noch hinderlich sein würde; auf der ruhigen Fläche der oberen
Brust hat eine solche Kette ihren richtigen Platz und kann mit
einem spitz zulaufenden Anhänger, der in ganz zarter Weise
die Trennung der beiden Brüste andeutet, ein reizvoller Schmuck
des Weibes werden. — Als Grundslo^ eines Kleides sollte
meistens ein schlichter Stoff gewählt werden. Sollen die Besatz-
stoffe nicht nur von einer anderen Farbe sein, sondern auch
ein bestimmtes Muster haben, so sollte dieses selbstverständlich
immer aus der Hand und der Phantasie des Künstlers hervor-
gehen. Dass wir in dieser Beziehung nicht mehr arm sind,
verdanken wir der starken dekorativen Bewegung, die in den
letzten Jahren das gesamte Kunstgewerbe ergriffen hat. Ich
erwähnte am Anfang schon die Stickerei einer Blouse von
Hermann Obrist, die zu den künstlerischen Besätzen zu zählen
ist. Ferner möchte ich auf die herrlichen Schmucksachen von
Van de Velde und Ashbee aufmerksam machen. Von fort-
laufenden Besatzborten kenne ich persönlich bis jetzt nur die
Spitzen Aubert's, doch bin ich überzeugt, dass es auch hier
schon viel mehr gibt, als allgemein bekannt geworden. — Nicht
nur an Still osigkeiten, auch an i-arfett-Zusammenstellungen wird
uns bei den heutigen Toiletten oft Fürchterliches geboten. Die
Frau sollte sich hier an unsern grossen dekorativen Malern
Leistikow, Christiansen usw. bilden und von ihnen Farben-
Symphonien lernen. Wem dazu die Gelegenheit fehlt, der
erziehe seinen Farbensinn an den künstlerischen Plakaten, die
ihm gratis auf jeder Anschlagsäule oder in jedem besseren
Restaurant dargeboten werden. — Mit Recht hat sich das
Beinkleid einen festen Platz in der Kleidung des Mannes
erobert; es ist aus praktischen und ästhetischen Gründen das
einzig richtige Bekleidungsstück für seinen Unterkörper. Denn
der Rock würde für den Mann (der seine Beine in ganz anderem
Maasse gebrauchen muss als die Frau, deren Beschäftigung
hauptsächlich die Hausarbeit bildet), nicht nur ein grosses
Hindernis sein, ohne ihm dafür einen einzigen praktischen Nutzen
zu bieten, er würde auch das schöne Verhältnis, in dem die
Beine des Mannes zum Oberkörper stehen, völlig unseren
Blicken entziehen. Die ideale Lage der Körpermitte, die beim
Manne direkt mit der Symphyse zusammenfällt, muss selbst-
verständlich auch von der Bekleidung des Oberkörpers respek-
tiert werden, d. h. das Jacket des Mannes muss die Beine
'mmer vollständig frei lassen. Das stilloseste Bekleidungsstück
in der heutigen Männertracht ist deswegen der Gehrock. Aber
auch die übrigen Gewänder sind nicht so, dass man sie nicht
besser wünschen möchte. Das heute übliche Beinkleid, ein
röhrenförmiges Ding, das wie ein Futteral aussieht, hebt die
Körper-Form in keiner Weise hervor. Der Mann sollte nur die
Oberschenkel mit einem knapp anliegenden Beinkleide bedecken,
den übrigen Teil des Beines bis zum Knöchel herab mit einem
Strumpf, der die schöne, sich stark verjüngende Form der
Wade voll zur Geltung kommen lässt. Diese Tracht wird heute
Brust hat eine solche Kette ihren richtigen Platz und kann mit
einem spitz zulaufenden Anhänger, der in ganz zarter Weise
die Trennung der beiden Brüste andeutet, ein reizvoller Schmuck
des Weibes werden. — Als Grundslo^ eines Kleides sollte
meistens ein schlichter Stoff gewählt werden. Sollen die Besatz-
stoffe nicht nur von einer anderen Farbe sein, sondern auch
ein bestimmtes Muster haben, so sollte dieses selbstverständlich
immer aus der Hand und der Phantasie des Künstlers hervor-
gehen. Dass wir in dieser Beziehung nicht mehr arm sind,
verdanken wir der starken dekorativen Bewegung, die in den
letzten Jahren das gesamte Kunstgewerbe ergriffen hat. Ich
erwähnte am Anfang schon die Stickerei einer Blouse von
Hermann Obrist, die zu den künstlerischen Besätzen zu zählen
ist. Ferner möchte ich auf die herrlichen Schmucksachen von
Van de Velde und Ashbee aufmerksam machen. Von fort-
laufenden Besatzborten kenne ich persönlich bis jetzt nur die
Spitzen Aubert's, doch bin ich überzeugt, dass es auch hier
schon viel mehr gibt, als allgemein bekannt geworden. — Nicht
nur an Still osigkeiten, auch an i-arfett-Zusammenstellungen wird
uns bei den heutigen Toiletten oft Fürchterliches geboten. Die
Frau sollte sich hier an unsern grossen dekorativen Malern
Leistikow, Christiansen usw. bilden und von ihnen Farben-
Symphonien lernen. Wem dazu die Gelegenheit fehlt, der
erziehe seinen Farbensinn an den künstlerischen Plakaten, die
ihm gratis auf jeder Anschlagsäule oder in jedem besseren
Restaurant dargeboten werden. — Mit Recht hat sich das
Beinkleid einen festen Platz in der Kleidung des Mannes
erobert; es ist aus praktischen und ästhetischen Gründen das
einzig richtige Bekleidungsstück für seinen Unterkörper. Denn
der Rock würde für den Mann (der seine Beine in ganz anderem
Maasse gebrauchen muss als die Frau, deren Beschäftigung
hauptsächlich die Hausarbeit bildet), nicht nur ein grosses
Hindernis sein, ohne ihm dafür einen einzigen praktischen Nutzen
zu bieten, er würde auch das schöne Verhältnis, in dem die
Beine des Mannes zum Oberkörper stehen, völlig unseren
Blicken entziehen. Die ideale Lage der Körpermitte, die beim
Manne direkt mit der Symphyse zusammenfällt, muss selbst-
verständlich auch von der Bekleidung des Oberkörpers respek-
tiert werden, d. h. das Jacket des Mannes muss die Beine
'mmer vollständig frei lassen. Das stilloseste Bekleidungsstück
in der heutigen Männertracht ist deswegen der Gehrock. Aber
auch die übrigen Gewänder sind nicht so, dass man sie nicht
besser wünschen möchte. Das heute übliche Beinkleid, ein
röhrenförmiges Ding, das wie ein Futteral aussieht, hebt die
Körper-Form in keiner Weise hervor. Der Mann sollte nur die
Oberschenkel mit einem knapp anliegenden Beinkleide bedecken,
den übrigen Teil des Beines bis zum Knöchel herab mit einem
Strumpf, der die schöne, sich stark verjüngende Form der
Wade voll zur Geltung kommen lässt. Diese Tracht wird heute