Sommer-Ausstellung der Künstler - Vereinigung Dresden ig2i.
ROBERT STERL.
GEMÄLDE »WOLGA«
trächtlich geschichtlich anmutet und recht fremd
in der Umgebung steht.
Die bedeutendsten Proben einer äußerlich
wirkungsvollen und vom Wesen einer reichen
Persönlichkeit stark durchfluteten Kunst bietet
indes die ausgezeichnete Sammlung von Ge-
mälden von Oskar Kokoschka. ZweiRäume
wurden mit seinen Bildern, darunter vielen aus
öffentlichem und privatem Besitz, gefüllt und
durch eine Anzahl Bildniszeichnungen ergänzt.
So läßt sich nach dem vergeistigten Trance-
spieler von 1906 bis zu dem letzten, frisch von
der Staffelei weg geholten Saul ein Zeitraum
von einundeinhalb Jahrzehnt seiner Entwicklung
in entscheidenden Werken überblicken. Wie
das erste, so kennzeichnen noch mehr die Bild-
nisse von Forel und Else Kupfer die grüblerische
Nerven zergliedernde, Seelen ergründende Art
der Frühzeit, in der die Farbe noch eine un-
wesentliche Beigabe ist. Die Weite des Stoff-
gebietes erweisen schon grundverschieden das
sorgfältig sezierend durchgeführte, koloristisch
durchleuchtete Stilleben mit dem Hammel und
das traumhafte Ritter, Tod und Teufel. Es
folgen die großlinigen, tonig zusammengefaßten
Bildnisse, darunter das ernste Selbstporträt von
1913 und das gleichzeitige eigen verklärte,
nervös empfindsame Doppelbildnis. Die Land-
schaft setzt mit dem blaugrünen Tyroler Bilde
aus der Münchner Staatsgalerie, in dem Natur
und Phantasie innig ineinandergreifen, ein, und
erreicht in dem schmelzend blauschimmernden
Stockholmer Hafen von 1901 die koloristische
Höhe. Im Figürlichen zeigt das Stilleben mit
278
ROBERT STERL.
GEMÄLDE »WOLGA«
trächtlich geschichtlich anmutet und recht fremd
in der Umgebung steht.
Die bedeutendsten Proben einer äußerlich
wirkungsvollen und vom Wesen einer reichen
Persönlichkeit stark durchfluteten Kunst bietet
indes die ausgezeichnete Sammlung von Ge-
mälden von Oskar Kokoschka. ZweiRäume
wurden mit seinen Bildern, darunter vielen aus
öffentlichem und privatem Besitz, gefüllt und
durch eine Anzahl Bildniszeichnungen ergänzt.
So läßt sich nach dem vergeistigten Trance-
spieler von 1906 bis zu dem letzten, frisch von
der Staffelei weg geholten Saul ein Zeitraum
von einundeinhalb Jahrzehnt seiner Entwicklung
in entscheidenden Werken überblicken. Wie
das erste, so kennzeichnen noch mehr die Bild-
nisse von Forel und Else Kupfer die grüblerische
Nerven zergliedernde, Seelen ergründende Art
der Frühzeit, in der die Farbe noch eine un-
wesentliche Beigabe ist. Die Weite des Stoff-
gebietes erweisen schon grundverschieden das
sorgfältig sezierend durchgeführte, koloristisch
durchleuchtete Stilleben mit dem Hammel und
das traumhafte Ritter, Tod und Teufel. Es
folgen die großlinigen, tonig zusammengefaßten
Bildnisse, darunter das ernste Selbstporträt von
1913 und das gleichzeitige eigen verklärte,
nervös empfindsame Doppelbildnis. Die Land-
schaft setzt mit dem blaugrünen Tyroler Bilde
aus der Münchner Staatsgalerie, in dem Natur
und Phantasie innig ineinandergreifen, ein, und
erreicht in dem schmelzend blauschimmernden
Stockholmer Hafen von 1901 die koloristische
Höhe. Im Figürlichen zeigt das Stilleben mit
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