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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 8.1901

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Die Eröffnung der Darmstädter Kunst-Ausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.6597#0104

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MEIN HESSENLAND BLÜHE UND IN IHM DIE KUNST!

Die Eröffnung der
Dcirmftädfer Kuntt-Husftelhmcj.

rogrammgemäss wurde die Ausstellung der Künstler-
Kolonie am 15. Mai durch ihren erlauchten, hoch-
gesinnten Schirmherrn, den Grossherzog ERNST
LUDWIG eröffnet. Als der hohe Herr bei der
Grundsteinlegung des Künstler-Hauses im März


Ö

Ö

vorigen Jahres den Spruch that, welcher gewissermassen als
Losung über diesen Zeilen steht, da wusste man, dass alles,
was an Ihm lag, geschehen würde zur Erreichung des grossen,
einzig dastehenden Zieles, welches Er mit jenen Worten auf-
J gerichtet. Heute, wo die Ausstellung auf der »Mathilden-Höhe«
die Teilnahme des ganzen gebildeten Deutschland, ja aller künst-
lerisch angeregten und bevorzugten Kreise Europa's auf sich lenkt als
Zeugnis eines an Kämpfen und Mühen reichen Arbeits-Jahres der kleinen
Künstler-Schar, heute wäre es wahrlich ungerecht, wollte man dem Landes-
herrn, den Künstlern und allen den Männern und Kreisen des Hessen-Landes,
wollte man insbesondere auch den Männern der Arbeit, des Handwerks und
der Industrie, die im Bewusstsein der hohen Kultur-Aufgabe sich opferwillig,
helfend und mitwirkend in den Dienst dieser Sache stellten, die Anerkennung
nicht aus dankbarem Herzen zuteil werden lassen, die sie nicht nur von
dem engeren Vaterlande, sondern von Allen beanspruchen dürfen, welche
Verständnis haben für die grössten und wichtigsten Kultur-Ziele. — Wenn
wir in diesem und im nächsten Hefte unseren Lesern Abbildungen aus
dieser Ausstellung noch nicht vorführen — was wir bei der Begeisterung,
mit der wir die idealen Bestrebungen des Grossherzoges von den ersten
Anfängen an begleiteten, gewiss schon im vorliegenden Hefte gern gethan
hätten — so liegt das allein daran, dass die Kolonie beschlossen hat, keiner
Zeitschrift Reproduktionen vor dem 1. August zu gestatten. Obwohl es
einerseits erwünscht erscheinen müsste, dass wir durch bildliche Ver-
öffentlichung unseren weitverbreiteten Leserkreis schon zum Beginne von
der eminenten Bedeutung dieser Ausstellung überzeugen und dadurch zu
einem regen Besuche beitragen, so liegt andererseits darin ein ideeller

1901. ix. 1.
 
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