Neue Stickereien von Pauline Braun und H. D. Leipheimer.
487
NEUE STICKEREIEN.
Pauline Braun war zum
erstenmale in der im Juli vorigen
Jahres vom Herausgeber dieser
Zeitschrift in Darmstadt veran-
stalteten Ausstellung moderner
Kunst - Stickereien in weiteren
Kreisen bekannt geworden.
Schon damals fanden ihre über-
aus geschmackvollen und mit
höchster technischer Geschick-
lichkeit ausgeführten Arbeiten
nach Entwürfen von Professor
Christiansen allgemeine Bewun-
derung. Im vorliegenden Hefte
geben wir nun eine Kollektion
neuer Arbeiten dieser Dame
bekannt, zu welchen ein Schüler
Christiansen's, Hans Dietrich
Leipheimer, jetzt in Stuttgart, die Vorlagen
gezeichnet hat. Die Entwürfe Leipheimer's
HANS SANDREUTER—BASEL.
Wand-Regal.
HANS SANDREUTER—BASEL.
Wand-Schirm,
verdienen im allgemeinen Beachtung, wenn
der junge Künstler wohl auch noch nach
persönlicher Eigenart tastet. Doch darf
man vielleicht gerade auf dem Gebiete der
Stickerei und der Textilkunst noch Reiferes
und Gutes von ihm erwarten.
Diese Kollektion bildet einen kleinen
Teil der Ausstellung, welche Leipheimer im
März im Landes-Gewerbe-Museum zu Stutt-
gart veranstaltet hatte. Die Wiederbelebung
der Perlen-Technik fiel vor allem ins Auge.
Fein abgetönte Perlen bilden z. B. die
schillernde Füllung der Blüten auf dem grossen
Boden-Kissen von braun und grauem Sammet-
Leder mit grüner Seiden-Stickerei. Daneben
kommt, wie auch bei dem grünen Leder-
kissen eine neue, sogenannte Durchschlags-
technik zur Verwendung. Die durchschlagenen
Löcher sind zum Teil mit vergoldeten Metall-
ringen umrandet, zum Teil mit Gold oder
Seide zu einer Fläche verbunden. Feine
Wirkung wird durch die Farbenkontraste
der Unterlage erzielt. Bei dem lila Leder-
gürtel brachte die Seide wieder den Ton
der blaugebrannten Eisenschnalle mit Gold-
inkrustation. Viel bewundert wurden die
Mappen in Collin-Leder, von denen diejenige
mit Pfaufeder-Motiv in Leder-Applikation und
ächtem Golddraht gefertigt war. Gleiches
Motiv brachte der von uns auf Seite 476 ab-
gebildete helle Ledergürtel mit Goldstickerei.
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NEUE STICKEREIEN.
Pauline Braun war zum
erstenmale in der im Juli vorigen
Jahres vom Herausgeber dieser
Zeitschrift in Darmstadt veran-
stalteten Ausstellung moderner
Kunst - Stickereien in weiteren
Kreisen bekannt geworden.
Schon damals fanden ihre über-
aus geschmackvollen und mit
höchster technischer Geschick-
lichkeit ausgeführten Arbeiten
nach Entwürfen von Professor
Christiansen allgemeine Bewun-
derung. Im vorliegenden Hefte
geben wir nun eine Kollektion
neuer Arbeiten dieser Dame
bekannt, zu welchen ein Schüler
Christiansen's, Hans Dietrich
Leipheimer, jetzt in Stuttgart, die Vorlagen
gezeichnet hat. Die Entwürfe Leipheimer's
HANS SANDREUTER—BASEL.
Wand-Regal.
HANS SANDREUTER—BASEL.
Wand-Schirm,
verdienen im allgemeinen Beachtung, wenn
der junge Künstler wohl auch noch nach
persönlicher Eigenart tastet. Doch darf
man vielleicht gerade auf dem Gebiete der
Stickerei und der Textilkunst noch Reiferes
und Gutes von ihm erwarten.
Diese Kollektion bildet einen kleinen
Teil der Ausstellung, welche Leipheimer im
März im Landes-Gewerbe-Museum zu Stutt-
gart veranstaltet hatte. Die Wiederbelebung
der Perlen-Technik fiel vor allem ins Auge.
Fein abgetönte Perlen bilden z. B. die
schillernde Füllung der Blüten auf dem grossen
Boden-Kissen von braun und grauem Sammet-
Leder mit grüner Seiden-Stickerei. Daneben
kommt, wie auch bei dem grünen Leder-
kissen eine neue, sogenannte Durchschlags-
technik zur Verwendung. Die durchschlagenen
Löcher sind zum Teil mit vergoldeten Metall-
ringen umrandet, zum Teil mit Gold oder
Seide zu einer Fläche verbunden. Feine
Wirkung wird durch die Farbenkontraste
der Unterlage erzielt. Bei dem lila Leder-
gürtel brachte die Seide wieder den Ton
der blaugebrannten Eisenschnalle mit Gold-
inkrustation. Viel bewundert wurden die
Mappen in Collin-Leder, von denen diejenige
mit Pfaufeder-Motiv in Leder-Applikation und
ächtem Golddraht gefertigt war. Gleiches
Motiv brachte der von uns auf Seite 476 ab-
gebildete helle Ledergürtel mit Goldstickerei.