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Die Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk zu München
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.6597#0136
Die Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk zu München.
433
p. Haustein. Email-Vasen mit Montierungen in Silber.
Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk.
ihrer künstlerischen Höhe bleiben, wenn sie
ihren Künstler - Mitarbeitern auch für ihre
Thätigkeit den entsprechenden Entgelt zu
bieten imstande sind. Durch die Unsicherheit
des Schutzes der künstlerischen Erfindung
sind dieselben nun gezwungen, die Künstler-
Honorare und die Modell-Spesen auf
eine verhältnismässig geringe Anzahl
von Exemplaren der nach den ein-
zelnen Entwürfen hergestellten Gegen-
stände verteilen zu müssen, also teuer
zu produzieren. Um so leichter werden
dann dieselben durch die minder-
wertigen und billigen oben näher
bezeichneten Nachahmungen auf dem
grossen Markte verdrängt, die erzieh-
liche Wirkung solcher guten Arbeiten
bleibt jetzt also auf einen kleinen
Kreis beschränkt. Würde nun durch
Gewährung von Subventionen für
Anfertigung von neuen Modellen und
Gewährung von Künstler-Honoraren
aus öffentlichen Mitteln diese ein-
maligen Kosten heruntergedrückt, so
würde einmal die künstlerisch voll-
wertige Ware auf dem offenen Markte
konkurrenzfähiger, andererseits wären
auch Fabrikanten, welche jetzt vor
dem Ankauf originaler Muster zurück-
schrecken, eher geneigt, solche nun
billig zu erwerbenden Modelle (da
bereits zum teil bezahlt) auszuführen und
zu verkaufen. Wir hoffen, später noch
einmal Gelegenheit zu haben, uns über die
Organisation solcher Versuchs- und Lehr-
Anstalten für das Kunst-Handwerk ein-
gehender äussern zu können.
Es sei an dieser Stelle noch erwähnt,
dass ebenso wie zur Gründung der Anstalt
aus Privat- und Künstler - Kreisen Kapital
mit der Aussicht auf nur mässige Verzinsung
dargebracht wurde, eine grosse Anzahl der
Mitarbeiter der Vereinigten Werkstätten in
weitgehendstem Maasse und aufopferndster
Weise ihre künstlerische Mitarbeiterschaft
zur Verfügung gestellt haben. Die ersten
schweren Zeiten der Entwickelung der An-
stalt wären ohne dieses Arbeiten nur im
Dienste der Sache nicht möglich gewesen.
Die Schwierigkeiten der Entwickelung der
Anstalt lag immer auf dem organisatorischen
und finanziellen Gebiet. München, überhaupt
arm an Unternehmungsgeist, stellte sich der
Gründung der Werkstätten sehr skeptisch
gegenüber. Zahlenmässig drückt sich dieses
Misstrauen dadurch aus, dass von dem an-
paul haustein. Email's mit Silber-Fassungen.
Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk in München.
433
p. Haustein. Email-Vasen mit Montierungen in Silber.
Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk.
ihrer künstlerischen Höhe bleiben, wenn sie
ihren Künstler - Mitarbeitern auch für ihre
Thätigkeit den entsprechenden Entgelt zu
bieten imstande sind. Durch die Unsicherheit
des Schutzes der künstlerischen Erfindung
sind dieselben nun gezwungen, die Künstler-
Honorare und die Modell-Spesen auf
eine verhältnismässig geringe Anzahl
von Exemplaren der nach den ein-
zelnen Entwürfen hergestellten Gegen-
stände verteilen zu müssen, also teuer
zu produzieren. Um so leichter werden
dann dieselben durch die minder-
wertigen und billigen oben näher
bezeichneten Nachahmungen auf dem
grossen Markte verdrängt, die erzieh-
liche Wirkung solcher guten Arbeiten
bleibt jetzt also auf einen kleinen
Kreis beschränkt. Würde nun durch
Gewährung von Subventionen für
Anfertigung von neuen Modellen und
Gewährung von Künstler-Honoraren
aus öffentlichen Mitteln diese ein-
maligen Kosten heruntergedrückt, so
würde einmal die künstlerisch voll-
wertige Ware auf dem offenen Markte
konkurrenzfähiger, andererseits wären
auch Fabrikanten, welche jetzt vor
dem Ankauf originaler Muster zurück-
schrecken, eher geneigt, solche nun
billig zu erwerbenden Modelle (da
bereits zum teil bezahlt) auszuführen und
zu verkaufen. Wir hoffen, später noch
einmal Gelegenheit zu haben, uns über die
Organisation solcher Versuchs- und Lehr-
Anstalten für das Kunst-Handwerk ein-
gehender äussern zu können.
Es sei an dieser Stelle noch erwähnt,
dass ebenso wie zur Gründung der Anstalt
aus Privat- und Künstler - Kreisen Kapital
mit der Aussicht auf nur mässige Verzinsung
dargebracht wurde, eine grosse Anzahl der
Mitarbeiter der Vereinigten Werkstätten in
weitgehendstem Maasse und aufopferndster
Weise ihre künstlerische Mitarbeiterschaft
zur Verfügung gestellt haben. Die ersten
schweren Zeiten der Entwickelung der An-
stalt wären ohne dieses Arbeiten nur im
Dienste der Sache nicht möglich gewesen.
Die Schwierigkeiten der Entwickelung der
Anstalt lag immer auf dem organisatorischen
und finanziellen Gebiet. München, überhaupt
arm an Unternehmungsgeist, stellte sich der
Gründung der Werkstätten sehr skeptisch
gegenüber. Zahlenmässig drückt sich dieses
Misstrauen dadurch aus, dass von dem an-
paul haustein. Email's mit Silber-Fassungen.
Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk in München.