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Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten — 48.1921

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Pfister, Kurt: Münchener Glaspalast 1921
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https://doi.org/10.11588/diglit.9123#0278

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Münchener Glaspalasl ig2i.

Impressionismus, der seit den achtziger Jahren
für die bodenständige Münchener Malerei so
charakteristisch ist und ein Kompromiß zwischen
dem Realismus der alten Münchener Landschaft,
den stilisierenden Tendenzen der Lenbachzeit
und den neuen impressionistischen Ideen dar-
stellt. In den Räumen der „Künstlerge-
nossenschaft" wird eine kleine, aber ge-
wählte Defregger - Gedächtnis - Ausstellung
gezeigt, die zumal schöne Werke seiner Jugend,
da er noch durchaus in der malerischen Kultur
des Leibikreises wurzelte, vereinigt. (Man kennt
seinen späteren Weg zum Genre des Salon-
tirolers hin.) In einem der letzten Säle sieht
man Behns Entwürfe zu einer Gedächtnis-
kapelle, deren monumentaler Anspruch, vir-
tuoses Handwerk und schöpferisches Versagen
symptomatisch für die gegenwärtige plastische
Situation sind.

Im Kreis der „ Sezession" hat der Tod der
Hildebrand, Keller, Habermann fühlbare Lücken
gerissen. Die ältere Generation der Zügel, Stuck,
Samberger, Schwalbach, Erler, Hüther, Jank
arbeitet in ihrem bekannten Formkanon. Da
der junge Nachwuchs vorwiegend in der Neuen
Sezession vereinigt ist, erhielt sich in diesen

Sälen ein ziemlich einheitliches Bild der Mün-
chener Malerei von der Jahrhundertwende.

Die „ Juryfreie Ausstellung" wirkt gedämpfter,
akademischer, aber auch gewählter als im letz-
ten Jahr. Wenn hier wirklich Sturm und Drang
vereinigt ist, wäre festzustellen, daß er in sehr
konservativem Boden wurzelt.

Die „Neue Sezession" bringt vorläufig eine
schöne und umfassende graphische Schau, in der
gewählte Arbeiten der Seewald, Klee, Unold,
Caspar, Schaiff, Eberz, Beeh, Schinnerer, ein-
zelner geladener Gäste und kleinere Kollek-
tionen von Auswärtigen, Barlach, Beckmann,
Groß, Heckel, gezeigt werden. Außerdem wird
der Nachlaß Lehmbrucks (Plastik, Zeichnung,
Graphik) ausgestellt. Eine Gemäldeausstellung,
über die noch eingehend berichtet werden soll,

folgt in diesen Tagen................p

Ä

FRANKFURT M. Der Erweiterungsbau des
Städelschen Kuastinstituts ist letzthin er-
öffnet worden. Damit sind die jüngern Kostbar-
keiten dieser einzigartigen deutschen Galerie der
Öffentlichkeit zugänglich geworden. Eine Wür-
digung der Sammlung ist für eines der nächsten
Hefte der „Deutsch. K. u. Dekor." vorbereitet.

wiener werkstätte. entwurf dagobert peche. leder arbeit »elefant«
 
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