sind jetzt schon in der Lage, unseren
Lesern die hervorragendsten Neuheiten dieses
Zweiges vorzuführen. Wenn auch nicht jeder
alles billigen wird — zumal zwei wichtige
Faktoren, »Material« und »Farbe«, fehlen —
so muss doch bei eingehender Prüfung dieser
Arbeiten zugegeben werden, dass sich in
W01. VII. 1 a.
ihnen im grossen und ganzen ein wesent-
licher Fortschritt kundgibt, der ebensowohl
der Erfindungs-Gabe der beteiligten Künstler,
als der Sorgsamkeit und dem Stil-Gefühl der
Fabrikanten zu danken ist. Es sind drei
Kollektionen, die wir hier vorführen; drei
unserer bedeutendsten oder hoffnungsreichsten
Künstler haben sie entworfen: Otto Eckmann,
Hans Christiansen, Paul Bürck; drei renom-
mierte deutsche Fabriken haben sie gedruckt:
H. Engelhard in Mannheim, die Tapeten-
Fabrik »Hansa«, Iven & Co. in Altona-
Ottensen und die Darmstädter Tapeten-Fabrik
Fritz Hochstätter. — Wir wollen uns nicht
vermessen, hier ein abschliessendes Urteil
über diese Erzeugnisse vorzutragen. Eines-
teils entheben uns dessen die beigegebenen
Farben-Reproduktionen; andernteils ist es
mit Tapeten eine eigene Sache. Wohl auf
keinem Gebiete künstlerischer Thätigkeit
differieren die Meinungen und Empfindungen
so sehr und bei keinem kunstgewerblichen
Erzeugnis ist die Wahl eine so schwierige
wie hier. Und das ist sehr wohl begreiflich.
Dekorationen, die grosse Flächen bedecken
prof. kolo moser—wien. Buch-Einbände.
Ausgeführt von c. koneger—Wien.
Reue deutfche Künffler'ücipefen,
jesonders lebhaft ist die
Japeten-Industrie Deutsch-
lands von den Ideen der auf-
strebenden, jungen Kunst-
Weise und ihrer hervor-
ragendsten Vertreter beein-
flusst worden. Es muss
ganz unumwunden zugegeben werden, dass
die maassgebendsten deutschen Tapeten-
Fabrikanten im Vergleich zu den meisten
übrigen Zweigen des Kunst-Gewerbes ganz
hervorragendes Verständnis für die neuen
Ziele gezeigt haben und dass es ihnen
weder an Mut noch an Opferwilligkeit
fehlt, mitzuwirken an der Lösung der
grossen künstlerischen Aufgaben der Zeit.
Auch die bei Erscheinen dieses Heftes be-
ginnende »Saison« wird das wiederum zeigen
und wir sind jetzt schon in der Lage, unseren
Lesern die hervorragendsten Neuheiten dieses
Zweiges vorzuführen. Wenn auch nicht jeder
alles billigen wird — zumal zwei wichtige
Faktoren, »Material« und »Farbe«, fehlen —
so muss doch bei eingehender Prüfung dieser
Arbeiten zugegeben werden, dass sich in
W01. VII. 1 a.
ihnen im grossen und ganzen ein wesent-
licher Fortschritt kundgibt, der ebensowohl
der Erfindungs-Gabe der beteiligten Künstler,
als der Sorgsamkeit und dem Stil-Gefühl der
Fabrikanten zu danken ist. Es sind drei
Kollektionen, die wir hier vorführen; drei
unserer bedeutendsten oder hoffnungsreichsten
Künstler haben sie entworfen: Otto Eckmann,
Hans Christiansen, Paul Bürck; drei renom-
mierte deutsche Fabriken haben sie gedruckt:
H. Engelhard in Mannheim, die Tapeten-
Fabrik »Hansa«, Iven & Co. in Altona-
Ottensen und die Darmstädter Tapeten-Fabrik
Fritz Hochstätter. — Wir wollen uns nicht
vermessen, hier ein abschliessendes Urteil
über diese Erzeugnisse vorzutragen. Eines-
teils entheben uns dessen die beigegebenen
Farben-Reproduktionen; andernteils ist es
mit Tapeten eine eigene Sache. Wohl auf
keinem Gebiete künstlerischer Thätigkeit
differieren die Meinungen und Empfindungen
so sehr und bei keinem kunstgewerblichen
Erzeugnis ist die Wahl eine so schwierige
wie hier. Und das ist sehr wohl begreiflich.
Dekorationen, die grosse Flächen bedecken