Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 8.1901

DOI Artikel:
Montandon, Marcel: Hans Sandreuter - ein schweizer Künstler
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.6597#0182

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Marcel Montandon: Hans Sandreuter, ein Schweizer Künstler. 479


Hans sanDReuTER ^ em scsweizeR KMiSTteR.

C Ä^-I^^"^anS Sandreuter ^ m ^er deko-
1 I|^\f3j f rativen und angewandten Kunst
Mv iJ7 schon lange nicht mehr bei seinem
fr/fc» ersten Versuch. Ohne näher auf
<_Mm&<__ seine Staffelei-Malerei eingehen
zu wollen, obwohl auch sie im wesentlichen
ein ganz dekoratives Gepräge hat, können wir
nicht umhin, seiner schönen mythologischen
und symbolischen Bilder der Museen von
Basel, Bern, Zürich und Genf Erwähnung zu
thun, hauptsächlich des »Jungbrunnens« und
der »Himmelsftforte« mit ihren herrlichen
Farben-Akkorden und ihren Purpur-, Malven-,
rosenroten und blauen Tönen, der corregio-
artigen und delikaten »Frauenschönheit-» in
rötlichen und olivengrünen Tönen, des »Sensen-
mann's« und der »Idylle« im Basler Kunst-
Verein und einer ganzen Reihe von vorzüg-
lichen Landschaften aus den Alpen und dem
Jura, vom Rheine und vom Tessin, in Tempera-
Technik und in Aquarell-Manier.
Schon lange, bevor man von einem neuen
Geschmack sprach und von einer Erneuerung

der Wohnräume durch Einführung der Kunst
in Allem, ging Hans Sandreuter den kühnsten
Pionieren auf diesem Gebiete voraus. Während
wenigen Monaten, schon im Jahre 1891 stellte
er in der Schmiede-Zunft ein dekoratives
Ensemble zusammen: Fresken, Vertäfelung
und Möbel, welches noch heute Seinesgleichen
sucht. Die Klarheit, die Frische und die
starke Farbenwirkung dieser Fresken, die
hübsche Entwicklung der Kompositionen längs
der Wände als Bilderbuch — jedes einzelne
Blatt ist von allen Seiten zugleich sichtbar —
würde allein schon genügen dem Baseler
Künstler einen Platz ersten Ranges unter
denjenigen Malern zu sichern, welche die
Fresko-Malerei wieder zu Ehren gebracht
haben. Dieselbe glückliche Erfindung, die-
selbe neue, frühlingsartige Farbenharmonie,
dasselbe Schwelgen in blauen und weissen
Tönen waltet in der grossen Dekoration im
Grand-Hotel in Baden (Argau), zwei Gemälde,
welche Pindars apcaiov jasv uScop, Verjüngung
durch das Wasser, verherrlichen: eine para-
 
Annotationen