Sommer-Ausstellung der Künstler- Vereinigung Dresden 1921.
s
OTTO GUSSMANN.
»PASTORALEf
der Katze, das Mädchen mit dem Papagei von
1914, in warmer Tonigkeit das üppige An-
schwellen der Farbe, die dann in dem Maße,
wie das Kolorit die Oberhand gewinnt, in den
Bildern der Frau in Blau, die Macht der Musik
(im Besitz der Dresdner Galerie) und in dem
jüngst vollendeten Saul in voller Reimheit zur
höchsten Kraft und Pracht sich entfalten. In
diesem neuesten Werke ist der koloristische
Klang auch wieder weicher und die „primitive
Geste" auch wieder naiver geworden, sodaß die
Entwicklung augenscheinlich weiterschreitet.
Auch im weiteren Bereich sondern sich Werke
älterer und neuerer Abstammung von der Menge
ornamentaler Schaustücke ab, die in der äußer-
lichen dekorativen Wirkung sch on ihr Ziel finden.
Robert Sterl entwickelt seinen Impressio-
nismus in zwei Flußbildern aus Rußland weiter
nach dem Farbigen. Über der Wolga mit be-
mannten Booten mit den Klängen von Rot und
Gelb im blaugrauen Duft liegt das malerische
Stimmungserlebnis. Ein neues Steinbruchsbild
zeigt eine plastisch erfaßte Bewegungsszene.
E. R. Dietze nimmt den farbigen Impressionis-
mus in seiner ursprünglichen Art kraftvoll und
mit erfreulichem Erfolg in verschiedenen Bild-
nissen wieder auf, darunter mit dem lebens-
vollen Porträt der Schauspielerin Grönholm.
Emanuel Hegenbarth geht mit seinen kräf-
tigen ländlichen Tierbildern immer mehr in die
Farbe und erfaßt in der Rast Don Quichottes mit
impressionistischer Stärke auch einen Phantasie-
stoff. Paul Rößler zeigt die tonlichen Reize
seiner farbigen Malerei wieder in einem Kinder-
bildnis, einem Blumensttick und Akt. Otto
Gußmann bringt neben Bildnissen und den
279
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OTTO GUSSMANN.
»PASTORALEf
der Katze, das Mädchen mit dem Papagei von
1914, in warmer Tonigkeit das üppige An-
schwellen der Farbe, die dann in dem Maße,
wie das Kolorit die Oberhand gewinnt, in den
Bildern der Frau in Blau, die Macht der Musik
(im Besitz der Dresdner Galerie) und in dem
jüngst vollendeten Saul in voller Reimheit zur
höchsten Kraft und Pracht sich entfalten. In
diesem neuesten Werke ist der koloristische
Klang auch wieder weicher und die „primitive
Geste" auch wieder naiver geworden, sodaß die
Entwicklung augenscheinlich weiterschreitet.
Auch im weiteren Bereich sondern sich Werke
älterer und neuerer Abstammung von der Menge
ornamentaler Schaustücke ab, die in der äußer-
lichen dekorativen Wirkung sch on ihr Ziel finden.
Robert Sterl entwickelt seinen Impressio-
nismus in zwei Flußbildern aus Rußland weiter
nach dem Farbigen. Über der Wolga mit be-
mannten Booten mit den Klängen von Rot und
Gelb im blaugrauen Duft liegt das malerische
Stimmungserlebnis. Ein neues Steinbruchsbild
zeigt eine plastisch erfaßte Bewegungsszene.
E. R. Dietze nimmt den farbigen Impressionis-
mus in seiner ursprünglichen Art kraftvoll und
mit erfreulichem Erfolg in verschiedenen Bild-
nissen wieder auf, darunter mit dem lebens-
vollen Porträt der Schauspielerin Grönholm.
Emanuel Hegenbarth geht mit seinen kräf-
tigen ländlichen Tierbildern immer mehr in die
Farbe und erfaßt in der Rast Don Quichottes mit
impressionistischer Stärke auch einen Phantasie-
stoff. Paul Rößler zeigt die tonlichen Reize
seiner farbigen Malerei wieder in einem Kinder-
bildnis, einem Blumensttick und Akt. Otto
Gußmann bringt neben Bildnissen und den
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