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Dörpfeld, Wilhelm; Forbat, Fred; Forbat, Fred [Oth.]
Alt-Olympia: Untersuchungen und Ausgrabungen zur Geschichte des ältesten Heiligtums von Olympia und der älteren griechischen Kunst (1. Band) — Berlin: Mittler, 1935

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.71562#0155
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B. Erklärung der Tafeln 13—14

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zwischen der Kultbildbasis und der westlichen Cellawand gezeichnet. Während die
nördliche Cellawand hier nur wenig tiefer fundamentiert ist, als in dem darüber
gezeichneten Schnitte, hat das Fundament der Innenstützen hier eine grössere
Tiefe. Sein unterster Teil in Höhe von fast 1 m gehört zum Tempel I. Die im
Hintergrund gezeichnete Westwand der Cella hat im Mittelschiff ein noch tieferes
Fundament, das im Seitenschiff nach Norden ansteigt (vgl. auch die Erklärung zu
Taf. 16, auf der die Westseite derselben Wand gezeichnet ist).
6. Tafel 14. Die Nischen zwischen den südlichen Stützen der Cella S3 — S 6.
Diese Tafel soll die wichtige Stelle im südlichen Seitenschiff der Cella mit ihrer
Umgebung veranschaulichen, wo der Fussboden des ältesten Tempels aus Falz-
platten noch in seinem alten Zustande erhalten ist. Um die Schnitte und Ansichten
der Fundamente und Erdschichten mit dem Grundrisse besser vergleichen zu
können, ist dieser zweimal gezeichnet, links mit Norden nach unten, rechts um-
gekehrt. Auf diese Weise sieht man links über dem Grundriss die Cellawand von
innen und unter demselben Grundriss den Unterbau der Innensäulen vom Mittel-
schiff der Cella aus; rechts dagegen unten dasselbe Stück der Cellawand von
aussen und oben das Fundament der Innenstützen vom Seitenschiff aus. Dadurch
wird erreicht, dass oben nebeneinander mit durchgehender Fussbodenhöhe die
beiden sich gegenüberliegenden Innenansichten des wichtigen Loches H31 zu
erkennen sind und leicht miteinander verglichen werden können.
Links oben sind in der Mitte die ganz schwarz gezeichneten Falzplatten des Fuss-
bodens I dargestellt, wie sie noch ineinandergreifen. Neben ihnen etwas tiefer ist
beiderseits das Fundament der südlichen Cellawand von I zu sehen, das in seinem
oberen breiteren Teile aus grösseren, wenig bearbeiteten Quadern und kleinen
runden Steinen und in seinem unteren schmaleren Teile, der erst unterhalb der
Platten beginnt, aus kleinen runden Steinen besteht (s. auch rechts unten in H 14
und im Schnitt auf Taf. 13). Wir werden später auf diesen Unterschied in der Breite
und in der Technik zurückkommen und die Möglichkeit eines Umbaues erörtern.
Über den Platten sieht man die Quaderschichten 7 und 8 des II. Tempels. Der
erste Stein links in der 8. Schicht des Loches H 31 zeigt eine Anschlussfläche nach
vorne und eine glatte, also einst sichtbare Fläche nach links; er gehörte demnach
sicher zum I. Tempel und ist hier zum zweiten Male verwendet. Solche Quadern
kommen in den Schichten 7 und 8 in grösserer Zahl vor. Besonders beachtet zu
werden verdient noch der oben links unterhalb der 8. Schicht gezeichnete Stein b,
der in beiden Grundrissen markiert ist; er wurde schon oben neben dem Stein a
des unteren Schnittes auf Tafel 12 erwähnt, mit dem zusammen er vermutlich zur
Türschwelle des Tempels I gehört hat.
Die höheren Quaderschichten 6—4 bilden den uns schon bekannten Unterbau
der Cellawand von III, die selbst im Innern aus den Quaderlagen 3—1, im Äusseren
aus den hohen Orthostaten besteht. Den Schichten 6—4 entspricht in der Ansicht
von H 31 in der rechten Hälfte unserer Tafel das durchgehende Quaderfundament
der Innenstützen von III. Direkt darunter sind mit ihren richtigen Achsweiten von
 
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