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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 8.1901

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Hohere Schulen und die Kunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.6597#0062

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eure können wir uns nicht mehr darüber läufchen, darj
die Kunft, uerffanden als die formende Bemeifferung
aller Lebens-Erfcheinungen und Bedürfniffe, wieder
in ihre Rechte eingelegt ift. Dies bedeutet einen tief-
greifenden Umfchwung in der Bildungs-Uendenz des
Volkes, eine Richtungs-flnderung, der auch die Schulen unbedingt
folgen muffen, wenn fie ihrer Aufgabe gerecht werden wollen.
Wir muffen und können pon ihr verlangen, darj fie endlich
mit dem unter den gegenwärtigen Verhälfniffen geradezu un«
geheuerlichen Grundlage bricht, wonach nur die alte Kunft und
vergangene Stil-Perioden im Unterrichte Berückfichtigung finden
dürfen und dafj unter allen Umftänden der heranwachfenden
Tugend fo viel Verftändnis und Empfindung für das gewaltige
Kunfffchaffen der Gegenwart mit auf den Weg gegeben wird,
dafj fie fich felbftändig darin zurechtzufinden vermag. Die Gleich-
giltigkeit der höheren üehr-flnffalten demgegenüber ift fchon höchft
bedauernswert, ßemmen können fie die gewaltige Vorwärts-
Enfwickelung nicht; diefem ürrfum brauchen weder wir uns, noch
jene fich hinzugeben. Dazu find fie zu fchwach. Erkhweren können
fie jedoch manchem jungen Geilte den Weg in die Zukunft.
Ferner mufj uns jeder Künffler, jeder ffrebfame Kunftgewerbe-
treibende, ja üeder, der mit der Kunft in Fühlung fteht, Recht
geben, dafj den Beftrebungen der Schaffenden dadurch ein groher,
wenn nicht der gröfjfe Widerftand erwächff, dafj es der ITlehr-
zahl der Gebildeten fo fehr fchwer fällt, fich mit der
 
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