Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 8.1901

DOI Artikel:
Hohere Schulen und die Kunst
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.6597#0063

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kumt auseinanderleben und [ich ein felbltcindiges Urteil anzu-
eignen. Bier iff eine grohe hücke im hehrplane der höheren
Schulen und die muh ausgefüllt werden, unbefchadet der unerläß-
lichen Einführung in das Verhandnis der Antike und der anderen
Kultur-Perioden, die als Böhepunkte der Enfwickelung menfchlichen
Seiffeslebens anzufehen find. Pädagogifch bequemer ift's ja, aus
der ütergangenheif zu lehren. — Die Uniperfitäfen und
technischen ßochfchulen haben teilweife dielen Forderungen
fchon Rechnung zu tragen gefucht; dagegen icheint man auf den
Symnafien, Real-Symnafien, Real« und höheren Cöchfer-
Schulen, fowie auf den Seminarien fich noch kaum mit diefer
wichtigen Aufgabe befafjt zu haben. ^s^as^as<js^s<3s^]£^as^a
fi^sso Die Raupt-Einwendung, auf welche untere Vorfchläge
hohen werden, dürfte die fein, dah der hehrplan eine weitere
Belaftung nicht mehr geftatte. Allein mufj deshalb die bildende
Kunft gleich ganz aus der Schule verbannt werden 1 Es kann
fich doch nicht um eine methodifch • hiftorifche Behandlung des
[ich noch in rafcher Entwickelung befindlichen Schaffens handeln:
nur Anregungen [ollen gegeben werden, welche die
Schüler und Schülerinnen der oberften Klaffen mit freudiger
teilnähme erfüllen. Da wäre durchaus genügend, wenn vielleicht
eine einzige Stunde in der Woche dazu benüftt würde.
Beim Zeichen-Unterricht, bei der Stellung der Chemata für
den deutfchen Auffafj z. B. ergibt fich ganz ungezwungen die
Gelegenheit, die Schöpfungen der Segenwart in den Sefichfs-
kreis einzuführen. Bierzu braucht man weder Lehrbücher, noch
einen beffimmt porgefchriebenen Unterrichts • Plan. Es genügt
pollftändig, wenn der betr. hehrer pon Zeit zu Zeit mit
feiner Klaffe eine Ausheilung, ein Hlufeum, ein Kupferhich-
Kablnef befucht und mit den Schülern zwanglos bald über die
Gemälde und Skulpturen, bald über die kunftgewerblichen
Erzeugniffe und graphifdien Blätter plaudert, ünsbefondere
 
Annotationen