Die van de Velde-Ausstellung in Berlin.
347
K. K. FACH-SCHULE TKPLITZ I. B.
Keramische Wand - Verkleidung (Gips-Modell).
aus wundervollem Okame-Holz (Neu-Guinea)
gefertigt, sind an Zweckmässigkeit und
Korrektheit der Ausführung schlechthin
unübertrefflich und in ihren vollen schönen
Formen, mit den fliessenden Rhythmen des
bescheidenen Linienschmucks, mit den virtuos
gegliederten grossen Flächen ein Labsal für
das Auge. Namentlich der gewaltige Schrank,
bei dem mit ganz einfachen, diskret-künst-
lerischen Mitteln jede Plumpheit vermieden
lst, stellt sich geradezu als ein Meisterwerk
moderner Tischler-Kunst dar.
Besonderes Interesse erwecken, neben
den Möbelstücken, van de Velde's neue
Schmucksachen und Silber - Arbeiten für
Tafel-Schmuck und täglichen Gebrauch. Seine
originelle Begabung geht auch hier durchaus
eigne Wege. Die Schmucksachen haben
gegen früher mehr graziöse Eleganz und
farbige Pracht erhalten. Es ist freilich nicht
dle märchenhafte Wunder-Welt des Rene
Lalique, die sich vor uns aufthut. Van de Velde
^t in seinem ganzen Empfinden viel zu streng,
um sich den phantastischen Träumereien
Anzugeben, die der Franzose liebt. Aber
er verwertet nun doch in üppiger Farbe
bunte, strahlende Steine, die er mit grosser
Kunst fasst und zu glanzvollen Reihen und
Systemen ordnet. Es ist ein feierlicher Stolz
in diesen Hänge-Broschen und Kolliers.
Die neuen Silberstücke aber gehören
zum Feinsten, was van de Velde geschaffen.
Mit ausserordentlichem Geschmack ist das
Material behandelt. Jede Überladung mit
kleinlichen Ornamenten ist vermieden; die
K. K. FACHSCHULE TEPLITZ I. B.
Thon-Gefäss.
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K. K. FACH-SCHULE TKPLITZ I. B.
Keramische Wand - Verkleidung (Gips-Modell).
aus wundervollem Okame-Holz (Neu-Guinea)
gefertigt, sind an Zweckmässigkeit und
Korrektheit der Ausführung schlechthin
unübertrefflich und in ihren vollen schönen
Formen, mit den fliessenden Rhythmen des
bescheidenen Linienschmucks, mit den virtuos
gegliederten grossen Flächen ein Labsal für
das Auge. Namentlich der gewaltige Schrank,
bei dem mit ganz einfachen, diskret-künst-
lerischen Mitteln jede Plumpheit vermieden
lst, stellt sich geradezu als ein Meisterwerk
moderner Tischler-Kunst dar.
Besonderes Interesse erwecken, neben
den Möbelstücken, van de Velde's neue
Schmucksachen und Silber - Arbeiten für
Tafel-Schmuck und täglichen Gebrauch. Seine
originelle Begabung geht auch hier durchaus
eigne Wege. Die Schmucksachen haben
gegen früher mehr graziöse Eleganz und
farbige Pracht erhalten. Es ist freilich nicht
dle märchenhafte Wunder-Welt des Rene
Lalique, die sich vor uns aufthut. Van de Velde
^t in seinem ganzen Empfinden viel zu streng,
um sich den phantastischen Träumereien
Anzugeben, die der Franzose liebt. Aber
er verwertet nun doch in üppiger Farbe
bunte, strahlende Steine, die er mit grosser
Kunst fasst und zu glanzvollen Reihen und
Systemen ordnet. Es ist ein feierlicher Stolz
in diesen Hänge-Broschen und Kolliers.
Die neuen Silberstücke aber gehören
zum Feinsten, was van de Velde geschaffen.
Mit ausserordentlichem Geschmack ist das
Material behandelt. Jede Überladung mit
kleinlichen Ornamenten ist vermieden; die
K. K. FACHSCHULE TEPLITZ I. B.
Thon-Gefäss.